ÖV Braunschweig Vordenker 2022
13.06.2022    Holger Reher
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Zur Person

Knud Maywald

Seit Januar 2018 ist Maywald, der seit 2007 Mitglied des Vorstands ist und seit 2015 stellvertretender Vorstandsvorsitzender war, Vorstandsvorsitzender der Öffentlichen Versicherung Braunschweig. Vor seinem Wechsel zu dem Regionalversicherer war der 58-jährige Betriebswirt für die Itzehoer Versicherungsverein, die Deutsche Bank Lebensversicherungs AG, der LVM Münster, die ARAG-Lebens- und Krankenversicherung und die Versicherungsgruppe Deutscher Ring tätig

Was ist aus Ihrer Sicht die größte Herausforderung für Ihre Branche und Ihr Unternehmen?

Knud Maywald: Die demografische Entwicklung und der daher zu erwartende Rückgang der Kundenanzahl in unserem Geschäftsgebiet zählen zu unseren zentralen Herausforderungen. Aber auch der technologische Wandel birgt Risiken – wenn man ihn nicht als Chance begreift und aktiv selbst mitgestaltet. Und genau hier setzt unsere zukunftsorientierte Unternehmensstrategie an: Unsere frühzeitige Umstellung auf moderne Standard-IT-Systeme möchte ich ebenso beispielhaft nennen wie eine organisatorische Ausrichtung auf schnellere Geschäftsprozesse und ein innovatives, agiles Mindset.

Auf dieser Basis haben wir eine Wachstumsstrategie definiert, mit der wir nach unserer Überzeugung auch der Gefahr neuer Wettbewerber erfolgreich begegnen können: Unsere Stärken in einem umkämpften Markt liegen in unserer Erfahrung und Kompetenz und zugleich in der Flexibilität sowie Veränderungsbereitschaft – und in der Möglichkeit, schnell Dinge vor Ort einfach mal auszuprobieren.

Was macht künftig konkret den Erfolg Ihres Unternehmens aus?

Maywald: Unsere langjährige Unternehmensgeschichte fußt auf einem soliden Geschäftsmodell. Im Zentrum stehen stets die Bedürfnisse der Menschen in ihren jeweiligen Lebensphasen – das ist unsere Kernaufgabe seit 1754. Regionalität und Gemeinwohlorientierung sind seit jeher zwei tragende Säulen. Und auf Basis dieser Betrachtung entwickeln wir unsere Produktpalette kontinuierlich weiter – aktuell zum Beispiel auch mit einem Fokus auf E-Mobilität und Cybersicherheit. Neben der fachlichen Kompetenz ist es dabei vor allem das Wissen um die spezifischen Kundenbedürfnisse, das uns als regionalem Player große Vorteile bietet: Wir verfolgen bereits seit über 250 Jahren – als wir aus der Not eines Großbrands im Brauschweiger Land entstanden sind – eine kundenzentrierte Datenstrategie, auf die wir nun mit modernsten Mitteln aufsatteln können.

Welche Rolle spielen Innovationen in Ihrem Geschäft?

Maywald: Der Unternehmenserfolg wird künftig noch stärker geknüpft sein an neue Ideen, die die jeweiligen Lebensbedürfnisse der Kunden abbilden. Über eine aktuelle Innovationsstrategie wird dieser Ansatz auf besondere Weise im Arbeitsalltag verankert. Neue Kooperationen mit regionalen Unternehmen und Partnern fördern dies ebenso wie eigene Aktivitäten, um neue Zielgruppen anzusprechen. Beispielhaft genannt seien unser innovativer Handwerkerservice, der unseren Kunden die Regulierung und Beseitigung von Schäden vollständig abnimmt. Oder aber die Etablierung eines eigenen Coworking-Spaces als besonderem Ort für Austausch und Vernetzung.

Wie wichtig ist für Ihr Unternehmen die Digitalisierung?

Maywald: Digitalisierte Prozesse sind ein wichtiger Erfolgsbaustein, denn sie entsprechen den Wünschen der Kundinnen und Kunden. Unser Angebot, Schäden online zu melden und dann im weiteren Verlauf den Bearbeitungsstand über ein Online-Tracking einzusehen, ist dafür ein sehr gutes Beispiel. Dafür haben wir mit Hilfe von agilen Prozessen selbst eine intuitiv zu bedienende, komfortable Online-Schadenmeldung entwickelt, die ich branchenweit als absolut konkurrenzfähig bezeichnen würde. Wir verstehen diese digitalen Angebote vor allem als zusätzliche Services zur persönlichen Beratung: Wenn der Kunde nicht in die Geschäftsstelle kommen kann oder will, erleichtern wir ihm dies durch Self-Service in unserem Kundenportal oder die Option einer digitalen Unterschrift.

Aber auch die Arbeitsprozesse selbst verändern sich bedingt durch die Digitalisierung, zum Beispiel im Online-Marketing. Digitalisierte Prozesse sollen zugleich für die Mitarbeitenden zeitliche Freiräume schaffen, um noch persönlicher auf die individuellen Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden eingehen zu können. Und nicht zuletzt die Arbeitsweise selbst ändert sich: So konnten wir zu Beginn der Pandemie das gesamte Unternehmen quasi „von heute auf morgen“ auf die Arbeit im Homeoffice umstellen.

Nennen Sie uns drei Gründe, warum im War for Talents die Besten zu Ihnen kommen sollten.

Maywald: Nach unseren Erfahrungen gründet sich die Entscheidung für die Öffentliche Versicherung Braunschweig als Arbeitgeberin auf unsere Unternehmens-DNA: Wir sind regional und sehr nachhaltig ausgerichtet und damit so nah wie möglich an unseren Kunden. Die Gemeinwohlorientierung ist gelebte unternehmerische Verantwortung und führt zu einer hohen Identifikation mit dem Unternehmen. Ein persönlicher, empathischer Umgang miteinander prägt die Unternehmenskultur. Das kann man sehr schnell erfahren, wenn man die Öffentliche betritt. Oder, noch allgemeiner: wenn man das erste Mal in unser Geschäftsgebiet kommt und erlebt, wo wir überall als Partner oder Sponsor vertreten sind. Und die überschaubare Unternehmensgröße erlaubt es, sehr direkt und unmittelbar Dinge bewegen zu können. Das macht in Summe den besonderen Charme unseres regionalen Unternehmens aus – und das wird uns auch regelmäßig von neuen Kolleginnen und Kollegen so bestätigt.

Auf welche Maßnahmen Förderung der Mitarbeiterentwicklung und -zufriedenheit setzen Sie?

Maywald: Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden bildet die unverzichtbare Basis für den Unternehmenserfolg. Daher bietet die Öffentliche bereits seit vielen Jahren verschiedene Möglichkeiten der individuellen Weiterentwicklung. Über ein Talentmanagement werden Nachwuchskräfte und Führungskräfte bei ihrer Entwicklung gezielt gefördert und unterstützt. Coaching-Angebote und ein internes, allen zur Verfügung stehendes Weiterbildungsangebot zählen ebenso zu den gut genutzten Angeboten. Flexible Arbeitszeitmodelle und diverse Benefits ergänzen die genannten Maßnahmen. Dabei verstehen wir es als einen kontinuierlichen Prozess, ein modernes Arbeitsumfeld zu schaffen. Mit einer Konstante: Dass wir für jeden unserer Mitarbeitenden zur beruflichen Heimat, ja ein bisschen sogar zur Familie werden.
13.06.2022    Holger Reher
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