Porträt von Carsten Scheffel, Geschäftsführer der Eltosch Grafix GmbH.
26.09.2022
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Zur Person

Carsten Scheffel

ist Geschäftsführer der Eltosch Grafik GmbH. Im September 2008 stieß er als Service Director zur Vorgängerfirma Eltosch Torsten Schmidt GmbH.

DUP UNTERNEHMER-Magazin: Wie sieht Ihr Geschäftsmodell bei der Eltosch Grafik GmbH aus?

Carsten Scheffel: Wir sind Spezialisten für LED UV-, UV, Infrarot- und Warmluft-Trocknersysteme. Konkret bieten wir unseren Kundinnen und Kunden innovative UV- und Trocknertechnologie für die Druckindustrie sowie anspruchsvolle Prozesslösungen für Trocknungs- und Härtungsanwendungen im industriellen Produktionsumfeld an.

Sie sind international tätig, darunter in den USA. Wie haben Sie die Coronapandemie mit all ihren Einschränkungen erlebt?

Scheffel: Grundsätzlich haben wir uns stabil entwickelt in dieser Zeit. Probleme gab und gibt es nach wie vor bei Preisen und Lieferzeiten – teilweise in erheblichem Umfang. Hinzu kommen leicht sinkende Margen. Corona hat uns aber auch gelehrt, wie wichtig Vertrauen in unsere Mitarbeitende ist und wie erfolgreich man auch aus dem Homeoffice arbeiten kann. Alle Regelungen bleiben bestehen, nichtsdestotrotz sind persönliche Kontakte und Gespräche unabdingbar. Teams oder Zoom ersetzen nicht alles, zum Beispiel im Vertrieb nach außen. Aber besonders auch bei uns intern.

Wie meinen Sie das?

Scheffel: Unsere größte Stärke liegt im Zusammenhalt untereinander. Produkte kann jeder herstellen, die Art und Weise wie sie entstehen, macht aber den Unterschied. Unser Credo bleibt: ohne Antrieb, Motivation und Freude, und dies kann nicht nur auf monetärer Seite entstehen, leidet die Arbeits-, und besonders, die Innovationskraft.

Welche weiteren Stärken charakterisieren die Eltosch Grafix GmbH am Besten?

Scheffel: Wir versuchen stets junge Menschen an Aufgaben heranzuführen und Ihnen Verantwortung zu übertragen. Eine gesunde Mischung aus Erfahrung und Esprit hilft. Selbstständiges Arbeiten und Unabhängigkeit halten wir für wichtig. Auch dieser Kniff fördert die so wichtige Innovationskraft und eröffnet neue Blickwinkel und Perspektiven.

Abgesehen von diesen intrinsischen Faktoren, wie positionieren Sie sich als attraktiver Arbeitgeber für Jobsuchende?

Scheffel: Grundsätzlich sind wir durch die Zugehörigkeit zu einem Konzern in den eigenen Angeboten limitiert. Wir definieren uns deshalb über ein hohes Maß an Empathie und versuchen, sichere Arbeitsplätze zu schaffen. Wenn man die Entwicklung unserer Unternehmungen sieht, so darf jede und jeder Mitarbeitende stolz auf das vergangene Jahrzehnt sein: From Zero to, more or less, Hero – mehr oder weniger von Null an die Spitze.

Was sind Ihre (strategischen) Pluspunkte auf Produktseite, die Sie am Markt von der Konkurrenz unterscheiden?

Scheffel: Über den Preis können wir jedenfalls nicht punkten und mit den vielen Wettbewerbern mithalten. Wir definieren uns dafür über Qualität und Service, meistens stehen unsere Aggregate über 20 Jahre bei den Kundinnen und Kunden, zumeist ohne größere Reparaturen – entsprechende Wartung durch Fachpersonal vorausgesetzt. Außerdem liegt der Fokus eindeutig auf Neuentwicklungen, insbesondere im Bereich Effizienz bei der Energienutzung. Jeder sollte sich überlegen, was man zu einer nachhaltigen Nutzung der Ressourcen unseres Planeten beitragen kann. Da wir in einem Sektor arbeiten, der erhebliche Energie verbraucht, muss dies die oberste Maxime sein.

Wie sorgen Sie dafür, dass Sie in Ihren Unternehmungen technologisch nicht den Anschluss verlieren?

Scheffel: Wir investieren fortwährend in moderne Hard- und Software. Punktuell holen wir uns objektive Meinungen über externe Beratung ein. Wir sehen viel, aber längst nicht alles.

Neben der Produktqualität führen Sie Ihren Service als Alleinstellungsmerkmal an. Wie sieht Ihre Servicekultur konkret aus?

Scheffel: Unser Anspruch ist den Kundinnen und Kunden zu helfen und von unseren Maßnahmen zu überzeugen. Unsere Hotline ist zu jeder Zeit an jedem Tag der Woche erreichbar und bis heute für die Kunden kostenfrei – das ist durchaus einzigartig. Natürlich kostet Service Geld, aber er rentiert sich nachhaltig. Zur Verbesserung nutzen wir Tools, die uns helfen die Historie einer Maschine zu verstehen und Probleme frühzeitig zu erkennen, zu dem sind alle Maschinen mit proaktiven Meldungen für Wartungen ausgerüstet, Fehler werden online an uns gesendet. Bis unsere Kundinnen und Kunden anrufen, kennen wir zumeist das Problem.

Haben Sie ein Beispiel aus der Praxis?

Scheffel: Jüngstes Beispiel ist ein Problem mit dem Aggregat eines Sublieferanten bei einem Kunden in den USA, ein relativ wertiges Gerät. Dieses Problem führte zu Produktionsausfällen im Bereich von 20.000 US-Dollar am Tag und die Hilfestellung des Lieferanten war überschaubar. Wir haben in einer schwierigen Marktsituation umgehend ein neues Gerät beschafft und das andere ersetzt. Alles andere kann man im Nachgang klären, hier ist schnelles Handeln der Schlüssel für eine zukünftige Zusammenarbeit. Kundenpflege beginnt mit gutem Service, wenn der Service stimmt, bleibt der Kunde.

26.09.2022
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