Haus in Worpswede bei Bremen
25.08.2021    Madeline Sieland
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Vielfalt in der Einheit: Unter diesem Motto entstand das „Quartier am Wald“  im Künstlerort Worpswede bei Bremen. Das Ziel der Planer: Dieses Zukunftsquartier soll ein Ort sein, an dem sich Jung und Alt begegnen und in nachbarschaftlicher Gemeinschaft miteinander leben. Und so steht im Zentrum der Siedlung ein Seniorenheim mit 55 Plätzen; zudem gibt es eine Kita mit 35 Plätzen.

„Es ist ein Mehrgenerationen-Projekt“, sagt Henner Frevel, Geschäftsführer der TWG Triangel Worpswede GmbH. Die Bauträgergesellschaft hat das Quartier entwickelt; EWE sorgt für eine hocheffiziente Wärme- und Stromversorgung, Ladestationen für E-Autos, E-Bikes und E-Scooter sowie für eine superschnelle Glasfaseranbindung.

Nachhaltigkeit steht in Worpswede im Fokus

Auf einer Fläche von 24.000 Quadratmetern entstand zwischen 2017 und 2019 eine Siedlung mit fünf Mehrfamilienhäusern und 23 Reihen-, Doppel- und Einfamilienhäusern sowie kleinen Betrieben. Ein besonderer Fokus lag auf Nachhaltigkeit beim Bauen und bei der Energieversorgung. Die Häuser mit den markanten Dächern etwa sind alle in ökologischer Holzbauweise entstanden.

„Die Reise in der Quartiersentwicklung geht ganz klar in Richtung Klimaneutralität“, sagt Claas Marquardt, Key-Account-Manager Wohnungswirtschaft bei EWE. „So werden etwa kalte Nahwärmenetze mit Photovoltaik oder Erdwärmesonden immer häufiger nachgefragt. Ohne fossile Brennstoffe wie Erdgas oder Heizöl, aber auch ohne regenerative Brennstoffe wie Holzpellets wird es damit in einem Quartier warm. Allerdings ist eine komplett klimaneutrale Energieversorgung derzeit häufig noch nicht wirtschaftlich.“

Hocheffiziente Strom- und Wärmeerzeugung

Daher setzt EWE bei der Strom- und Wärmeerzeugung im „Quartier am Wald“ auf eine Kombination aus Gasbrennwertsystem und hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplungsanlage. In einem extrem leisen Blockheizkraftwerk im Keller des Seniorenheims werden Strom und Wärme erzeugt. Die Wärme wird über das Nahwärmenetz im gesamten Quartier verteilt, der Strom direkt vom Seniorenheim verbraucht.

„Wir verstehen die Kraft-Wärme-Kopplung als eine hocheffiziente Brückentechnologie, also als Übergangslösung auf dem Weg zur Klimaneutralität“, sagt Marquardt. „Zudem kann diese Technik angepasst werden, sodass auch grüne Gase für deren Betrieb genutzt werden könnten.“

Maßgeschneidertes Gesamtkonzept aus einer Hand

Im Fokus des Worpsweder Projekts standen von Anfang an die Bewohner und deren Lebens- und Wohnqualität – auch mit Blick auf den anhaltenden Trend zum mobilen Arbeiten aus dem Homeoffice.

Dabei reicht es nicht, dass es in den Wohnungen und Betrieben hell und warm ist. Die Quartiersbewohner wollen superschnelles Internet  und bestenfalls auch auf Lademöglichkeiten für ihre E-Fahrzeuge zugreifen können. Die Technik dafür sollte hochmodern und energieeffizient sein. „So ein Gesamtkonzept haben wir in Zusammenarbeit mit unseren Töchtern EWE NETZ , EWE TEL und EWE Go in Worpswede umsetzen können“, berichtet Marquardt.

So wurden etwa beim Bau des Nahwärmenetzes auch Glasfaserleitungen verlegt. Dadurch ist die Versorgung des gesamten Quartiers mit High-Speed-Internet mit Up- und Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde möglich. Und zwei Wallboxen zum Aufladen der Elektrofahrzeuge des Seniorenwohnheims sowie der E-Autos und E-Bikes der Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers finden sich ebenfalls in Worpswede.

Klima schonen ohne eigene Investitionen

Das Gesamtkonzept hat EWE im Rahmen eines Contracting  umgesetzt. Dieses Leasingmodell bietet viele Vorteile im Vergleich zur Umsetzung mit eigenen Investitionen, da es die Planung, den Bau und den Betrieb als Komplettservice enthält. Geeignet ist ein solches Contracting für Hausverwalter und Eigentümer genauso wie für Bauträger und große Wohnungsgesellschaften.

25.08.2021    Madeline Sieland
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