Nubert electronic GmbH Vordenker 2022
10.06.2022    Holger Reher
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Zur Person

Martin Bühler

war viele Jahre als Vertriebs- und Verkaufsleiter in den Bereichen Hotline sowie E-Commerce bei Nubert tätig. Ende 2021 wurde er in die Geschäftsführung berufen

Wie haben sich das Ergebnis und der Umsatz von Nubert von 2019 bis 2021 entwickelt?

Martin Bühler: Wir möchten ehrlich sein: Covid-19 und die Lockdowns waren für uns im Versandhandel ein Boost. Keine uns bekannte Werbeaktion hätte diesen positiven Effekt erzielen können. Die Umsatzsteigerung 2020 war kolossal, aber auch mit dem Jahr 2021 und dem ersten Quartal 2022 sind wir sehr zufrieden. Dennoch sind die Zeiten schwierig und es gibt jede Menge zu tun, um den Erfolg beizubehalten.

Was ist Ihr Erfolgsrezept, der Motor für Ihr Wachstum?

Bühler: Wir haben Entwicklung, Marketing, Grafik, Vertrieb, Support, IT und Logistik inhouse, was ein enormer Vorteil ist. Während andere paralysiert waren, haben wir innerhalb von zwei Wochen Homeoffice aktivieren können. Mit dieser Agilität haben wir auch frühzeitig in der Pandemie mit großem Einkaufsvolumen geplant, da wir wussten, dass die Menschen in den nächsten Wochen und Monaten einen stärkeren Fokus auf ihre eigenen vier Wände legen werden.

Nachdem erst Klopapier, dann Handseife die Menschen beschäftigt hat, begann kurz danach die Phase des Home-Cocooning. Also frische Farbe an die Wand, neue Möbel – natürlich aus dem Versandhandel –, und dann waren die Lautsprecher an der Reihe. Dank Streaming und Netflix boomt der Bereich Soundbar, aber auch klassische Anlagen und Aktiv-Konzepte werden nachgefragt. Wer diese Suchanfragen nach Lösungen für das Homeoffice und Streaming erkannte und die Suchenden auf den eigenen Webshop leiten konnte, hatte einen klaren Wettbewerbsvorteil. Daneben haben wir unsere Vertriebstätigkeiten sehr schnell von einem Fokus auf unseren eigenen Webshop und stationären Handel auf die breite Basis mit Einsatz von Omnichannel gestellt.

In wenigen Worten: Wie sieht Ihre Digitalisierungsstrategie aus?

Bühler: First Mover sein! Wenn neue Technologien den Markt betreten, wollen wir einer der ersten sein, der sie gewinnbringend nutzt, anstatt Trends nur hinterherzulaufen.

Was macht Ihr Unternehmen bei den Kunden besonders erfolgreich?

Bühler: Ehrlichkeit. Wir legen unseren Kunden gegenüber mehr Prozesse offen als jede andere Firma in unserer Branche. Das gepaart mit dem sprichwörtlichen Ohr für den Kunden sorgt für eine starke Fanbase. Dadurch wird die Firma Nubert electronic verbunden mit Innovationskraft, grundsoliden Werten klassischen Unternehmertums und Bodenhaftung. Unsere Kernargumente lauten ehrliche Lautsprecher, Highend-Technologie erschwinglich zu günstigen Preise dank Direktvertrieb anbieten zu können.

Welche Rolle spielt Service in Ihrem Business?

Bühler: Guter Kundenservice ist eine Grundvoraussetzung für nachhaltigen Erfolg im Direktvertrieb. Für eine bestmögliche Beratung vor, während und nach dem Kauf setzt unser hausinterner Support auf moderne Möglichkeiten wie WhatsApp Business, aber auch auf klassische wie Telefonanrufe oder Mails. Mit Stolz haben wir vom F.A.Z.-Institut den Titel „Beste Hotline 2022“ erhalten. Unsere eigene Inhouse-Servicewerkstatt hat den Ruf, alles reparieren zu können, auf dem Nubert steht – auch wenn manche Produkte schon weit mehr als zehn Jahre nicht mehr verkauft werden.

Was tun Sie, um eine Service-Kultur im Unternehmen zu etablieren?

Bühler: Zuhören! Sowohl den Kunden als auch den Mitarbeitenden, die selbst am besten die größten Potenziale für Verbesserungen einschätzen können. Wenn mehr als drei Kunden das gleiche Problem melden, ist das für uns ein Grund, dem nachzugehen – etwa bei der Verpackung, den Bedienungsanleitungen oder dem technischen Feature-Set eines Produkts. Wir verkaufen nichts, was wir nicht auch selbst gern kaufen würden.

Zum Service gehört auch, unsere Produkte im Nahhinein vielfältiger zu machen. Im Bereich Zubehör versuchen wir mit kleinen Lösungen einen Mehrwert für das gesamte Produkt zu schaffen. So haben wir einen Funksender für unsere Subwoofer auf den Markt gebracht, der gleichzeitig Empfänger ist, drei Anschlussmöglichkeiten hat und auf dem höchsten Qualitätsniveau arbeitet.

Wie sehen Sie die Zukunft der Arbeit?

Bühler: Für uns als mittelständisches Unternehmen war Corona der Auslöser, verschiedene Abteilungen, Bereiche und Menschen aufzuwecken, aktiv Maßnahmen zu ergreifen und uns aus der Komfortzone zu bewegen. Mehr Effizienz durch Homeoffice, weniger Reisen, mehr Treffen per Video-Calls und dennoch die Nähe zueinander nicht verlieren – diesen Spagat müssen wir lernen.

Auf welche Maßnahmen zur Förderung der Mitarbeiterentwicklung und -zufriedenheit setzen Sie?

Bühler: Wir haben ein Leasing-Modell für Fahrräder, bieten Obst und Getränke für die Angestellten und ein Fitnessraum ist einer der Treffpunkte nach dem Feierabend. Daneben können die Kollegen kostenlos den Strom für ihr E-Auto laden, der von der PV-Anlage auf dem Dach kommt. Wir bieten zahlreiche Optionen zur Aus- und Weiterbildung für alle Mitarbeitenden an. Und für das Teambuilding gibt es neben regelmäßigen gemeinsamen Grillfesten auch ein Firmenfest im Sommer.

10.06.2022    Holger Reher
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