Vordenker Porträt J.Kinski
16.08.2022    Daniela Tabarelli
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Zur Person

Jörg Daunke

ist der Geschäftsführer von J.Kinski und hat das Unternehmen gemeinsam mit Yvonne Diepold gegründet. Zuvor war er lange in der Gastronomie tätig.

DUP UNTERNEHMER-Magazin: Wie hat sich Ihr Business in den letzten Monaten entwickelt? Gibt es ein besonderes Learning aus der Coronakrise für Ihr Unternehmen?

Jörg Daunke: Die Pandemie hat uns natürlich erst einmal genauso kalt erwischt wie alle anderen Menschen auch. Wir haben uns jedoch sehr schnell gefragt: Wie können wir auf das, was da gerade passiert, reagieren? Welche Dinge liegen noch in unserer Kontrolle? Deswegen haben wir unsere Ausrichtung komplett umgestellt von Einzelhandel hin zum Onlineverkauf. Insofern hat uns, auch wenn es abgedroschen klingt, das alles tatsächlich die Möglichkeit gegeben, uns als Unternehmen neu zu erfinden und zu verbessern. Und zu lernen, dass du zu jedem Zeitpunkt deiner Geschichte agil bleiben musst.

Wie bleiben Sie als Unternehmen neugierig und innovativ und was tun Sie im Management, um das zu fördern?

Daunke: Wir sind ein vergleichsweise kleines Unternehmen und verstehen uns tatsächlich eher als große Familie. Das bringt zwar natürlich auch andere, neue Herausforderungen mit sich, auf der anderen Seite leben wir eine offene Arbeitskultur, in der jeder und jede zählt, jede Meinung gehört wird und wir uns tatsächlich alle für unsere gemeinsame Mission begeistern können: Nicht mit vielen Worten, sondern mit Geschmack zu überzeugen.

Was ist das Erfolgsrezept für Ihr Business?

Daunke: Wir sind eigentlich kein Unternehmen, das so tut, als hätte es ein Erfolgsrezept gefunden. Das passt nicht zu uns. Was uns aber vermutlich ganz gut gelingt: Den biologischen und sozialen Anspruch, den wir als J.Kinski vertreten, ernst zu nehmen und zu leben. Wir arbeiten täglich daran, unsere Abläufe und Produktionsketten fairer und nachhaltiger zu gestalten, von der CO2-Bilanz über Tierhaltung bis hin zu kürzeren Lieferketten. Das ist eine Aufgabe, die nie endet.

Was tun Sie, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren? Was bieten Sie aktuellen und zukünftigen Mitarbeitenden?

Daunke: Wir glauben, dass J.Kinski mehr als ein Unternehmen ist. Denn es kommen hier Menschen in einem familiären Arbeitsklima zusammen, die gemeinsam an eine Mission in Sachen Lebensmittel glauben und als Team daran arbeiten wollen. Damit das so funktioniert, muss die Bezahlung natürlich trotzdem fair sein. Dazu veranstalten wir sehr regelmäßig gemeinsame Events, einfach auch um das Arbeitsklima und den Vibe bei J.Kinski positiv zu halten. Klappt bislang auch wirklich gut!

Was ist die größte Stärke der Company? Trauen Sie sich auch eine Schwäche preiszugeben?

Daunke: Unsere größte Stärke bei J.Kinski ist sicher, dass wir super schnell und mutig auf neue Herausforderungen reagieren können, schneller Dinge hinterfragen und ändern und bestehende Strukturen nicht ungefragt akzeptieren. Da sind wir bestimmt schneller und agiler als so manches größere Unternehmen. Der Vorteil der großen Player in der Lebensmittelindustrie ist es natürlich, dass dort oft mit ganz anderen Marketing-Budgets gearbeitet wird als bei uns. Das könnte man auch als unsere Schwäche bezeichnen: Hier einfach nicht über die Ressourcen zu verfügen, mit der die Mitbewerber arbeiten können. Ist nicht immer leicht, aber klappt meistens trotzdem ganz gut.

Was tun Sie, um den digitalen Anschluss nicht zu verpassen?

Daunke: Wir hören eigentlich nie auf, unsere Abläufe, das Sortiment und die Produktion zu hinterfragen. Deshalb testen wir auch ständig neue Dinge und entwickeln uns permanent weiter.

Was macht Ihr Unternehmen bei Bestandskunden besonders erfolgreich?

Daunke: In allererster Linie die Produkte. Wir haben lange an der Qualität und dem Geschmack unserer Produkte gearbeitet und das ist etwas, was unsere Kunden zu schätzen wissen und was die extrem gute Bindung zwischen J.Kinski und seinen Kunden ausmacht. Das ist etwas, was uns auch viel Freude gibt und uns weiter motiviert, wenn wir zum Beispiel per Whatsapp Feedback von Kunden bekommen, die gerade unsere Rezepte mit unseren Produkten nachkochen. Das macht extrem Spaß.

Wie gelingt es Ihnen, Neugeschäft zu gewinnen?

Daunke: Einer der zentralen Erfolgsfaktoren von J.Kinski ist sicher, dass wir auf Produkte setzen, die es sonst nirgendwo gibt: Seien es Brühen, Saucen oder Öle. Und diese Produkte sind nicht nur rar und lecker, sondern verkörpern zusätzlich auf allen Ebenen unseren Nachhaltigkeitsanspruch.

Was tun Sie, um den Service zu verbessern?

Daunke: Wir sind für unsere Kunden über Whatsapp erreichbar, egal welche Frage oder Feedback gerade auftaucht. Das gibt es vermutlich nicht so häufig. Daneben schulen wir regelmäßig unsere Mitarbeiter und sind neben Whatsapp auch auf allen anderen üblichen Kanälen erreichbar, und zwar sieben Tage die Woche.

Nennen Sie bitte ein Beispiel wie Ihr Unternehmen Service lebt ...

Daunke: Als Unternehmen, in dem der Versandhandel eine so große Rolle spielt, kommt es natürlich immer mal wieder wieder zu Verspätungen und Problemen. Auch da klärt sich das meiste schnell und einfach über Whatsapp, dann liefern wir direkt nach. Ein anderes Beispiel ist, dass wir wirklich sehr viel Feedback von Kunden zu unseren Produkten bekommen, wenn sie damit gekocht haben. Dieses Feedback hilft uns enorm weiter, noch besser zu werden.

16.08.2022    Daniela Tabarelli
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