Vordenker Porträt Hoffmann Liebs
24.10.2022
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Zur Person

Dr. Norbert Bröcker

hat Rechtswissenschaften in Trier studiert und promovierte zu einem aktienrechtlichen Thema. Er berät börsennotierte Unternehmen, sowie Banken bei gesellschafts- und kapitalmarktrechtlichen Fragestellungen. Dazu zählt insbesondere die rechtliche Umsetzung von Wertpapieremissionen sowie die Begleitung von Hauptversammlungen.

DUP UNTERNEHMER-Magazin: Wie hat sich das Business von Hoffmann Liebs in den letzten Monaten entwickelt?

Dr. Norbert Bröcker: Wie zahlreiche andere Firmen war auch unser Unternehmen von der COVID-19-Pandemie betroffen. Jedoch nicht nur im negativen Sinne: Während der Beratungsbedarf in einigen Rechtsgebieten – nicht selten aufgrund staatlicher Hilfen und Unterstützungsangebote – zurückging, stieg er in anderen Rechtsgebieten deutlich an. Wir konnten uns aufgrund unseres Full-Service-Ansatzes darauf einstellen – und sehen Corona daher als eine Art Nagelprobe, um unser Geschäftsmodell weiter unter Beweis zu stellen.

Wie bleibt die Sozietät neugierig und innovativ und was tun Sie im Management, um das zu fördern?

Bröcker: Unbestritten ist, dass die Rechtsdienstleistungsbranche seit jeher als tradierter, nicht notwendigerweise innovationsfreudigster Sektor des Wirtschaftslebens gilt. Umso wichtiger ist es also, hier rechtzeitig einen Esprit der Neugierde und Offenheit zu entwickeln – und diesen auch in anstrengenderen Fragestellungen nicht zu verlieren. Als Sozietät fördern wir Innovation durch eine Mixtur aus externen Impulsen sowie regelmäßigen Strategieworkshops, in denen ausschließlich die bessere Idee, nicht der höhere Rang zählt.

Was ist die größte Stärke der Kanzlei?

Bröcker: Wir sind eine unabhängige Sozietät und beraten in nahezu sämtlichen Fragestellungen des Wirtschaftsrechts. Dadurch sind wir allein unseren Mandanten verpflichtet und bedienen die angebotenen Rechtsgebiete umfassend. Rund 30 unserer 60 Anwälte und Anwältinnen gehören zur Partnerschaft und verantworten selbstständig ihre jeweiligen Praxisgruppen wie Rechtsthemen. Die daraus resultierenden, stellenweise umfangreichen Abstimmungsprozesse stellen mitunter zwar eine Herausforderung dar, sorgen schlussendlich jedoch dafür, dass gemeinsam getroffene Entscheidungen tatsächlich von allen Beteiligten getragen werden.

Wie bleibt die Sozietät digital und innovativ?

Bröcker: Wir kümmern uns schon heute um eine exzellente Ausbildung unserer Nachwuchsgeneration, die nicht nur aus sich heraus deutlich digitalaffiner auftritt, sondern auch fortgeschrittene Alterskohorten für digitale Schnittstellenbereiche begeistert – sei es nun Legal Tech, die Umstellung auf das papierlose Büro oder die digitale Rechtsberatung: Dieser Prozess ist arbeitsintensiv und erfordert ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft. Dass sich die Mühen jedoch lohnen werden, steht nach unserem Verständnis außer Frage.

Was macht das Unternehmen bei Bestandskunden besonders erfolgreich?

Bröcker: Als Dienstleister steht für uns die dauerhafte, vertrauensvolle Bindung zu unseren Mandanten im Vordergrund. Wir sprechen hier gern von einer persönlichen Verbundenheit, die wir anstelle einer beispielsweise vertraglich geregelten Gebundenheit pflegen und ausbauen möchten.

Was tun Sie, um den Service von Hoffmann Liebs zu verbessern?

Bröcker: Schon unsere Profession allein sorgt dafür, dass wir durchgängig Feedback seitens unserer Mandanten erhalten. Dieses fällt oft sehr positiv aus, zeigt im Einzelfall jedoch gelegentlich auch Bereiche und Themen auf, in denen wir der an uns gestellten Erwartung nicht zu 100 Prozent genügt haben. Gerade diese Rückmeldungen nehmen wir sehr ernst und nutzen sie, um sowohl im unmittelbaren Mandatsverhältnis eine Verbesserung der Prozesse und Abläufe sicherzustellen, aber auch intern weitere Kolleginnen und Kollegen an diesen Learnings teilhaben zu lassen.

Können Sie ein konkretes Beispiel nennen wie die Kanzlei Service lebt?

Bröcker: Wir haben den Anspruch Rechtsberatung in allen unseren Gebieten auf Partnerlevel anzubieten. Das bedeutet konkret, dass der federführende Partner oder die federführende Partnerin stets vollumfassend im Bild über die rechtlich zu regelnde Angelegenheit und den Sachverhalt ist und die im Laufe des Mandats notwendigen Handlungen in Person vollzieht. Dies umfasst sämtliche Beratungsleistungen von der Schriftsatzerstellung über die proaktive Beratung und Klärung auch kurzfristig auftretender Fragestellungen bis hin zur Verteidigung in gerichtlichen Verfahren respektive Herbeiführung gütlicher Einigungen mit der Gegenseite. Daneben sind regelmäßig auch ergänzend jüngere Anwaltskollegen und -kolleginnen oder Experten und Expertinnen aus angrenzenden Rechtsgebieten mit den jeweiligen Beratungsfällen befasst. So stellen wir sicher, dass jederzeit mehrere Perspektiven und Lösungsansätze gegeneinander abgewogen werden und das Risiko einer Betriebsblindheit minimiert wird.

Was bieten Sie aktuellen und zukünftigen Mitarbeitenden?

Bröcker: Wir bewegen uns in einem hart umkämpften Bewerbermarkt und sind darauf angewiesen, die besten Köpfe und Talente für uns zu gewinnen. Daneben möchten wir die über 40 Jahre andauernde Historie von Hoffmann Liebs mit einer exzellent ausgebildeten Nachwuchsgeneration fortschreiben. Gerade deshalb sind uns Themen wie Employer Branding, insbesondere aber auch die dauerhafte Gewinnung von ambitionierten Juristen und Juristinnen ein ernsthaftes Anliegen, das seinen Ausdruck beispielsweise in flexiblen Arbeitszeit- und Standortregelungen, einer hervorragenden Leverage sowie zahlreichen Fort- und Weiterbildungen findet, die wir nicht allein begünstigen, sondern beispielsweise im Fall von Fachanwaltstiteln auch regelmäßig vollständig finanzieren.

24.10.2022
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