Illustration einer Glühbirne auf einem Baum mit Männern und Frauen drum herum
20.08.2021    Miriam Rönnau
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Respect the devine and love people: Mit dieser Philosophie hat der Japaner Kazuo Inamori 1959 Kyocera gegründet. Frei übersetzt heißt das: „Respektiere die Umwelt und liebe die Menschen“. Auch in Deutschland bleibt der Anbieter von Laserdruckern, Multifunktionssystemen und Lösungen fürs Informationsmanagement diesem Credo treu. Für seine Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsstrategie erhielt Kyocera Document Solutions kürzlich den „Deutschen Award für Nachhaltigkeitsprojekte“, den das Deutsche Institut für Service-Qualität, ntv und DUP UNTERNEHMER verliehen haben. Daniela Matysiak, CSR-Managerin von Kyocera Document Solutions Deutschland, gibt Einblicke in die Strategie.

Was sind die zentralen Elemente Ihrer Nachhaltigkeitsstrategie?

Daniela Matysiak: Auf Produktseite haben wir mittels eines Life-Cycle-Assessments die Ökobilanz all unserer Produkte ermittelt. Auf dieser Basis optimieren wir unser Verpackungskonzept. Außerdem sind alle Produktionsstandorte weltweit sind nach dem Umweltmanagementstandard ISO 14001 zertifiziert. Im Rahmen des Print-Green-Programms, welches wir vor zehn Jahren ins Leben gerufen haben, bieten wir unsere in Deutschland und Österreich vertriebenen Drucker und Multifunktionssysteme sowie Toner klimafreundlich an. Zudem unterstützen wir seit 1987 die Deutsche Umwelthilfe bei Projekten zum Fließgewässerschutz, binden unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein und engagieren uns etwa in der Allianz für Entwicklung und Klima. Die Langfristigkeit der Maßnahmen spielt in unserer Strategie eine wichtige Rolle.

Kyocera Document Solutions Deutschland ist seit 2020 ­klimaneutral. Sie unterstützen außerdem Ihre Fachhandelspartner dabei, klimaneutral zu werden. An welchen Stellschrauben kann fast jedes Unternehmen drehen, um CO2-Emissionen zu reduzieren?

Matysiak: Für uns ist das gemeinsame Engagement mit unseren Fachhändlern wichtig. Wir tauschen uns in firmenübergreifenden Arbeitsgruppen aus und haben hier etwa gemeinsam einen Leitfaden zum Thema Nachhaltigkeit im Service entwickelt. Generell sollten Unternehmen vor allem ihre Prozesse beleuchten: Welche Auswirkungen haben sie auf die Umwelt oder das soziale Umfeld? Hier ist es sinnvoll, Mitarbeitende aus unterschiedlichen Bereichen zu involvieren, da jeder Experte auf seinem Gebiet ist. Schnell kommt man auf offensichtliche Themen wie den Umstieg auf Ökostrom und die Optimierung der Car-Policy. Büroprozesse sind ein oft übersehener Ansatz, der laut einer Studie, die wir mit Statista durchgeführt haben, erst bei einem Drittel der Firmen auf der Agenda steht.

Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind die beiden Megatrends unserer Zeit. Inwieweit bedingen diese Trends sich gegenseitig?

Matysiak: Zwischen beiden Themen besteht ein großer Zusammenhang. Auch dies bestätigt unsere Green-Office-Umfrage: So investieren die meisten Unternehmen in die Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse, um Papier zu reduzieren. Neben Umweltaspekten führt dies zugleich dazu, die Kosten zu senken. Zudem können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zum Beispiel Rechnungen oder Kundenunterlagen digital zur Verfügung haben, deutlich mobiler arbeiten und sind auskunftsfähiger. Auch hier gilt es, die eigenen Prozesse zu analysieren und dann eine nachhaltige Digitalstrategie zu entwickeln. Dabei unterstützen wir Unternehmen und Organisationen.

Was verbinden Sie persönlich mit dem Begriff Nachhaltigkeit?

Matysiak: Nachhaltigkeit ist für mich mit der Übernahme von Verantwortung verbunden – sowohl privat wie auch beruflich. Geschäftsentscheidungen sollten immer unter Berücksichtigung von ökologischen Grenzen und sozial-ethischen Verhaltensweisen getroffen werden. Das fängt beim Büroequipment an und setzt sich bei der Lieferkette oder Mitarbeiterförderung fort.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in Ihrem Privatleben?

Matysiak: Ich versuche so oft es geht mein Verhalten zu hinterfragen und ökologische Alternativen auszuprobieren. Manches klappt sehr gut, manche Dinge bleiben eine Herausforderung. Von einem wirklich nachhaltigen Leben bin ich, wie die meisten Menschen bei uns in Deutschland, aber noch weit entfernt. Doch wichtig ist, dass man anfängt. Mit dem Rad zur Arbeit zu fahren bringt einen morgens gut in Schwung und das Gemüse-Hochbeet im Garten hat mir schon den ein oder anderen Gang zum Supermarkt gespart und Verpackungsmaterial reduziert – wie auch der Umstieg auf festes Shampoo. Es ist immer wieder schön zu merken, wie viel Spaß es macht Dinge selbst zu machen und nicht alles fertig zu kaufen.

20.08.2021    Miriam Rönnau
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