Illustration eines Schildes auf dem steht
18.06.2021    Andreas Busch
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Es sind zwei starke Partner: Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) und die Deutsche Unternehmerbörse DUB.de arbeiten jetzt gemeinsam daran, in Sachen Nachfolgenotstand hierzulande für Abhilfe zu sorgen. Der BVMW vertritt im Rahmen seiner Mittelstandsallianz rund 960.000 Mitglieder; das Portal DUB.de zählt über 28.000 registrierte Nutzer und erreicht bis zu 1,2 Millionen potenzielle Unternehmenskäufer. BVMW-Bundesgeschäftsführer Markus Jerger und Jens de Buhr, Gründer und Geschäftsführer von DUB.de, erklären die neue Kooperation.

Zur Person

Portrait von Markus Jerger

Markus Jerger

Der Bundesgeschäftsführer des BVMW ist Wirtschafts­wissenschaftler und Immobilienexperte. Zuvor war er als Aufsichtsrat in der Schweiz sowie in der Projektentwicklung des Internationalen Olympischen Komitees tätig

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Portrait von Jens de Buhr

Jens de Buhr

Der Chef der Deutschen Unternehmerbörse DUB.de ist auch Verleger des DUP UNTERNEHMER-Magazins. Bevor er sich vor gut 20 Jahren selbstständig machte, arbeitete der Marketingexperte und Journalist für Verlage und TV-Sender

Viele Unternehmer mit Verkaufsabsichten haben ihre Pläne in der ­Pandemie auf Eis gelegt. Wenn nun, wie Experten erwarten, die Konjunktur boomt, dürften etliche Firmen auf den Markt kommen. Ist jetzt ein guter Zeitpunkt für den Verkauf und Kauf von Unter­nehmen?

Markus Jerger: Ja. In der Krise haben sich viele Unternehmer Sorgen um ihre Firma gemacht. Und viele hatten auch die Hoffnung, dass sie nach der Pandemie das Unternehmen gut verkaufen können. Aber die Krise hat zudem gezeigt, dass sich für manche Firmen nicht ohne Weiteres Nachfolger finden lassen – vor allem wenn während des Verkaufsprozesses die Hilfe eines guten Beraters fehlt.

Wie können Berater die Inhaber unterstützen?

Jerger: Berater begleiten den Verkaufsprozess und führen Unternehmer an den Markt, sodass sie auch an die richtigen Interessentengruppen gelangen. ­Viele der Experten nutzen den Weg über die Plattform Deutsche Unternehmerbörse DUB.de, weil sie wissen, dass sie dort zahlreiche geeignete Interessenten ­erreichen können. Deshalb sind wir jetzt auch die Kooperation mit DUB.de eingegangen. Damit wollen wir unseren Mitgliedern den Zugang zu dem erfolgreichen Marktplatz besonders attraktiv gestalten.

Viele reagieren überrascht, wenn sie erstmals von der Deutschen Unternehmerbörse DUB.de erfahren, also einer Plattform, über die online Firmentrans­aktionen angebahnt werden.

Jens de Buhr: Zunächst geht es darum, einen Kontakt, also einen Interessenten zu finden. In der Pandemie ist das Vertrauen in die Kommunikation über das Internet gestiegen. Zudem gibt der Verkäufer erst einmal nur wenige Informationen über sein Unternehmen auf DUB.de preis. Melden sich Interessenten, kann er die Personen googeln und einschätzen, ob sie als seriös zu betrachten sind.

Wurden schon suspekte Anfrager entdeckt?

de Buhr: Wir haben bis heute von keinem einzigen Fake-Fall in der Kommunikation von Anbietern und Interessenten erfahren. Der Verkäufer behält die Fäden in der Hand und kann nach ersten Gesprächen mit Interessenten entscheiden, ob er weitere Angaben zum Unternehmen machen möchte. Das ist extrem wichtig. Er kann in den ersten Unterredungen feststellen, wer wie intensiv um das Unternehmen balzt und welcher Interessent am besten passen könnte.

Und DUB.de verdient dann je nach Höhe des Kaufpreises an erfolgreichen Transaktionen mit?

de Buhr: Nein. Das muss man sich vorstellen wie bei Immonet und Autoscout24 – oder vielleicht ist Parship der noch bessere Vergleich. DUB.de erhält eine überschaubare Inseratsgebühr, die sich nach Umfang und einer zeitlichen Komponente bemisst. Und die Mitglieder des BVMW erhalten darauf einen Rabatt von 25 Prozent. Es lohnt sich also, Mitglied beim BVMW zu sein – und es lohnt sich, bei DUB.de eine Anzeige aufzugeben.

Und das System funktioniert?

de Buhr: Absolut. DUB.de hat Top-3-Rankings auf allen relevanten Suchseiten und erreicht somit zahlreiche Kaufinteressenten. Mehr als 90 Prozent der Inserate gewinnen binnen weniger Tage durchschnittlich fünf Kontakte. Manche Verkäufer in spe ziehen sich deshalb bereits nach einem Monat zunächst zurück, weil sie schon mehrere Interessenten „abzuarbeiten“ haben. Das nimmt einige Zeit in Anspruch. Wir haben also ein sehr gut funktionierendes System. Und deshalb freut es uns, dass wir mit dem BVMW einen starken Partner gewonnen haben, der das ­System noch größer macht. Zusammen sind wir ein richtiges Power-Duo. Wir gehen davon aus, dass bald wesentlich mehr Unternehmen auf DUB.de angeboten werden, sodass die Käufer die Qual der Wahl haben. Derzeit stehen auf DUB.de Firmen im Wert von rund 600 Millionen Euro zum Verkauf; bald könnte die Marke von einer Milliarde erreicht werden.

Attraktiver Preisvorteil

Im Bundesverband mittelständische Wirtschaft organisierte Unternehmer erhalten bei DUB.de einen kräftigen Rabatt. Zwei Inseratsangebote stehen Mitgliedern des BVMW zu Verfügung: das Silber-Paket mit drei Monaten Laufzeit, das ein Online-Verkaufsangebot sowie ein Newsletter-Inserat inkludiert. Alternativ wählen Unternehmer das Gold-Paket. Dies läuft sechs Monate. Das Inserat wird komfortabel online aufgegeben. Rabatt: 25 Prozent. Mehr Informationen gibt es hier.

Etliche Unternehmer tun sich schwer mit einem Verkauf; viele schließen dann einfach. Woran liegt das?

Jerger: Ein Unternehmensverkauf ist immer emotional. Der Inhaber sorgt sich um den Erhalt der Firma, um seine Mitarbeiter und Kunden. DUB.de und Berater helfen beim Matchmaking, um einen Käufer zu finden, der das Unternehmen zukunftssicher macht. Gelingt dies nicht, gehen zahlreiche Arbeitsplätze verloren. In den nächsten fünf Jahren stehen rund 300.000 Unternehmen vor der Schließung, weil kein Nachfolger zur Verfügung steht. Insofern erfüllt unsere Kooperation mit DUB.de auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Scheitern Verkaufsgespräche oftmals auch am gewünschten Preis?

Jerger: Leider ja. Der Preis ist oft der Knackpunkt. Natürlich überschätzen viele Unternehmer den Wert ihrer Firma. Das ist wie bei einem Fahrzeug oder einer schönen Antiquität. Doch am Ende zählt nur der Transaktionspreis. Der muss dem Käufer die Chance bieten, Geld zu verdienen, obwohl er in der Regel neben dem Kaufpreis noch Mittel für Investitionen aufbringen muss. Und da die allermeisten Käufe von Banken oder anderen Geldgebern finanziert werden, reden diese bei der Einschätzung des Firmenwerts entscheidend mit.

18.06.2021    Andreas Busch
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