Vordenker Porträt Haus des Stiftens
27.06.2022    Daniela Tabarelli
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Zur Person

Clemens Frede

ist Geschäftsführer der Haus des Stiftens gGmbH. Das Sozialunternehmen mit Sitz in München wurde 1995 durch die gemeinnützige Broicher Stiftung gegründet und beschäftigt heute mehr als 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Wie haben sich Ergebnis und Umsatz Ihres Unternehmens in den vergangenen drei Jahren entwickelt?

Clemens Frede: Als gemeinnützige Sozialunternehmensgruppe ist für uns die gesellschaftliche Wirkung, die wir erzielen wichtiger als der reine Umsatz. Nichtsdestotrotz sind wir natürlich erfreut, in den letzten Jahren ein stetiges Wachstum verzeichnen zu können. Dies ermöglicht es uns, Stiftungen, Unternehmen und Non-Profit-Organisationen weitere Angebote und Services zur Verfügung stellen, um so im Sinne der Global Goals zu mehr Gemeinwohl beizutragen.

Was ist Ihr Erfolgsrezept, der Motor für Ihr Wachstum?

Frede: Unser Erfolgsrezept beruht in großen Teilen auf unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Diese setzen sich jeden Tag mit einem unglaublichen Engagement und mit innovativen Ansätzen für die Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen ein. Darüber hinaus haben wir eine klare Organisationsstruktur, die auf unsere Ziele einzahlt. Sowohl im Stiftungsbereich als auch im Bereich Unternehmensengagement zeichnen wir uns durch einzigartige Aktivitäten, Services und Leistungen aus.

Starke Wachstumstreiber sind zum einen die steigenden Bedarfe unserer drei Zielgruppen: Stiftungen, Unternehmen und Non-Profit-Organisationen. Zum anderen tragen auch die aktuellen Diskussionen rund um die Themen Nachhaltigkeit und Purpose, sowie regulatorische Maßnahmen wie die ESG-Kriterien zu einem beschleunigten Wachstum bei.

Wie sieht Ihre Digitalisierungsstrategie aus?

Frede: Wir versuchen so viel Kerngeschäftsprozesse wie möglich und nötig zu digitalisieren. Besonderen Wert legen wir dabei auf die Fort- und Weiterbildung unserer Mitarbeitenden. Unsere Arbeitsweise ist seit jeher daten- und kundenorientiert und hat sich als krisenfest bewiesen – daran werden wir auch in Zukunft festhalten.

Was macht Ihr Unternehmen bei Kunden erfolgreich?

Frede: Als gemeinnützige Organisation profitieren wir maßgeblich von dem Vertrauen, das uns Kunden und Partner in den letzten 27 Jahren entgegengebracht haben. Wir agieren empathisch und auf Augenhöhe, sind maximal lösungsorientiert im Sinne der guten Sache, die Stiftungen, Unternehmen und weitere Partner mit uns gemeinsam erreichen wollen.

Welche Rolle spielt Service in Ihrem Business?

Frede: Bei über 90.000 betreuten Non-Profit-Organisationen, 1.450 Stiftungen und der Zusammenarbeit mit über 120 nationalen und internationalen Unternehmenspartnern ist der Service beziehungsweise der Customer Success zentral und jederzeit mitgedacht in all unseren Aktivitäten.

Was tun Sie, um den Service zu verbessern?

Frede: Wir erheben regelmäßig qualitativ und quantitativ Daten, um unseren Service fortlaufend im Sinne unserer Kunden und Partner zu verbessern.

Bitte nennen Sie ein Beispiel wie Ihr Unternehmen Service lebt.

Frede: Viele unserer Services sind für unsere größte Zielgruppe – Non-Profit-Organisationen – kostenfrei. Gleichwohl sind wir stets bestrebt, aufkommende Probleme schnell und effektiv zu beheben, und verlässliche Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner bereitzustellen, sodass die Organisationen sich auf ihre wichtige Arbeit konzentrieren können.

Welche Rolle spielt die Digitalisierung beim Service?

Frede: Digitalisierung spielt vor dem Hintergrund unseres stetigen Wachstums unserer drei Zielgruppen eine überaus bedeutsame Rolle. Dazu haben wir als gemeinnützige Organisation beispielsweise die Rolle des Chief Digital Officers geschaffen und mit einem ehemaligen Microsoft-CIO bestmöglich besetzt – im Non-Profit-Sektor keine Selbstverständlichkeit.

Was tun Sie, um eine Service-Kultur zu etablieren beziehungsweise zu verbessern?

Frede: Zufriedene Kunden stehen bei uns an oberster Stelle, denn nur gemeinsam mit unseren Kunden, unseren Partnern, können wir zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen beitragen. Um eine hohe zu Kundenzufriedenheit zu garantieren, führen wir turnusmäßig Umfragen durch, evaluieren regelmäßig unsere Serviceprozesse und passen diese an bestehende und neue Anforderungen an.

Was ist die größte Stärke der Company? Trauen Sie sich auch eine Schwäche preiszugeben?

Frede: Hervorzuheben sind vor allem unsere Innovationsfähigkeit, unsere Geschwindigkeit, unsere Kunden- und Partnerorientierung, sowie unsere operative Exzellenz Förderprogramme und Vorhaben umzusetzen. Auf der anderen Seite ist es uns als Sozialunternehmen nur begrenzt möglich, finanzielle Rücklagen zu bilden. Die Entwicklung von neuen, innovativen Engagement-Produkten und Services, die zu mehr Gemeinwohl in unserer Gesellschaft führen, können wir demnach nur durch das Investment von Philanthropen oder Sozialinvestoren bewerkstelligen.

Was ist Ihr größtes Learning aus der Coronakrise für Ihr Unternehmen?

Frede: Dank der im Haus des Stiftens eingesetzten Cloud-Technologie ist uns die Digitalisierung unserer Arbeit während der Coronakrise reibungslos gelungen. Unser Hauptaugenmerk in dieser Zeit lag vor allem darauf, unsere Mitarbeitenden in ihrer Resilienz zu stärken, um diese schwierige Zeit physisch sowie mental gut zu durchstehen und die besondere Kultur, die unsere Organisation ausmacht, zu wahren.

Wie sehen Sie die Zukunft der Arbeit? Gibt es eine Maßnahme, die Sie mit Stolz erfüllt?

Frede: Um die Vereinbarung von Beruf und Privatleben bestmöglich zu unterstützen, ist im Haus des Stiftens flexibles Arbeiten schon seit vielen Jahren eine Selbstverständlichkeit. Demnach ist es für uns nur ein logischer weiterer Schritt, auch das hybride Arbeiten bei uns voranzutreiben und unseren Mitarbeitenden die größtmögliche Flexibilität zu bieten. Ein Regelwerk dazu haben wir in vergleichsweise kurzem Zeitraum geschaffen und verabschiedet. Stolz sind wir daher auch auf unsere stetig wachsende Zahl der Mitarbeitenden – trotz Pandemie haben wir in den letzten 24 Monaten mehr als 30 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeitereinstellen können.

27.06.2022    Daniela Tabarelli
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