Illustration Torge Doser Vordenker 2022
15.02.2022
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Ständige Weiterentwicklung in der Kollektionsentwicklung und die Optimierung stehen bei sheego ganz oben auf der Agenda. Dabei stellen der CEO Dr. Torge Doser und seine Mitarbeitenden auch immer wieder bestehendes in Frage. Doser über die fortschreitende Digitalisierung der Firma und eine auf die Mitarbeitenden ausgerichtete Unternehmenskultur.

Zur Person

Dr. Torge Doser

ist CEO von sheego. Seit 2009 steht sheego für Plus Size Fashion, die ein positives Lebensgefühl mit der curvy Passform verbindet. Das Sortiment umfasst modische Styles von Größe 40 bis 58 mit den Kernkompetenzen Abendmode, Kleider und Denim

Was glauben Sie, wird künftig den Erfolg Ihres Unternehmens ausmachen?

Dr. Torge Doser: sheego ist die Plus-Size Modemarke in Deutschland. Als solche richten wir alle Initiativen und Maßnahmen konsequent auf die besonderen Bedürfnisse unserer Kundinnen aus. Im Tagesgeschäft folgen wir einer klaren Vision, die vom Markt bestätigt wird. Die Kundinnen wissen, dass Sie bei uns die Passform für diverse Körperformen finden. Diese Spezialisierung und konsequente Fokussierung auf den Plus-Size Markt sehen wir als Vorteil gegenüber vielen konventionellen Anbietern.

Und wie sieht es intern bei Ihnen aus – etwa in puncto Unternehmenskultur?

Doser: Unsere Unternehmenskultur hat einen klaren Einfluss auf unseren Erfolg. Sie ist geprägt von Mut und Begeisterungsfähigkeit, die unsere Mitarbeitenden mit einbezieht. Unsere Kollegen und Kolleginnen arbeiten genau an den Themen, für die sie brennen. Denn hier schlagen Leidenschaft und Begeisterung in Performance um und genau das lässt uns flexibel und schnell Neues schaffen und Bestehendes in Frage stellen. Wir kommunizieren zeitnah und transparent und nutzen Fehler zum Lernen und Vorankommen. All dies macht uns als Unternehmen zukunftsorientiert und leistungsfähig ohne dabei die Menschen aus den Augen zu verlieren.

Welche Rolle spielen Innovationen in Ihrem Geschäft?

Doser: Wir vertreiben ein kreatives Produkt in einem sehr dynamischen Umfeld. Insofern leben wir von Innovationen und fördern diese entsprechend auf allen Ebenen – sei es in der Kollektionserstellung, wo wir durch innovative Schnitte und Materialien die Kundinnen immer wieder aufs Neue begeistern möchten oder in den digitalen Touchpoints, die wir permanent weiterentwickeln. Innovation entstehen bei uns unter anderem in regelmäßigen abteilungsübergreifenden Workshops, denen wir ganz bewusst einen großen Freiraum bieten. Jeder einzelne Mitarbeitende ist bei uns eingeladen – gar aufgefordert – Ideen und Überlegungen einzubringen. Das unterstützen wir durch die Etablierung fester Formate genauso wie im Daily Business.

Wie wichtig ist für Ihr Unternehmen die Digitalisierung?

Doser: sheego ist eine digitale Modemarke; daher treibt die Digitalisierung sämtliche interne und externe Prozesse und ist relevant für die gesamte Wertschöpfungskette. Wir sind dabei, die Produktentwicklung zu digitalisieren, was uns sowohl schneller und flexibler auf Kundenbedürfnisse reagieren lässt als auch einen positiven Einfluss auf unser strategisch verankertes Nachhaltigkeitsengagement hat. Im zurückliegenden Jahr haben wir wichtige Human-Resources-Prozesse digitalisiert und unser Personalentwicklungsangebot auf ein nächstes Level gehoben. Hinsichtlich unserer Touchpoints in Richtung Kundin haben wir 2021 eine Reihe an innovativen Features gelauncht, wie zum Beispiel Live-Shopping-Formate. Auch unsere sheego App entwickeln wir permanent weiter und sehen es als großen Erfolgsfaktor, dass schon heute zu Peak-Zeiten mehr als die Hälfte des Traffics über die App kommt. Im Jahr 2022 werden wir die personalisierte Vermarktung über alle Touchpoints weiter vorantreiben.

Wie fällt Ihr Fazit denn für 2021 aus und welche Ziele setzen Sie sich noch für 2022?

Doser: Als digitale Modemarke hatten wir im zweiten Coronajahr durchaus Vorteile, blieben aber nicht von allen Herausforderungen verschont, die die gesamte Branche betrafen. Neben der Unsicherheit und Kaufzurückhaltung der Konsumentinnen und Konsumenten war und ist die Volatilität der weltweiten Lieferketten und die steigenden Logistik- und Rohstoffkosten ein Thema.  Dennoch sehen wir uns gut aufgestellt und blicken positiv in das Jahr 2022. Wir haben unsere Kollektionshandschrift und Positionierung als Curvy Fashion Brand deutlich geschärft. Zudem sind wir in der Lage, noch flexibler auf die Bedürfnisse unserer Kundinnen zu reagieren, indem wir die Digitalisierung in der Beschaffung und Vermarktung weiter vorantreiben.

Planen Sie, sheego für Ihre Ziele in den nächsten drei Jahren zu vergrößern und neue Mitarbeitende einzustellen?

Doser: Wir stehen als Mittelständler mit Standort in Frankfurt am Main im Wettbewerb mit Großkonzernen bundesweit. Da ist unsere Unternehmenskultur ein klarer Vorteil: wir bieten unseren Mitarbeitenden maximale Flexibilität und einen großen Gestaltungsraum. Das ist, was viele Talente heutzutage erwarten. Gemeinsam mit dem Betriebsrat haben wir jüngst eine neue Betriebsvereinbarung zum mobilen Arbeiten vereinbart, die auf modernstem Niveau ist und entsprechend stark im Recruitingprozess wirkt. Sie stärkt die Eigenverantwortlichkeit der Mitarbeitenden und lässt Entscheidungen genau dort zu, wo sie am besten getroffen werden können: in den Teams. In den kommenden Jahren wird IT und Produktentwicklung unser größter, personeller Wachstumsbereich sein. Selbstverständlich sind Fachkräfte aus Personalentwicklung, E-Commerce, Marketing und anderen relevanten Fachbereichen ebenso wichtig für uns.

Wie finden Sie die richtigen Talente?

Doser: Auf der Suche nach High Potentials und Expertinnen und Experten entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette setzen wir neben der Search auf klassischen Portalen vor allem auch auf die Netzwerke unserer Kolleginnen und Kollegen. Außerdem bilden wir unsere Talente durch duale Studienkonzepte selbst aus.

Auf welche Maßnahmen zur Mitarbeiterentwicklung und zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit setzen Sie?

Doser: Unsere Kultur ist geprägt von Partizipation aller Mitarbeitenden. Lebenslanges Lernen, cross-funktionale Teams und agile Leadership sind für uns nicht bloß Schlagworte, sondern gelebter Alltag. Eigenverantwortung und Gestaltungsraum schreiben wir groß: In Collaboration Workshops lassen wir beispielsweise die Teams selbst entscheiden, wie sie am besten zusammenarbeiten – ob im Mobile Office, am Shared Desk oder ganz klassisch im Büro. In Projekten arbeiten wir nach Scrum, wobei die Verantwortlichkeit bei den Product Ownern liegt und nicht von den hierarchisch Vorgesetzen oder gar der Geschäftsführung übernommen wird. Als Unternehmen mit starken Werten ist es uns wichtig, diese nicht nur nach außen zu tragen, sondern auch im Innen zu leben. Diversität, Female Empowerment und Nachhaltigkeit sind nur einige Themen, die wir gemeinsam mit allen Mitarbeitenden immer wieder überprüfen und in unserer Zusammenarbeit weiterentwickeln.

15.02.2022
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