Raum für Ideen schaffen

Heiner Lang: Trotz der herausfordernden Umstände wie der Pandemie und der Lieferketten-Situation fällt mein Fazit sehr positiv aus. WAGO hat mit 25 Prozent Umsatzsteigerung die Umsatzmilliarde geknackt – dank einer tollen Mannschaft, die das möglich machte. Mein Ziel nach meinem ersten Jahr als WAGO CEO ist es, diese positive Entwicklung weiterzutreiben, sowohl wirtschaftlich als auch den Veränderungsprozess innerhalb des Unternehmens. Dazu gehört es, sich selbst auf den Prüfstand zu stellen: Was können wir gut? Wo können wir besser werden? Worauf müssen wir uns fokussieren?

Lang: Hier spielen verschiedene Aspekte zusammen. Kundenzentrierung ist für uns ein zentrales Thema, ebenso wie die Optimierung, Professionalisierung und Digitalisierung von Prozessen und eine kürzere Time-to-Market. Unsere Produkte und Services sind integraler Bestandteil globaler Zukunftsthemen: Wir machen das Gebäude der Zukunft zu einem besseren Ort für die Menschen. Wir gestalten die Energie der Zukunft. Wir digitalisieren die Industrie und wir engagieren uns für die Mobilitäts- und Verkehrswende. Ich bin überzeugt, dass die Zukunft den offenen Unternehmen mit komplementären Partnerschaften gehört. Deshalb ist Co-Creation ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor.

Lang: WAGOs Unternehmensgeschichte ist geprägt von Innovationen; deshalb sind sie weiterhin elementar für uns, um erfolgreich zu bleiben. Die besten Ideen kommen meist aus der Mitte des Unternehmens. Meine Aufgabe ist es, unserer Belegschaft Raum zu geben, sich zu beteiligen und Dinge auszuprobieren, sie anders zu machen und dabei Misserfolge und Fehler zuzulassen. Ich möchte Unternehmertum im Unternehmen fördern. Das gelingt uns etwa mit unserem Exploration Programm zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Unabhängig von der „eigentlichen“ Aufgabe geben wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der „Kickbox“ und Ideenwettbewerben eine Bühne für ihre Ideen. Ebenso wichtig ist die Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern. Mit WAGO Creators haben wir eine Ideenschmiede für WAGO Produktzubehör geschaffen. In der Community werden Idee geteilt, Designs entwickelt und mit 3D-Druck realisiert.

Lang: Unsere Vision ist es, das Rückgrat der intelligent vernetzten Welt zu sein. WAGO versteht sich als Treiber der Digitalisierung, da wir mit unserer Verbindungs- und Automatisierungstechnik ihre Infrastruktur bilden. Wir sehen es in unserer Verantwortung, gemeinsam mit Kunden und Partnern globale Herausforderungen wie Dekarbonisierung und Urbanisierung mit Hilfe von Digitalisierung und Elektrifizierung zu meistern. Unter Digitalisierung verstehen wir die Optimierung von Prozessen sowohl intern als auch für unsere Kunden. Sie ist für uns von großer Bedeutung, da wir zum einen Kundennutzen schaffen und natürlich auch effizienter und effektiver werden können. Die digitale Transformation ist für uns die Veränderung der bestehenden Geschäftsmodelle sowie die Entwicklung neuer auf Basis der Möglichkeiten, die sich durch die neuen Technologien ergeben. Ein Beispiel ist hier das oben genannte WAGO Creators.

Lang: Flexibilität bei der Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit ist für uns einer der wichtigsten Aspekte. Ein zentraler Baustein ist das mobile Arbeiten. Darüber hinaus sorgen in unserem WAGO Plus-Programm verschiedene Bausteine für maßgeschneiderte Unterstützung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter– von der Kinderbetreuung über die Pflege von Angehörigen bis hin zum Lebenslagencoaching und zur Hilfe im Haushalt. Ein aktives Gesundheitsmanagement durch einen hauseigenen Betriebsarzt, Fitnessangebote, Vorsorge und Beratung gehören ebenso dazu wie kleine Alltagshelfer vom Reinigungsservice bis zu vorbereiteten Mahlzeiten für den Homeoffice-Tag. Individuelle Karrierewege durch verschiedene Entwicklungsprogramme, Mentoring-Programme und unser Frauennetzwerk runden das Angebot ab.