Vordenker Porträt Tecosim
10.10.2022
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Zur Person

Udo Jankowski

ist seit 1999 Mitglied der Geschäftsleitung bei der TECOSIM Gruppe. Zuvor war der Maschinenbauingenieur in verschiedenen anderen Funktionen bei dem Ingenieurdienstleister tätig. Jankowski engagiert sich zudem als Hochschuldozent und Vorsitzender des Arbeitskreises Entwicklungsdienstleister (EDL) im Verband der Automobilindustrie (VDA). Darüber hinaus ist er Mitglied des IHK-Außenhandelsausschusses und wirkt in Gremien und Arbeitskreisen mit.

DUP UNTERNEHMER-Magazin: Wie hat sich Ihr Business in den letzten Monaten entwickelt? Gibt es ein besonderes Learning aus der Coronakrise?

Udo Jankowski: Die Pandemie war und ist mit vielen Unsicherheiten verbunden. 2020 war daher zunächst ein herausforderndes Jahr. Seit dem vierten Quartal 2020 sehen wir jedoch einen klaren und stetigen Aufwärtstrend in der Geschäftsentwicklung. Wir haben uns schnell und flexibel an die veränderten Randbedingungen angepasst. Die Nachfrage nach neuen Produkten in unseren Kernbereichen Mobilität und erneuerbare Energien ist ungebrochen. Davon profitieren wir. Als Unternehmen müssen wir für Mitarbeitende und Kunden attraktiv bleiben. Daran arbeiten wir unermüdlich.

Was ist das Erfolgsrezept für Ihr Business – der Motor für Wachstum?

Jankowski: Als Entwicklungsdienstleister profitieren wir vom Trend zu verbesserten und nutzerfreundlichen Technologien und Produkten. Wir sind weltweit mit eigenen Gesellschaften vertreten und haben unseren globalen Ansatz weiter gestärkt – ein Erfolgshebel für uns gerade in Krisenzeiten. An unseren Standorten arbeiten viele Ingenieure und Naturwissenschaftler. Die richtigen Leute zu finden, weiterzuentwickeln und an uns zu binden ist eine zentrale Aufgabe.

Was tun Sie, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren? Was bieten Sie aktuellen und zukünftigen Mitarbeitenden?

Jankowski: Der gute Ruf von TECOSIM in unserer Branche ist einer der Hauptmagneten für neue Mitarbeitende. Besonders freut es uns, wenn ehemalige Mitarbeitende zu uns zurückkommen. Ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, ist für uns als wissensbasiertes Unternehmen essenziell. Deshalb stellen wir uns auch hier immer wieder auf den Prüfstand. Aktuell haben wir für unsere deutsche Gesellschaft ein Employer-Branding-Projekt initiiert. Dabei schauen wir uns die verschiedenen Dimensionen einer attraktiven Arbeitgebermarke genau an, zum Beispiel die Arbeitsbedingungen, Werte und Kultur bis hin zum Recruiting und Onboarding. Ziel ist es herauszufinden, wo wir stehen und wo wir uns noch verbessern können. Für unsere Mitarbeitenden wollen wir durch anspruchsvolle Aufgaben und flexible Arbeitsmodelle ein attraktives Umfeld gestalten.

Bewerberinnen und Bewerbern geben wir regelmäßig über unsere Webpage, Social Media und auf Karrieremessen Einblicke in unsere Arbeitswelt. In der internen Kommunikation setzen wir auf persönliche Gespräche auf Augenhöhe zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften. Weitere Instrumente sind All-Hands-Meetings, Events, Social Intranet und Newsletter.

Wie bleiben die Mitarbeitenden neugierig und innovativ? Was tun Sie im Management, um das zu fördern?

Jankowski: Wir befassen uns mit Produkten, die in drei bis fünf Jahren auf den Markt kommen. Neuartige Lösungen und Ideen sind quasi in unserer DNA verankert. Vor der Zusammenarbeitskultur darf Innovation und Veränderung nicht halt machen. Wir versuchen hier, unseren Mitarbeitenden möglichst viel Raum für ihre kreative Wertschöpfung zu lassen und notwendige Dokumentations- und Routinearbeit auf ein Minimum zu reduzieren. Dabei hilft uns ein gehöriges Maß an Prozessautomation.

Was ist die größte Stärke der Company? Trauen Sie sich auch eine Schwäche preiszugeben?

Jankowski: Unser größtes Asset sind unsere Mitarbeitenden. Wir sind in der Lage, fachliche Koryphäen für uns zu gewinnen, sie in unseren Reihen zu halten und mit ihnen gemeinsam in die Zukunft zu gehen. Dazu gehört Offenheit, Transparenz und Vertrauen. Unsere gute Reputation und jahrelange Erfahrung als Entwicklungspartner helfen uns, am Markt sichtbar zu sein. Darauf dürfen wir uns aber nicht ausruhen und müssen unsere Prozesse und Überzeugungen ständig hinterfragen und uns auch im Management weiterentwickeln. Manchmal erkennt man einen Entwicklungsstau im Unternehmen aber erst recht spät.

Was tun Sie, um den technischen und digitalen Anschluss nicht zu verpassen?

Jankowski: Als Ingenieure und Naturwissenschaftler sind wir Tüftler bis ins höchste Management. Seit der Gründung beschäftigen wir uns mit neuen Technologien und haben überhaupt keine Berührungsängste. Wer nach kontinuierlichen Verbesserungen für Kunden, Mitarbeitende und in der sozialen Verantwortung sucht, kann vor neuen beziehungsweise digitalen Technologien nicht halt machen. Technologische Veränderungen fallen uns sehr leicht, sie sind uns Ansporn und Inspiration.

Was macht Ihr Unternehmen bei Bestandskunden besonders erfolgreich?

Jankowski: Als Dienstleister erfüllen wir die Wünsche unserer Kunden. Je besser uns dies gelingt, umso zufriedener sind sie. Durch unsere jahrzehntelange Erfahrung und unser Spezialisten-Know-how verstehen wir die Bedarfe und Anforderungen unserer Auftraggeber sehr gut und können diese schnell umsetzen. Wir achten darauf, dass die Zusammenarbeit mit unseren Kunden von gegenseitigem Respekt gekennzeichnet ist und auf Augenhöhe erfolgt. Bei der Qualität unserer Dienstleistungen machen wir keine Kompromisse. Nur so erhalten wir uns das Vertrauen unserer langjährigen Kunden nachhaltig.

Und was ist ihr Erfolgsfaktor, um Neugeschäft zu gewinnen?

Jankowski: Beim Neukundengeschäft hilft uns vor allen Dingen unsere sehr gute Reputation als zuverlässiger Entwicklungspartner mit hoher Planungs- und Kostensicherheit. Wir sind erfahren beim Aufbau einer neuen Geschäftsbeziehung und wissen, was es vor allem zu Beginn der Zusammenarbeit zu beachten gilt. Preise müssen immer wettbewerbsfähig sein, aber nicht unbedingt günstig.

Was tun Sie, um den Service zu verbessern?

Jankowski: Der Erfolgsschlüssel liegt in der Kommunikation mit den Kunden, Mitarbeitenden und Geschäftspartnern. Wenn wir wissen, was es zu verbessern gilt, können wir Veränderungen einleiten. Wir führen daher regelmäßige Feedbackgespräche mit allen Stakeholdern und leiten daraus konkrete Maßnahmen ab.

Nennen Sie bitte ein Beispiel dafür, wie das Unternehmen Service lebt …

Jankowski: Wir leben mit der Einstellung: Das Problem des Kunden ist auch unseres. Daher sprechen wir mit ihm über seine aktuellen „Bauchschmerzen“. Oft kommen dabei Dinge zu Tage, die über die eigentlichen Ingenieuraufgaben hinausgehen, es vielmehr um die damit verbundenen „alltäglichen“ Probleme geht. Zum Beispiel sind bei einem unserer Kunden die Meetingräume ständig überbelegt, deshalb nutzt er einfach unsere.

10.10.2022
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