Bild mit drei Social-Media-Profilen, das zeigt, wie User-generated Content entsteht
08.01.2023
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Zufriedene Menschen berichten über ihre Erfahrungen mit einem Produkt oder einem Unternehmen: Bei den Kundinnen und Kunden genießen solche Beiträge aufgrund der hohen Authentizität großes Vertrauen und kommen vor allem als Videos gut bei den Zielgruppen an.

Mit klassischen Marketing-Kampagnen hingegen ist es inzwischen schwer, die gewünschten Zielgruppen zu erreichen und von den eigenen Produkten zu überzeugen. Die Skepsis gegenüber allgemeinen Werbeaussagen ist groß – schließlich stammen die verbreiteten Inhalte von den Unternehmen selbst.

Mit ehrlichen Erfahrungsberichten punkten

Mehr Vertrauen genießen reale Menschen, die von ihren ehrlichen Erfahrungen mit einem Produkt oder einer Marke berichten. Vor allem Bewertungen werden von potenziellen Kundinnen und Kunden gezielt gesucht und konsumiert. Laut einer Studie aus dem Jahr 2020 gelten Nutzerbewertungen sogar als vertrauenswürdigste Quelle vor einem Kauf.

Kein Wunder also, dass User-generated Content in Form von Bewertungsvideos inzwischen wesentlich erfolgreicher ist als andere Werbeformate. Und es ist ebenfalls nicht verwunderlich, dass immer mehr Unternehmen das erfolgreiche Format für sich nutzen wollen.

Was ist User-generated Content?

Die Erfolgsgeschichte des UGC beginnt mit der steigenden Popularität von Rezensionen im Internet. Anfangs wurden solche Bewertungen hauptsächlich über Social Media verbreitet – bis nach und nach immer mehr Bewertungsportale den Usern die Möglichkeit gaben, ihre Meinung öffentlich kundzutun.

Heute umfasst User-generated Content alle Marketingbotschaften, die nicht von einem Unternehmen selbst produziert werden. UGC ist dabei keineswegs auf Videos begrenzt – auch wenn diese aktuell eine besonders große Popularität genießen. Nach wie vor tragen auch Texte und Bilder dazu bei, die Entscheidungen potenzieller Kundinnen und Kunden positiv zu beeinflussen.

Marketingprofis haben das Potenzial und die Vorzüge des UGC längst erkannt und suchen nun nach Wegen, um von der großen Überzeugungskraft der Inhalte zu profitieren.

Vorteile von nutzergenerierten Inhalten im Online-Marketing

Besonders verbreitet ist User-generated Content auf Plattformen, die sich auf Videos spezialisiert haben. TikTok und Instagram fokussieren sich inzwischen in den Stories, aber auch im Feed stark auf solche Inhalte. Marktplätze wie Amazon eignen sich ebenfalls zum Ausspielen von UGC. Ziel solcher Marketingmaßnahmen ist es immer, über die Meinung echter Menschen die Aufmerksamkeit auf ein Produkt oder ein Unternehmen zu lenken.

Videos transportieren dabei besonders gut Gefühle und wecken bei Konsumentinnen und Konsumenten den Wunsch, das beworbene Produkt selbst einmal auszuprobieren. Durch die Verknüpfung einer echten Person mit einem Produkt wirkt dieses viel persönlicher und vertrauenswürdiger.

Authentizität sorgt für mehr Interaktion

Zudem erhöhen Videos mit persönlichen Inhalten die Bereitschaft der Social-Media-Community zur Interaktion. Eine kontinuierliche Interaktion kann sich wiederum positiv auf die Kundenbindung auswirken, denn die Follower fühlen sich ernst genommen und belohnen dies mit ihrer Loyalität.

Des Weiteren verbessert eine hohe Interaktionsrate automatisch die Reichweite eines Beitrags. Je mehr Menschen also auf den User-generated Content reagieren – sei es in Form von Kommentaren, Likes oder Shares –, desto mehr Menschen wird der Content angezeigt. Inhalte, die viral gehen, verschaffen Unternehmen auch ohne hohe Kosten eine große Reichweite und sind somit deutlich lukrativer als andere Kampagnen.

In erster Linie soll UGC einem Produkt oder einer Marke aber mehr Authentizität verleihen. Um dies zu erreichen, sollten reale Personen über ihre persönlichen Erlebnisse mit einer Ware oder Dienstleistung berichten. Hierbei kommt es nicht auf das technisch perfekte Video an. Vielmehr sollten die Inhalte einen klaren Mehrwert bieten und auf verschiedene Aspekte eines Produkts eingehen.

Wie entsteht User-generated Content?

Aufgrund der geringen Kosten eignet sich UGC für Unternehmen jeglicher Art. Konzerne können über nutzergenerierte Inhalte die Barrieren zu ihren Kundinnen und Kunden abbauen. Start-ups nutzen das Format, um auf die eigenen Produkte aufmerksam zu machen. Und kleine oder mittelständische Betriebe können sich mit den richtigen Ideen über UGC von Wettbewerbern abheben.

Die Erstellung von User-generated Content muss dabei keineswegs dem Zufall überlassen werden. Zwar ist positiver Content, den User oft sogar unbewusst zu einem Produkt oder einer Marke erstellen, die authentischste Form. Viele Unternehmen stoßen die Herstellung von UGC aber mit gezielten Maßnahmen bewusst an.

Betriebe, die bereits ein gutes Community-Management etabliert haben, können besonders loyale Kundinnen und Kunden um eine Kooperation bitten. Entscheidend ist hier nicht unbedingt die Auswahl der Person mit den meisten Followern. Im Gegenteil: Eine solche Kooperation kann schnell an Glaubwürdigkeit verlieren. Viel wichtiger ist, dass Produkt, Zielgruppe, Content Creator und Kanal zusammenpassen. Dabei muss es sich nicht immer um eine Produktbewertung handeln. Bei neuen Produkten können auch Tutorials oder Erklärvideos interessant für die Community sein.

Authentische Inhalte und professionelle Agenturen: Eine sinnvolle Kombination?

Die professionelle Erstellung möglichst authentischer Inhalte erscheint zunächst widersprüchlich. Doch oft lohnt sich die Investition in eine professionell geplante Produktion. Denn solche Inhalte können dann nicht nur auf den Social-Media-Kanälen gestreut, sondern auch für weitere Kampagnen genutzt werden. Agenturen können dabei nicht nur die Umsetzung begleiten, sie unterstützen auch bei der strategischen und inhaltlichen Planung sowie der gezielten Ausspielung des Contents.

Emotionale Inhalte mit hoher Authentizität können in der Folge auch weiteren Content, der dann von der Community selbst stammt, initiieren. Meist ist dies sogar die bessere Lösung, als passiv darauf zu warten, dass die Community von allein aktiv wird. Die Gefahr, dass der Trend UGC an einem Unternehmen wirkungslos vorbeizieht, wäre dann nämlich viel zu groß.

Zur Person

Online-Marketing-Experte Hartmut Deiwick, CEO der Löwenstark Digital Group

Hartmut Deiwick

ist seit Februar 2020 CEO der Löwenstark Digital Group. Zuvor hatte er seit November 2018 die Position als CEO der Löwenstark Online-Marketing GmbH inne. Vor seinem Wechsel zu der Full-Service-Agentur war Deiwick Geschäftsführer sowie Sales & Marketing Director bei PharmaHera Service, dem Apothekendienstleister von APONEO Deutsche Versand-Apotheke

Kolumnen, Kommentare und Gastbeiträge auf DUP-magazin.de geben ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin wieder, nicht die der gesamten Redaktion.
08.01.2023
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