User Interface Design GmbH Vordenker 2022
08.07.2022    Holger Reher
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Zur Person

Franz Koller

Seit 1998 Geschäftsführer der User Interface Design GmbH. Davor stellvertretender Leiter der Niederlassung der UID AB und von 1995 bis 1997 Teamleiter „Interaktive Produkte“ am Fraunhofer IAO

Wie haben sich Ergebnis und Umsatz in den letzten drei Jahren von 2019 bis 2021 entwickelt?

Franz Koller: Als Dienstleister waren die Coronajahre herausfordernd. Wir haben die Zeit aber genutzt, um uns für die Zukunft noch besser aufzustellen: 2019 wandelten wir uns zum agilen, kollegial geführten Unternehmen. Außerdem haben wir mit Nachhaltigkeit oder Agile UX neue Themenfelder für unsere Dienstleistungen erschlossen.

Was ist Ihr Erfolgsrezept? Was ist der Motor für Ihr Wachstum?

Koller: Unsere Mission: Wir machen die Welt von morgen einfacher und ästhetischer. Wir sind Partner für die agile und digitale Transformation, Innovation, Design und Software. Wir gestalten und entwickeln mit ihnen nutzungsfreundliche und begeisternde digitale Produkte und Services. Dabei bieten wir eine individuelle Beratung, preisgekröntes User Experience Design und exzellentes Software-Engineering alles aus einer Hand. Dabei arbeiten wir nach dem menschzentrierten Gestaltungsprozess. Er stellt die Nutzenden mit ihren Bedürfnissen sowie den Nutzungskontext in den Mittelpunkt und richtet die Gestaltungslösung an diesen aus.

In wenigen Worten: Wie sieht Ihre Digitalisierungsstrategie aus?

Koller: Als Digitalisierungsberater unterstützen wir Unternehmen unterschiedlicher Branchen bei der digitalen Transformation. Entgegen der allgemeinen Auffassung stehen im Mittelpunkt der digitalen Transformation keine Technologien, sondern Menschen – also Kund*innen, Nutzende, Mitarbeitende und Partner. Es geht nicht darum, was technologisch möglich wäre, sondern wie digitale Transformation Menschen optimal unterstützt. Im Sinne der Human Centricity sollten Unternehmen Ihr gesamtes Handeln auf die Bedürfnisse der Menschen ausrichten. Das bedeutet, dass sich Arbeits- und Denkweisen und Unternehmensstrukturen grundlegend ändern müssen. Nur so gelingt der Übergang in die digitale Welt.

Was macht Ihr Unternehmen bei Kunden besonders erfolgreich?

Koller: Wir unterstützen Unternehmen dabei, User Experience strategisch in ihr Business zu integrieren. Unsere Berater schaffen mit Kunden einen Rahmen, in dem agiles, nutzerzentriertes Denken nicht nur die Produktgestaltung, sondern alle Ebenen des Unternehmens durchdringt. Denn Unternehmen meistern die digitale Transformation umso erfolgreicher, je besser Nutzerfreundlichkeit und Agilität in jeder Faser des Unternehmens verankert sind. Wenn alle Protagonisten im Unternehmen User Experience leben, gelingt eine schlagkräftige und fundierte Digitalisierung.

Welche Rolle spielt Service in Ihrem Business?

Koller: Als Digitalisierungsdienstleister nimmt Service für uns natürlich einen zentralen Stellenwert ein. Bei uns erhalten Kunden einen Full-Service in allen Fragen der digitalen Transformation, Innovation, User Experience und Software-Entwicklung.

Was tun Sie, um den Service zu verbessern?

Koller: Wir passen unseren Service kontinuierlich an die Bedürfnisse und Herausforderungen unserer Kunden an. So sind in den letzten Jahren mit „Beyond UX“ und „Futures Thinking“ neue Dienstleistungen entstanden: Wie lassen sich nachhaltige Produkte nachhaltig entwickeln? Welche Produkte und Services sind für Menschen in zehn Jahren relevant? Unternehmen müssen diese komplexen Fragen heute beantworten, um morgen zu existieren. Mit unseren neuen Dienstleistungen helfen wir ihnen dabei, sich und ihr Produktportfolio für die Zukunft aufzustellen.

Nennen Sie ein Beispiel wie Ihr Unternehmen Service lebt.

Koller: Wir leben Service in jedem einzelnen unserer Projekte. Wir lieben es Lösungen zu finden, die immer 100 % auf unsere Kunden, ihre Marke und ihre Nutzenden zugeschnitten sind. Denn wir arbeiten nach dem menschzentrierten Gestaltungsprozess. Wir beziehen die Nutzenden von Anfang an in die Entwicklung mit ein. So entwickeln wir digitale Produkte und Services, die Nutzende durch eine einfache Bedienung und ein exzellentes Design begeistert und unseren Kunden eine hohe Akzeptanz und damit den Markterfolg sichert.

Welche Rolle spielt die Digitalisierung beim Service?

Koller: Digitale Services, die Kunden einen echten Mehrwert bieten, sind ein wichtiges strategisches Ziel, um Kundenzufriedenheit zu steigern und Kunden langfristig zu binden.  Digitale Services eröffnen für Unternehmen neue Chancen, indem sie Hardware-Produkte erweiterbar machen und zeitgemäße Business Modelle ermöglichen. Die Digitalisierung und die Nutzung innovativer Technologien spielen dabei eine entscheidende Rolle. So lässt sich beispielsweise Augmented Reality bei Remote-Service-Leistungen wie der Wartung von Maschinen einsetzen. Auch Künstliche Intelligenz und Big Data helfen dabei, Service-Prozesse zu optimieren und das Nutzungserlebnis zu verbessern.

Was tun Sie, um eine Service-Kultur zu etablieren und zu verbessern?

Koller: Gerade komplexe Arbeitsumfelder wie die IT-Branchen verändern sich schnell. Alte hierarchische Strukturen haben in diesen Bereichen ausgedient. Sie sind zu starr und langsam, um auf immer schnellere Technologiesprünge, sich wandelnde Märkte und sich laufend ändernde Kundenanforderungen angemessen zu reagieren. Unsere Antwort auf diese Herausforderung: der Wandel zum agilen und kollegial geführten Unternehmen. Mit agilen Strukturen können wir uns noch besser auf neue Kundenwünsche und -bedürfnisse einstellen und die Kundenzufriedenheit steigern. Unsere Teams sind nah am Kunden und nah am Markt. So bieten sie Dienstleistungen und Produkte, die die Bedürfnisse des Markts perfekt treffen und die Marktposition unserer Kunden stärken.

Was ist die größte Stärke der Company? Trauen Sie sich eine Schwäche preiszugeben?

Koller: Die größte Stärke unseres Unternehmens ist unser Know-how und unsere langjährige Erfahrung: UID ist der Pionier unter den UX- und Digital-Beratern. Schon 1998 hat ein Team von drei Mitarbeitern begonnen, für mehr Usability bei interaktiven Produkten zu kämpfen. Bis heute haben unsere mittlerweile 100 Experten mehr als 4.500 Projekte in unterschiedlichen Branchen erfolgreich zum Abschluss gebracht. Ob smarte Küchengeräte, autonomer Parkassistent, Verpackungsmaschine oder Anästhesiegerät – es gibt kein digitales Produkt, das wir nicht schon nutzerzentriert gestaltet und entwickelt haben.

Was sehen Sie die Zukunft der Arbeit? Gibt es eine Maßnahme, die Sie mit Stolz erfüllt?

Koller: Das mobile Office wird aus der Zukunft der Arbeit nicht mehr wegzudenken sein. Aber nicht nur die Wahl des Arbeitsortes sollte man in die Hand der Mitarbeitenden legen. Unsere agile Unternehmensstruktur bietet unseren Mitarbeitenden viele Entscheidungs- und Gestaltungsfreiräume. Statt Kontrolle von oben, entscheiden unsere Mitarbeitenden in ihren Teams eigenständig und selbstverantwortliche über wichtige Fragen wie die strategische Ausrichtung. Das hilft uns als Unternehmen nicht nur, flexibler auf Veränderungen zu reagieren. Der Wandel trägt auch im hohen Maße zu mehr Zufriedenheit bei den Mitarbeitenden bei.

08.07.2022    Holger Reher
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