Every. GmbH Vordenker 2022
30.06.2022    Holger Reher
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Zur Person

Casimir Rob

und Benjamin Ahlers kennen sich seit ihrer Jugend. 2019 haben sie in Berlin gemeinsam das Start-up Every. gegründet, für das beide seither als Geschäftsführer tätig sind.

Wie fällt Ihr Fazit für 2021 aus und welches große Ziel setzen Sie sich für 2022?

Casimir Rob: Ein gutes, erfolgreiches zweites Jahr nach der Gründung mit mehr als 1000% Wachstum zum Vorjahr. Die Geschwindigkeit ist nur möglich mit einem schnell wachsenden Team, was sich genauso schnell auch weiterentwickelt und agil an die ständig wechselnden Herausforderungen und Verantwortungen anpasst. Ein größeres Team braucht neue Prozesse und Strukturen, an denen wir laufend feilen. In der heutigen Zeit – das wird sich auch im Jahr 2022 nicht ändern – ist der Wettbewerb um Top-Talente eine der größten Herausforderungen für junge Unternehmen. Für 2022 wollen wir viele weitere glückliche KundInnen gewinnen und ihnen mit unseren Gerichten eine gesunde, pflanzliche Ernährung im Alltag einfach möglich machen. Das bedeutet auch die Expansion in weitere Länder und das Füllen von etwa 20+ offenen Stellen. Neben der Neukundenakquise legen wir zudem auch großen Wert auf die Pflege unserer Bestandskunden, mit denen wir uns regelmäßig austauschen, um uns so kundenzentrisch wie möglich weiterzuentwickeln.

Was macht künftig konkret den Erfolg Ihres Unternehmens aus?

Rob: Zum einen „Focus on people“, also Mitarbeiterzufriedenheit und Attraktivität auf dem umkämpften internationalen Arbeitsmarkt. Dann die kundenzentrische und datengetriebene Weiterentwicklung unseres Offerings. Und „Operational Excellence“: At scale unsere Geschwindigkeit in der Produktentwicklung beibehalten, die Last Mile für frozen products mit der Expansion vorantreiben und weiterentwickeln sowie die steigenden Anforderungen an die Content Produktion im Marketing bedienen.

Welche Rolle spielen Innovationen in Ihrem Geschäft?

Rob: Als junges Unternehmen gehört Innovation bei uns zum Tagesgeschäft. Wir müssen täglich unseren Status Quo hinterfragen und über neue Wege nachdenken, wie wir zu neuen Kunden kommen und wie wir diese begeistern und halten können. Wir fördern unsere Innovationskultur, indem wir allen Mitarbeitern sehr viel Eigenverantwortung und Freiheit geben, ihre Projekte so umzusetzen, wie sie es für richtig halten. Das führt dazu, dass immer wieder Fehler passieren – auch größere – ohne welche es aber nicht möglich wäre, dass sich jeder/jede einzelne schnell weiterentwickelt. Sehr wichtig ist dabei, dass wir diese Fehler nicht tadeln, sondern offen besprechen und gemeinsam daraus lernen. Neben Fehlern führt es aber in erster Linie dazu, dass viele neue, sehr vielversprechende Ideen generiert werden, die in klassischen, prozessgetriebenen Management Strukturen mit viel Planung gar nicht aufkommen bzw. nicht ernstgenommen würden.

Wie wichtig ist für Ihr Unternehmen die Digitalisierung?

Rob: Die Frage ist nicht besonders relevant für uns, da wir von Anfang an als digitales Unternehmen gestartet sind. Nichtsdestotrotz ist es ein Mega-Trend, von dem wir betroffen sind. Wir vertreiben fast ausschließlich Online unsere Produkte und der Online-Lebensmittelhandel in Deutschland hat bis vor Corona nur 1 bis 3% des gesamten Lebensmittelhandels ausgemacht. Nun bemerken wir einen langfristigen Shift im Konsumentenverhalten, hin zu einer stärkeren E-Commerce Penetration, von welcher wir selbstverständlich profitieren. Als Unternehmen legen wir besonders viel Wert darauf, unseren Kunden auf den digitalen Kanälen über jeden Touch-Point hinweg die bestmögliche User Journey zu bieten. Wir verkaufen zwar physische Produkte (Lebensmittel), doch verstehen unser Produkt darüber hinaus als viel mehr. Wir schaffen rund um unsere Lebensmittel eine holistische digitale Erlebniswelt, die es Dir einfach macht, gesund und ausgewogen durch den Alltag zu navigieren. Dafür haben wir ein digitales Well-Being Programm aufgelegt, welches diesen Januar das erste Mal in Form von einer 31-tägigen Challenge live war und sehr gut angenommen wurde. Uns freut es sehr, so vielen Menschen zu helfen, den Alltag ein kleines bisschen einfacher und nachhaltiger zu gestalten.

In welchem Bereich haben Sie den größten Bedarf an Mitarbeitern?

Rob: Wir suchen eigentlich durch die Bank. In internen Unternehmensbereichen, zum Beispiel Finance, Data & BI sowie People, genauso wie in Business Development, Marketing und Produkt-Rollen. Als Unternehmen mit sehr großen Wachstumsambitionen verdoppeln wir momentan jährlich mindestens unseren Head Count – da müssen wir etwas breiter suchen. Aktuell fokussieren wir uns aber stark auf die internen Strukturen, um mit einem starken Kern und soliden operativen Prozessen die nächsten Positionen zu füllen. Als Gründer nehmen wir uns selbst sehr viel Zeit für das Recruiting. Wir merken stark, dass BewerberInnen dies sehr schätzen und können so auch unsere Mission gut verkörpern und schnell herausfinden, wer dazu passt und wer nicht so gut.

Nennen Sie uns drei Gründe, warum im „War for Talents“ die Besten zu Ihnen kommen?

Rob: Der erste Grund ist ein stark gestiegenes Interesse an einem beruflichen Purpose: Als nachhaltiges Food Start-Up erreichen wir mit unserer Mission viele motivierte Talente, die etwas verändern wollen. Der zweite Grund ist ein riesiges Marktpotenzial und ein starker Trackrecord: Wir haben über die letzten 24 Monate das Risiko erheblich reduzieren können und durch unser starkes Wachstum auch die Bekanntheit steigern können. Dies macht es einfacher, Interessenten von uns zu überzeugen. Dennoch stehen wir noch ganz am Anfang einer großen Reise und bieten viele Potentiale für begabte Talente sich zu verwirklichen und viel zu gestalten. Der dritte Grund ist unsere Unternehmenskultur und der Zusammenhalt im Team: Es macht allen großen Spaß, zusammenzuarbeiten und gemeinsam viel zu erreichen.

Welche Maßnahmen zur Mitarbeiterentwicklung und -zufriedenheit treffen Sie?

Rob: Mitarbeiter NPS, häufiges Feedback und Mitarbeitergespräche, Coaching und Consultants in Bereichen, in denen uns Expertise fehlt, um Mitarbeiter schneller anzulernen sowie viel Eigenverantwortung von Anfang an.

30.06.2022    Holger Reher
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