Attraktive Arbeitgeber
23.06.2021
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Orientierung fällt Berufsanfängern in Coronazeiten schwer: Die Chancen, als Absolvent beispielsweise bei Karrieremessen oder Präsentationen an Hochschulen Personalverantwortliche von Unternehmen kennenzulernen, sind weitgehend versiegt. Deshalb ist noch mehr Eigeninitiative als bisher gefragt: Ran ans Unternehmen!

Erste Job-Adressen

Für welche Familienunternehmen geben die Befragten eine Karriere-Empfehlung? Das wollten DUP UNTERNEHMER und das Kölner Analysehaus ServiceValue wissen. Die zentrale Frage: Inwieweit können Sie aus eigener Erfahrung und/oder aus Informationen aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis folgende Unternehmen/Firmengruppen für eine Karriere empfehlen? Die Empfehlung für die berufliche Laufbahn kann sich auf Berufsanfänger, Wechsler/Quereinsteiger oder auf Fach- und Führungskräfte beziehen. Die Antwort­skala: 1 („sehr zu empfehlen), 2 („zu empfehlen“), 3 („weniger zu empfehlen“), 4 („nicht zu empfehlen“). Wer überdurchschnittlich abgeschnitten hat, erhält die Auszeichnung „hohe Empfehlung“; wer innerhalb dieser Gruppe nochmals überdurchschnittliche Werte aufzeigt, die Auszeichnung „sehr hohe Empfehlung“.

Doch auch wer als Neu- und Quereinsteiger oder Fach- und Führungskraft mit Wechselabsicht aktiv werden will, muss sich zuerst die Frage stellen: Welcher Arbeitgeber ist für mich unter Karrieregesichtspunkten interessant?

Wie attraktive Arbeitgeber finden?

Einschlägige Bewertungsportale im Internet können Orientierung bieten, kranken aber mitunter an mangelnder Neutralität der „Betroffenen“. Und als Bewerber auf Big Player von McKinsey über Google bis Daimler und Siemens zu setzen, bedeutet starke Konkurrenz unter den Bewerbern sowie das Risiko, attraktive Perspektiven in einem weniger prominenten Unternehmen zu verpassen. Viele Job-Interessenten haben selbst Weltmarktführer in technologischen Nischen oftmals nicht auf dem Radar. Und davon finden sich einige im folgenden Ranking, das DUP UNTERNEHMER gemeinsam mit dem Kölner Analysehaus ServiceValue erstellt hat.

Bewerber und Firmen profitieren

Basis der Studie ist eine groß angelegte Umfrage. Die Befragten sollten angeben, welches der ausgewählten 500 großen Familienunternehmen sie unter Karrieregesichtpunkten empfehlen können – aus eigener Anschauung oder anhand der Erfahrungen ihres unmittelbaren Umfelds. „Die globale Frage nach der Empfehlung lässt persönliche Animositäten weitgehend außen vor und kann potenziellen Bewerbern wertvolle Hinweise darauf geben, wo es sich lohnt, eine berufliche Laufbahn anzustreben“, sagt ServiceValue-Geschäftsführer Dr. Claus Dethloff.

Auch die mit dem Prädikat „hohe“ oder „sehr hohe“ Empfehlung ausgezeichneten Unternehmen profitieren. „Da wir für die Umfrage eine mit 500 Unternehmen recht breite Basis gewählt haben, können auch Firmen beziehungsweise Firmengruppen ihre Sichtbarkeit erhöhen, deren Bekanntheit sonst eher regional oder auf bestimmte Fachkreise begrenzt ist“, sagt Dethloff. Und das kann sich als wichtiger Mehrwert im Wettbewerb um Talente erweisen. Denn der ist hart: „Für Familienunternehmen ist der Fachkräftemangel kein Sommergewitter, das schnell wieder vorbeizieht. Es ist eine andauernde Schlechtwetterlage“, betont Stefan Heidbreder, Geschäftsführer der Stiftung Familienunternehmen.

Bunte Unternehmenswelt

Das Ergebnis der Befragung bildet die Vielfalt der deutschen Unternehmenslandschaft aufs Schönste ab: Neben international tätigen Großkonzernen, in denen Familien als Anker-Aktionäre fungieren, finden sich im Ranking auch klassische Mittelständler, bei denen der Firmenname mit dem des Chefs identisch ist und die sich in ihrem spezifischen Marktsegment erfolgreich schlagen. Ingenieurgetriebene Industriebetriebe sind ebenso vertreten wie Handelsketten oder Getränke- oder Nahrungsmittelproduzenten.

Auch die regionale Verteilung ist breit: vom Labortechnikspezialisten Eppendorf in Hamburg bis zum Maschinenbauer Voith in Heidenheim, vom Aufstrichlieferanten Zentis in Aachen bis zum deutschen Sektmarktführer Rotkäppchen-Mumm im sachsen-anhaltinischen Freyburg. Insgesamt 228 Unternehmen beziehungsweise Firmengruppen sind überdurchschnittlich für die Karriere empfohlen, davon 145 mit „hoher“ und 83 mit „sehr hoher“ Empfehlung.

Dass bei vielen der Ausgezeichneten interessante Job-Perspektiven locken, darf als sicher gelten. Unter dem Dach der Familienunternehmen findet sich die Mehrzahl der Stellen in Deutschland. Von 2007 bis 2016 erhöhten die 500 größten von ihnen die Zahl ihrer Mitarbeiter in Deutschland um 23 Prozent. Das belegt die Studie „Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Familienunternehmen“ des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung und des Instituts für Mittelstandsforschung. Im gleichen Zeitraum betrug das Job-Plus bei Dax-Unternehmen, die nicht familienkontrolliert sind, lediglich vier Prozent.

Starkes Image, starke Empfehlung

Die Anzahl der Urteile, die in die Bewertung einflossen, liegt zwischen mehr als 200 und rund 730 pro Unternehmen. Das Ranking der Mittelwerte zeigt: Größe ist nicht alles – auch wenn sich auf den vor­­deren Plätzen einige namhafte Familienunternehmen tummeln. Doch neben „Riesen“ wie Bosch (395.000 Mitarbeiter) oder BMW (120.000 Mitarbeiter) landen etwa auch der Nufringer Kunststoff­spezialist Ensinger oder der Lengericher Verpackungshersteller Bischof + Klein mit je 2.600 Mit­arbeitern in der Top-Kategorie.

Das sind die 228 Unternehmen, die im Check besonders überzeugt haben:

Attraktive Arbeitgeber Tabelle 1

Attraktive Arbeitgeber Tabelle 2

Attraktive Arbeitgeber Tabelle 3

23.06.2021
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