Illustration Daniel Rexhausen Vordenker 2022
01.04.2022
  • Drucken

Zur Person

Daniel Rexhausen

gründete 1991 das Unternehmen DIMARCON und unterstützt seither Firmen bei der Neukundengewinnung im B2B-Bereich und berät mit seiner Expertise im Marketing. Der Diplom-Kaufmann hat an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg studiert

Was ist aus Ihrer Sicht die größte Herausforderung für Ihr Unternehmen?

Daniel Rexhausen: Wir sind in den letzten Jahren stark gewachsen. Unser Engpass liegt eher bei der Rekrutierung von hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als in der Gewinnung neuer Kunden. Dieses starke Wachstum stellt andere Anforderungen an interne Prozesse und Systeme. Herausforderung ist, dass wir uns den Geist des Start-ups und des Challengers des Status quo erhalten und gleichzeitig sehr stark systematisieren.

Wie können Sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen binden?

Rexhausen: In unserem Unternehmen setzen wir auf Identifizierung, Rekrutierung, Einarbeitung und die langfristige Bindung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dafür nutzen wir mittlerweile ausschließlich digitale Kanäle, die sich als erfolgreich bewiesen haben und die wir leichter skalieren können. Gerade deswegen bleibt es aber wichtig, unsere Unternehmenswerte und -philosophie immer wieder zu kommunizieren. Zudem hinterfragen wir ständig den Status Quo. Was können wir besser machen? Wo sind wir vielleicht nur zweitklassig? Wir lernen aus jedem Kundenfeedback und aus jedem Projekt. Wir scheuen uns nicht davor, auch mal unangenehme Fragen zu stellen.

Digitalisierung ist oftmals kräftezehrend. Wie gehen Sie damit im Unternehmen um und was erwarten Sie von Ihrem Team?

Rexhausen: Digital ist unsere Hauptschlagader. Wir helfen unseren Kundinnen und Kunden dabei, ihr Marketing und ihren Vertrieb zu digitalisieren. Unsere Herausforderung liegt bei der Digitalisierung der Gewinnung von neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wir produzieren jede Woche neue Inhalte in Form von Videos, Texten, Point of Views oder Whitepapern. Das erfordert ein Höchstmaß an Verpflichtung und die Bereitschaft von Inhaber, Führungskräften und jedem einzelnen im Team daran kontinuierlich zu arbeiten – und das neben dem normalen Projektgeschäft. Unsere Tage dürften gerne 36 Stunden haben.

In welchem Bereich haben Sie den größten Bedarf an Mitarbeitern?

Rexhausen: Den größten Bedarf haben wir in unserem Sales-Team. Wir suchen Menschen, die die richtige Persönlichkeit haben, die lernwillig sind und bei uns ins Team passen. Wir achten also nicht nur auf die beruflichen Fähigkeiten, sondern auch auf die Persönlichkeit. Das kommunizieren wir ständig und auf allen Kanälen.

Warum sollten im „War for Talents“ die Besten zu Ihnen kommen?

Rexhausen: Wir haben eine spezielle Unternehmenskultur, eine durchlässige und luftige Hierarchie und direkte Wege. Wir sind sicherlich fordernd, weil wir ständig an Verbesserungen arbeiten. Das bedeutet ein hohes Maß an Selbstreflexion und Belastbarkeit. Für Menschen, die das wollen, sind wir perfekt – für alle anderen nicht. Genau wie im Marketing müssen wir als Arbeitgeber an unserer Positionierung arbeiten und diese ständig kommunizieren.

Welche Maßnahmen zur Mitarbeiterentwicklung und -zufriedenheit treffen Sie?

Rexhausen: Das ist im Homeoffice zu einer echten Herausforderung geworden. Aktuell entwickeln wir ein Zertifizierungssystem für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, bei dem wir digital weiterbilden, Ergebnisse prüfen und das Gehalt an die Erreichung gewisser Qualifikationskriterien koppeln. Auch wenn dies aufwendig und teuer ist, ist es uns das wert, weil die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter systematisch an sich arbeiten und damit erfolgreicher werden. Wir glauben, die beste Lösung zur Steigerung der Motivation ist die Erreichung von Zielen – zumindest, wenn diese halbwegs kongruent mit den Mitarbeiterzielen sind. Je besser wir dabei helfen, Ziele zu erreichen, desto nachhaltiger ist die Motivation.

01.04.2022
  • Drucken
Zur Startseite