Porträt von Lars Buschkowski, Geschäftsführer von Baumert & Dabergotz.
10.10.2022
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Zur Person

Lars Buschkowski

ist seit 2017 Geschäftsführer bei Baumert & Dabergotz. Seine Ausbildung hat er als Metallbauarbeiter absolviert und mit dem Meister abgeschlossen.

DUP UNTERNEHMER-Magazin: Baumert & Dabergotz ist im Kraftstoff- und Hydrauliktankbau tätig, wie sieht Ihr Geschäftsalltag aus?

Lars Buschkowski: Von unserem Standort in Hannover aus produzieren wir individuell gefertigte Teile nach Kundenwunsch: Darunter fallen unsere ausgefeilte Kühlertechnik, alle Varianten von Tank- und Behälterbau im Bereich Hydraulik, Wasser, Kraftstoff und Kombi, Qualitätsprüfung für verschiedene Tanklösungen sowie die Fertigung von Rohrsegmenten wie Leitungen, Zwischenstücken oder Verteilern beziehungsweise Sammlern. Dabei konzentrieren wir uns seit 95 Jahren auf individuelle Leistungen abseits der Standardlösungen und verwenden dafür Stahl, Edelstahl oder Aluminium.

Wie hat sich die Coronapandemie auf Ihr Geschäft ausgewirkt?

Buschkowski: Grundsätzlich haben wir die Coronapandemie bisher erfolgreich überstanden und die Zeit sogar gewinnbringend nutzen können, um unsere Leistungen zertifizieren zu lassen sowie einen neuen Kraftstofftank zu entwickeln. Die Auftragslage ist nach wie vor sehr gut. Das müssen wir ausnutzen. Für uns ist momentan der Fachkräftemangel das größte Problem. Um das zu beheben, nutzen wir eine Enterprise-Resource-Planning-Software, kurz ERP, die uns dabei unterstützt, Aufträge, Personalfragen und Ressourceneinsatz aufeinander abzustimmen und bedarfsgerecht zu kalkulieren.

Welche weiteren Maßnahmen ergreifen Sie, um das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren?

Buschkowski: Wir haben zum Beispiel Zeitkonten für unsere Mitarbeitenden eingeführt, sodass die Arbeitszeiten flexibler geworden sind. Außerdem bieten wir eine kurze 37-Stunden-Woche und die Nutzung einer Givve Card – damit können unsere Mitarbeitenden ein steuerfreies Extragehalt zu ihrer freien Verfügung verwenden.

Wie beschreiben Sie die Arbeitskultur bei Baumert & Dabergotz?

Buschkowski: Baumert & Dabergotz ist ein kleines Unternehmen mit flachen Hierarchien. Das verschafft uns eine große Flexibilität auf allen Ebenen. Wir können schnell reagieren und uns an neue Marktsituationen anpassen. Das bedeutet natürlich auch, dass unsere Fertigungen nicht so interessant für große Unternehmen sind, die mit hohen Stückzahlen von Serienteilen arbeiten. Darüber hinaus sind wir im Management sehr technikaffin und arbeiten gerne in Projekten mit Universitäten oder Technikerschulen zusammen. Hier entwickeln wir immer neue Ideen. Diese Arbeit im Team macht sehr viel Spaß, was sich allerdings auf das gesamte Unternehmen beziehen lässt. Wir versuchen unsere Mitarbeitenden zu ermutigen, sich mit Vorschlägen und Ideen einzubringen. Nur so verbessern wir uns und können bestehende Probleme beheben.

Was zeichnet Ihre Produktqualität aus?

Buschkowski: Beständigkeit, Liefertreue und Qualität – das sind Stärken, die bei uns großgeschrieben werden. Aber natürlich versuchen wir auch, uns weiterzuentwickeln und setzen viel auf Digitalisierung, um unsere Prozessbereiche umzustellen. Zum Beispiel versuchen wir aktuell, unseren Betrieb auf papierlose Fertigung umzustellen, die verschiedenen Arbeitsbereiche zu digitalisieren und zu automatisieren. Unsere neuste Anschaffung ist eine Roboterschweißanlage – allerdings erwarten wir diese aufgrund von Lieferschwierigkeiten erst zum Jahresende.

Wie ist es um die Servicekultur bestellt?

Buschkowski: Wir gehen auf die Wünsche unserer Kundinnen und Kunden ein und betreuen sie während der gesamten Customer Journey, von der Idee bis zum fertigen Bauteil. Ein enger Kundenkontakt mit regelmäßigen Besuchen ist die Voraussetzung für erfolgreiche Beziehungen zu unseren Geschäftspartnerinnen und -partnern.

Gibt es weitere Erfolgsfaktoren?

Buschkowski: Dass wir regelmäßig mit unseren Mitarbeitenden sprechen, sie schulen und gezielt Weiterbildungen anbieten. Außerdem haben wir wöchentliche Teamsitzungen, in denen wir unsere Strategien besprechen. Für potenzielle Neukunden ist die Mund-zu-Mund-Propaganda die beste Werbung. Wenn man erstmal ein Projekt erfolgreich umgesetzt hat, spricht sich das automatisch in der Branche herum und der Erfolg kommt von allein. Es ist nur wichtig, dass man Geduld und Durchhaltewille beweist.

Haben Sie ein Beispiel für den Durchhaltewillen bei Baumert & Dabergotz?

Buschkowski: Es sind manchmal die kleinen Dinge des Lebens, die den entscheidenden Unterschied ausmachen: Bei einer Spedition wurde bei mehreren LKWs über Nacht der Tank aufgebohrt und Diesel abgezapft. Alle Fahrzeuge standen daraufhin still und konnten nicht ausliefern. Ersatztanks waren nicht so einfach zu bekommen. Wir konnten aber alle Tanks reinigen und reparieren, sodass die Spedition noch am selben Tag ihre Arbeit wieder aufgenommen hat. So haben wir nicht nur die Spedition glücklich gemacht, sondern auch viele ihrer Kundinnen und Kunden.

10.10.2022
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