Berufliches Meeting zwischen drei Mitarbeitern
10.09.2021    Thomas Soltau
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In Kürze:

  • Sozialkompetenz in der Vermögensberatung immer wichtiger
  • Künftig gefragt: der „Empathie-Interventionist“
  • Konzepte zur Mitarbeiterentwicklung erstellen

Obwohl der Wandel viele Menschen ängstlich macht, stimmen Prognosen optimistisch. Für eine im vergangenen Jahr vorgelegte Zukunftsstudie der Bertelsmann Stiftung wurden 500 Expertinnen und Experten zum erwarteten Einfluss von Künstlicher Intelligenz (KI) auf die zentralen Lebensbereiche Leben, Arbeit und Bildung befragt. 76 Prozent von ihnen vertraten die Meinung, „dass KI administrative Aufgabenbereiche wie Aufgabenplanung, Zielerreichung und Kontrolle übernehmen wird“. Führungskräfte würden dann hauptsächlich für Personalführung, Motivation und Kreativleistungen verantwortlich sein. Davon erwarten 80 Prozent der Befragten positive Effekte für die Wirtschaft.

Technische Berufe werden massiv zunehmen. Zugleich werden soziale und emotionale Kompetenzen auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft ebenfalls immer wichtiger. Eine Vorgänger-Studie der Bertelsmann Stiftung prognostizierte neue Arbeitsfelder im Bereich Freizeit, Erholung und Gesundheit, ebenso in technologienahen Feldern. Danach bildeten sich neue Berufsbilder wie der „Empathie-Interventionist“ heraus. Seine Aufgabe sei es, „das schwer erklärbare Verhalten der Menschen den Maschinen näherzubringen und die Algorithmen und Schnittstellen anzupassen“. Trotz digitalen Wandels: Soziale und emotionale Kompetenz werden auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft wichtiger – zum Beispiel in der Vermögensberatung. Der Mensch ist eben nicht zu ersetzen.

Glänzende Zukunft in der Vermögensberatung und Versicherungsvermittlung

Zukunftsforscher Sven Gábor Jánszky zeichnet ein optimistisches Bild für die Branchen Finanzen, Versicherungen und Immobilien. Gerade hier „erleben wir in den nächsten fünf bis zehn Jahren, dass wir Entscheidungen an Künstliche Intelligenz auslagern werden“, sagt Jánszky. Versicherungsvermittler und Vermögensberater entwickeln sich damit von „Experten zu Coaches. Sie verkaufen nicht mehr ihr Wissen – das macht die Künstliche Intelligenz mit den besten Angeboten“. Sie nehmen aber Kunden an die Hand, bieten ihnen Orientierung und ordnen Angebote. Das erfordert neue Kompetenzen und eine andere Form der Arbeitsorganisation. Die Nachfrage nach qualifizierter Beratung bleibt also auch in Zukunft hoch.

Weit oben: Jobs im Bereich Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit

Der persönliche Kontakt spielt in der Berufswelt neben wachsenden technischen Fähigkeiten weiterhin eine bedeutende Rolle. Immer wichtiger werden nach Auskunft von Expertinnen und Experten Jobs wie Human-Resources-Partner und Customer-Success-Specialist. Personalmangel und die Suche nach Spezialisten machen Jobs im Bereich Personalwesen attraktiv. So erstellen HR-Partner unter anderem zusammen mit Führungskräften Konzepte zur Entwicklung von Mitarbeitenden. Aber auch bei der Durchführung von Mitarbeitergesprächen werden sie wichtiger. Customer-Success-Manager dagegen kümmern sich um die Kundenzufriedenheit. Diese Berufe nehmen künftig Schlüsselrollen ein.

10.09.2021    Thomas Soltau
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