GlasfaserTestMenschenSchwarz
07.12.2022    Lisa Reschka
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Schnelles Internet gehört heute für viele Menschen zu den Grundbedürfnissen. Dieses wird allerdings nicht überall befriedigt. Das liegt auch am schleppenden Glasfaserausbau. Aktuell weist Deutschland nur eine Glasfaserabdeckung von 26 Prozent auf, wie die Marktanalyse des Bundesverbands Breitbandkommunikation (BREKO) zeigt. Ein erster Meilenstein, aber im europäischen Vergleich hinkt Deutschland immer noch weit hinterher.

Dabei hat die Bundesregierung ihre Ziele für den flächendeckenden Ausbau der zukunftsfähigen digitalen Infrastruktur in der Gigabitstrategie hochgesteckt: Bis 2028 sollen 44 Millionen Haushalte einen Glasfaseranschluss (FTTH) besitzen. Die Nachfrage nach Glasfaseranschlüssen wächst stetig: Seit Ende 2020 haben Netzbetreiber 4,4 Millionen neue Glasfaseranschlüsse realisiert.

Glasfaseranbieter im Test

Die Nachfrage nach Glasfaseranschlüssen wächst stetig: Seit Ende 2020 haben Netzbetreiber 4,4 Millionen neue Glasfaseranschlüsse realisiert. Im regionalen Vergleich sind Schleswig-Holstein und Hamburg Spitzenreiter, dichtgefolgt von Sachsen-Anhalt. Inzwischen gibt es zahlreiche Anbieter, gerade in ländlichen Regionen. Wer dort schnelleres Internet genießen will, sollte sich mit den Glasfaseranbietern auseinandersetzen.

Das DUP UNTERNEHMER-Magazin hat sich fünf der Anbieter etwas genauer angeschaut und den fairsten unter ihnen gekürt. Gegenstand der Untersuchung waren Versorger, die sowohl Fibre-to-the-Home- als auch Fibre-to-the Building- Anschlüsse anbieten. Untersucht wurden sie hinsichtlich ihrer technischen Entwicklung, der Kosten, Servicequalität, Erfahrung und Nachhaltigkeit.

Glasfaseranbieter im TEST

Glasfaseranbieter punkten mit Technologie und Servicequalität

Insgesamt haben die untersuchten Anbieter mindestens dreieinhalb von fünf Sternen und so ein gutes Gesamtergebnis erzielt. Besonders in puncto Technologie und Servicequalität konnten alle Unternehmen überzeugen.

Testsieger mit einem sehr guten Endergebnis (4 von 5 Sternen) ist das Unternehmen Glasfaser Direkt, das mit einem umfangreichen Angebot punktet: Die Fibre-to-the-Home- sowie Fibre-to-the-Building-Anschlüsse überzeugen durch hohe Qualität und Leistungsfähigkeit. Glasfaser Direkt bietet Kundinnen und Kunden maximale Sicherheit. Diese loben zudem den ausgesprochen guten Service. Dafür erhielt Glasfaser Direkt bereits weitere Auszeichnungen – Beispiel die BREKO-Siegel „Echte Glaserfaser“ und „Klimafreundlichster Telekommunikationsanbieter am Markt 2021“.

Glasfaser Direkt ist seit über 20 Jahren auf dem Markt und hat Haushalte in fünf Bundesländern ans Glasfasernetz angeschlossen. Das Unternehmen aus Köln agiert bundesweit und setzt auf einen vollintegrierten und flächendeckenden Ausbau, indem Gemeinden ganzheitlich an das hochmoderne Glasfasernetz angebunden sowie nachhaltig und langfristig versorgt werden. Neben einem guten Kundenerlebnis und starken Partnerschaften setzt Glasfaser Direkt vor allem aufeinen nachhaltigen Glasfaserausbau. Dafür hat das Unternehmen auf CO2-neutrale Prozesse umgestellt. Mit dem Partner Grow My Tree unterstützt Glasfaser Direkt Aufforstungsprojekte im globalen Süden und pflanzte bereits mehr als 40.000 Bäume, was laut CEO Dr. Jürgen Hernichel einer jährlichen Einsparung von 925 Tonnen CO2 entspricht.

Zweitplatzierter im DUP-Test ist GVG Glasfaser mit einem ebenfalls guten Ergebnis. Die Kieler bieten Kundinnen und Kunden ein umfängliches Servicepaket aus Fibre-to-the-Home- sowie Fibre-to-the-Building-Anschlüssen und offerieren Open-Access-Lösungen. Auf Rang drei folgt mit Deutsche Giganetz ein Anbieter, der ebenfalls auf 20 Jahre Erfahrung zurückblickt und den Glasfaserausbau in Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Thüringen vorantreibt. Die untersuchten Anbieter geben Hoffnung, dass der Glasfasernetzausbau in Deutschland in den nächsten Jahren weiter an Fahrt aufnehmen kann und immer mehr Regionen mit schnellem, zuverlässigem und nicht zuletzt nachhaltigem Internet versorgt werden.

Dr. Jürgen Hernichel von Glasfaser Direkt im Interview: „Partner auf Augenhöhe“

Zur Person

Dr. Jürgen Hernichel

Dr. Jürgen Hernichel

ist CEO von Glasfaser Direkt. Zuvor war er unter anderem bei United Internet als Geschäftsführer von Versatel 1&1 beschäftigt

Warum ist schnelles Internet in Deutschland immer noch nicht überall verfügbar?

Jürgen Hernichel: Die Antwort auf diese Frage ist vielschichtig und in einigen Facetten politisch erklärbar. Ein Grund dafür liegt in der Ära des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl und seines Postministers Christian Schwarz-Schilling. Die Rahmenbedingungen für die Liberalisierung und Deregulierung wurden derart gelegt, dass es dem Wettbewerb erschwert wurde, mit darstellbaren Business-Cases sinnvoll in neue Infrastruktur zu investieren. Lange war die Verlockung groß, lieber noch das existierende und längst abgeschriebene Kupfernetz auszubauen und so weiterhin erhebliche Gewinne zu generieren, als in zukunftsorientierte Glasfasertechnik zu investieren.

Wo steht Deutschland aktuell beim Glasfaserausbau?

Hernichel: Laut einer aktuellen BREKO-Studie liegt der Glasfaserausbaustand bei 26 Prozent Homes Passed; bei Homes Activated weit darunter. Dass wir als Industrienation im europäischen und weltweiten Vergleich eines der Schlusslichter in der Glasfaserpenetration sind, gilt es zwingend zu verbessern. Förderprogramme müssen schnell an der richtigen Stelle greifen, damit alternative Anbieter den Glasfaserausbau flächendeckend vorantreiben können.

Was muss sich ändern, damit es mit dem Ausbau schneller vorangeht?

Hernichel: Zukünftige Förderrahmenprogramme müssen zwingend an den Bedürfnissen der privaten wie gewerblichen Endverbraucher wie auch an unserer volkswirtschaftlichen Zielsetzung, ein flächendeckendes Glasfasernetz nicht nur in den wirtschaftlichen Ballungsräumen zu erhalten, ausgerichtet werden.

Was tut Ihr Unternehmen für ein höheres Tempo?

Hernichel: Unsere strategische und operative Ausrichtung versucht, einen wichtigen Beitrag zum Netzausbau zu leisten. Wir investieren schwerpunktmäßig in ländlichen Gebieten. Als mittelständisches Unternehmen sind wir für die Bürgermeister und Entscheidungsträger ein Partner auf Augenhöhe.

Was raten Sie potenziellen Kunden, an deren Standort noch kein Glasfaseranschluss verfügbar ist?

Hernichel: Der Weg zur benötigten digitalen Infrastruktur geht häufig über die Gemeinden. Interessenten in unterversorgten Gebieten legen wir daher das Gespräch mit ihren politischen Vertretern in den Gemeinden und mit den Bürgermeistern ans Herz.

07.12.2022    Lisa Reschka
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