Jofodo AG Vordenker 2022
27.07.2022    Holger Reher
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Zur Person

Wolfgang Bachmann

Gründer und CEO der Jofodo AG.

Wie hat sich Ihr Business in den letzten Monaten entwickelt? Gibt es ein besonderes Learning aus der Coronakrise für Ihr Unternehmen?

Wolfgang Bachmann: Wir sind im Gesundheitswesen tätig. Wir unterstützen Arbeitgeber dabei, ihr Recruiting zu digitalisieren. Dazu haben wir modernste Tools geschaffen. Die Coronakrise hat zwar zur Beschleunigung der Digitalisierung von Prozessen beigetragen, aber es geht noch immer viel zu gemächlich zu. Die Beharrungskräfte sind groß. Unser zweites Standbein sind Ärztefortbildungen. Binnen weniger Monate hat sich hier die komplette Landschaft verändert. Wir erreichen heute mit qualitativ hochwertig produzierten Fortbildungen auf HD-TV-Niveau je Fortbildung teils mehr als 1.000 Teilnehmer. Diese Zahlen wurden früher nur auf mehrtägigen Kongressen mit einem ungleich höheren Budget erreicht.

Was ist das Erfolgsrezept für Ihr Business?

Bachmann: Ich sehe drei elementare Faktoren für Wachstum. Erstens „Nischen und Lücken“: Wir füllen ganz gezielt Service- und Prozesslücken. Was das ist? Ganz einfach. Ärzte in Weiterbildung wollen ihre Stationen planen. Bisher gibt es keine verlässlichen Informationen über freie Weiterbildungsstellen in Kombination mit Weiterbildungsermächtigungen. Diese schaffen wir. Zweitens „Qualität“: Als die Coronapandemie sich manifestierte und klar wurde, dass Präsenzveranstaltungen auf Sicht ausfallen würden, haben viele Weiterbildungsveranstalter auf Videokonferenzsysteme gesetzt. Wir haben ein TV-Studio gebaut und Livestreaming mit erstklassiger Produktionsqualität etabliert. Und drittens: „Finanzierung“: Wachstum muss auch finanziert werden.

Wie bleiben Sie als Unternehmen neugierig und innovativ und was tun Sie als Management, um das zu fördern?

Bachmann: Neugierde und Innovation sind Eigenschaften, die in unseren Mitarbeitern stecken. Deswegen achten wir schon bei der Mitarbeiterauswahl darauf, dass diese Eigenschaften vorhanden sind. Alles was schon da ist, muss man nicht hineinentwickeln. Deswegen achten wir vor allem darauf, Neugierde und Innovation nicht zu zerstören.

Was ist die größte Stärke der Company? Was zeichnet Sie aus? Trauen Sie sich eine Schwäche preiszugeben?

Bachmann: Unsere größte Stärke ist die Komplementarität unserer Mitarbeiter. Die Fähigkeiten in unserem Team ergänzen sich. Wir wissen, was wir aneinander haben und nutzen dies auch reichlich aus. Unsere größte Schwäche ist die kollektive Ungeduld: wir können leider ganz oft nicht verstehen, weshalb unsere Kunden so lange für Entscheidungen brauchen.

Was tun Sie, um den Service zu verbessern?

Bachmann: Anregungen und Beschwerden werden höchst ernst genommen. Jede Beschwerde wird als Anregung zur Weiterentwicklung aufgefasst. Unsere Mitarbeiter sind dankbar, wenn sich Kunden äußern. Dies wird immer als Aufforderung zur Weiterentwicklung verstanden. Natürlich gibt es auch bei uns regelmäßige Umfragen, die wir sorgfältig auswerten und unsere Schlüsse ziehen, sowie Veränderungen einleiten.

Nennen Sie ein konkretes Beispiel wie Ihr Unternehmen Service lebt.

Bachmann: Wir sind an 7 Wochentagen erreichbar. Rückrufe erfolgen innerhalb von 8 Stunden. E-Mails werden binnen 24h beantwortet. Kunden haben Zugriff auf unsere Kalender und können sich dort Termine, die zu ihren Vorstellungen passen auswählen.

Was tun Sie, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren? Was bieten Sie aktuellen und zukünftigen Mitarbeitenden? Gibt es eine Maßnahme, die Sie mit Stolz erfüllt?

Bachmann: Wir überzeugen mit unserer Innovationskraft. Menschen, die Freiheit und Verantwortung wollen, finden bei uns ideale Bedingungen vor. Wir haben mit „Boost“ ein Recruiting – Showformat entwickelt, das einzigartig ist. Hier präsentieren sich Unternehmen potenziellen neuen Mitarbeitern authentisch. Gleichzeitig bleiben die potenziellen Bewerber anonym und können dennoch live mit den Arbeitgebern chatten, sie also auf Herz und Nieren prüfen.

27.07.2022    Holger Reher
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