Die Geschichte mit der Asche wirft ein bezeichnendes Licht darauf, wie Leanne Kemp mit Herausforderungen umgeht: offen. Die Gründerin von Everledger ist Australierin und hat in den Weiten von Queensland ein Haus. Man kann es sich lebhaft vorstellen: draußen die sonnendurchglühten Weiten von Down Under, drinnen das Surren der Klimaanlage. Und ein Keramikgefäß, nicht unähnlich einem Tee-Behältnis. Ist es aber nicht. Das musste schon so mancher ihrer Gäste erfahren – von Kemp händeringend aufgefordert, doch bitte nicht die Asche ihrer Mutter mit heißem Wasser aufzubrühen. Berichtet die „Financial Times“. Eine offene Frau eben.
Und zudem eine kreative Person. Denn mit Diamanten und Blockchain hat sie zwei Bereiche miteinander verschmolzen, die zuvor nichts miteinander zu tun hatten. Diamanten, über denen immer ein wenig die bange Frage nach der Herkunft schwebt. Blutdiamanten etwa finanzieren oft Bürgerkriege. Und Blockchain, diese gehypte Technologie, macht Daten sicher und gleichzeitig für jeden einsehbar.Kemp arbeitete bei der Juwelierkette Phenix Jewellery und hat diverse FinTechs gegründet. Sie weiß daher, dass Diamanten mit zweifelhafter Herkunft Versicherungen viel Geld kosten können. Und sie weiß, dass moderne Technologie unkonventionelle Lösungen ermöglicht. Warum also nicht den Diamanten eine Art digitales Siegel aufdrücken, das dank Blockchain nicht veränderbar ist – sie also quasi an binäre Ketten legen? 2015 gründete sie Everledger.