Illustration eines Arbeitnehmers der seinen Schreibtisch umhaut
12.10.2021    Miriam Rönnau
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42 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fürchten, dass sie bei ihrer Rückkehr ins Büro dem Lärm durch Kollegen ausgesetzt sind. Die Mehrheit (56 Prozent) glaubt sogar, der Lärmpegel im Büro könne ihre Produktivität negativ beeinflussen. Und 42 Prozent haben Sorge, dass sie auf Kolleginnen und Kollegen aufgrund des Lärms wütend werden könnten.

Das zeigt die Studie „Evolution des Arbeitsplatzes“, die auf einer Umfrage unter 7.260 Hybrid-Arbeitnehmern – die bisher nur sehr kurzfristig im Büro und sonst im Homeoffice oder mobil tätig sind – in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien, Schweden, Polen sowie den Vereinigten Arabischen Emiraten basiert. Die Studie wurde von Poly, einem Hersteller von Audio- und Videolösungen, beauftragt.

Hybrides Arbeiten ist auf dem Vormarsch

34 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich auf die Rückkehr ins Büro freuen, weil sie dort dem Lärm im Eigenheim entgehen können. Auch zeigt die Studie, dass sich die meisten auf ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freuen. Paul Clark, Senior Vice President of EMEA Sales bei Poly: „Die Rolle des Büros und die Art und Weise, wie die Menschen es nutzen wollen, ändern sich. Arbeitnehmer sehnen sich nach menschlicher Interaktion.“ Daher befürworten die meisten das hybride Arbeiten. So gaben 82 Prozent der Befragten an, dass sie beabsichtigen, künftig mindestens einen Tag pro Woche zu Hause arbeiten. 54 Prozent planen, ihre Zeit gleichmäßig zwischen Büro und Heimarbeit aufzuteilen.

Was jedoch in Zeiten von New Work noch immer erstaunt: 52 Prozent der Befragten vertreten die Ansicht, dass Hybrid- oder Heimarbeiter diskriminiert oder anders behandelt werden könnten als Mitarbeitende, die Vollzeit im Büro sind. Dies bestätigt auch frühere Ergebnisse einer Erhebung der Krankenkasse BARMER, die schon 2020 die Notwendigkeit der Gleichberechtigung in hybriden Arbeitsmodellen unterstreicht hat. Dazu sagte BARMER-Vorstandsvorsitzender Professor Christoph Straub: „Unternehmen müssen sicherstellen, dass auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die häufiger nicht im Büro sind und mehr Telearbeit machen, die gleichen Chancen haben.“ 

Schattenseiten des Homeoffice

Die Zeit im Homeoffice hat auch gezeigt: Heimarbeit ist herausfordernd. Für 58 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bedeutet Homeoffice, dass sie immer erreichbar sind und nicht abschalten können. Clark: „Flexibles Arbeiten darf nicht mit ständiger Erreichbarkeit verwechselt werden.“ Doch genauso empfinden Angestellte und nannten die Erwartungshaltung, auch außerhalb der Arbeitszeit für das Unternehmen tätig sein zu müssen, als zweitgrößten Nachteil von Homeoffice. Der größte Nachteil: weniger Spaß mit Kolleginnen und Kollegen. Herausforderungen in der Zusammenarbeit, mangelnde IT-Unterstützung und fehlende Ausrüstung gehören außerdem zu den größten genannten Nachteilen im Homeoffice.

47 Prozent der Befragten befürchten zudem, dass sie zu Hause weniger von Kolleginnen und Kollegen sowie Vorgesetzten lernen können. Besonders für junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weckt das Bedenken. So befürchten 52 Prozent der Befragten im Alter von 16 bis 24 Jahren, dass sich das Homeoffice negativ auf ihre Entwicklung und ihr berufliches Fortkommen auswirkt.

12.10.2021    Miriam Rönnau
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