Illustration Roger Kehl Vordenker 2022
16.02.2022
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Zur Person

Dr. Roger Kehl

ist CEO von Cloudflight, einem Full-Service-Provider für industrielle Digitalisierung in Europa. Mit mehr als 950 Mitarbeitenden aus den Bereichen Strategische IT, Beratung, Datenwissenschaften, Cloud und Softwarearchitektur ermöglicht das Unternehmen die digitale Transformation seiner Kunden

Was macht künftig konkret den Erfolg Ihres Unternehmens aus?

Dr. Roger Kehl: Für uns stehen vor allem die Integration der von uns akquirierten Unternehmen, die Bindung und Gewinnung von Talenten sowie die erfolgreiche Unterstützung unserer Kunden entlang ihrer digitalen Wertschöpfungskette im Fokus. Dabei sehen wir uns als Digitalisierungspartner, der gemeinsam entwickelte Visionen tatsächlich in Softwaresysteme überführt, diese betreibt und stetig weiterentwickelt. Wir bieten dabei ein sehr diverses Portfolio, das sich von Internet of Things und Embedded Systems über eCommerce und Web-Plattformen bis hin zu Mobile Apps erstreckt. In all diesen Bereichen decken wir Aspekte wie Anforderungsanalyse, Architektur und Entwicklung, Security, Performance, aber eben auch Data Science ab.

Welche Rolle spielen Innovationen in Ihrem Geschäft?

Kehl: Gerade die IT-Branche ist wie keine andere Industrie von unglaublich schnellen Innovationszyklen geprägt. Wir sehen alle zwei Jahre technologische Paradigmenwechsel, was wir bei unseren Kunden jüngst in Form sichtlich gestiegener Relevanz von KI-Lösungen beobachten. Unser Innovationsradar muss permanent die neuesten Trends erkennen, damit wir entsprechend in die Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter investieren können. Nur so erhalten und stärken wir unsere Wettbewerbsposition. Um stets am Puls der Zeit zu bleiben, arbeitet Cloudflight sehr eng mit Universitäten zusammen und veranstaltet zu Rekrutierungszwecken regelmäßig den größten Coding-Contest Europas.

Wie wichtig ist für Ihr Unternehmen die Digitalisierung?

Kehl: Die digitale Transformation ist wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit aller Unternehmen. Wer sich digital aufstellt ist – insbesondere in Krisenzeiten – widerstandsfähiger. Als einer der Softwareentwickler und KI-Lösungsanbieter in Europa sind wir ein aktiver Beschleuniger für die erfolgreiche Digitalisierung von Unternehmen. Trotz der Notwendigkeit, Möglichkeiten und Potenziale der Digitalisierung zu kennen, ist es für Unternehmen gleichzeitig unerlässlich, eine Abwägungs- und Einordnungskompetenz für neue Technologien zu entwickeln. Es macht wenig Sinn, blind auf fahrende Züge aufzuspringen und zu investieren. Stattdessen gilt es, die eigenen Prozesse auf ihr Optimierungspotenzial hin zu analysieren und diese mit Standardprodukten oder Individualsoftware zu erhöhen.

Gibt es Projekte, auf die Sie besonders stolz sind?

Kehl: Das barrierefreie und benutzerfreundliche State-of-the-Art Studentenportal, das wir zusammen mit u:space für die Universität Wien entwickelt haben. Ein weiterer Erfolg war die Entwicklung der auf KI- und Cloud-Native-Technologien basierte „smart moments App“ für HappyFoto. Dieses Projekt wurde Ende 2020 vom Apps Magazin des CDA Verlags sogar zur innovativsten App Österreichs ausgezeichnet. Des weiteren haben wir erst kürzlich für den Österreichischen Skiverband eine Biathlon-App entwickelt, die sowohl von Trainerinnen und Trainern als auch von Athletinnen und Athleten als weltweit einzigartig angesehen wird und das Training revolutioniert hat. Im Jahr 2022 wollen wir diesen Erfolgskurs natürlich weiter ausbauen.

In welchem Bereich haben Sie den größten Bedarf an Mitarbeitern?

Kehl: Wie die gesamte Branche haben auch wir einen hohen Bedarf an talentierten Software-Entwicklerinnen und Entwicklern. Hierfür richten wir regelmäßig den europaweit bekannten Cloudflight Coding Contest aus. Teilnehmerinnen und Teilnehmer tüfteln im Rahmen der Veranstaltung an spannenden Programmieraufgaben, haben die Möglichkeit, mit Gleichgesinnten zu netzwerken und gegen andere Coding-Talente anzutreten. Den Gewinnerinnen oder Gewinnern winkt ein Job in einem attraktiven Arbeitsumfeld, in dem sie zusammen mit Senior Professionals exzellente, innovative und kreative Lösungen entwickeln können. Uns bietet der Coding Contest die Möglichkeit, junge, talentierte Menschen für Cloudflight zu begeistern und zu rekrutieren.

Nennen Sie uns drei Gründe, warum im „War for Talents“ die Besten zu Ihnen kommen sollten.

Kehl: Wir als Cloudflight zielen darauf ab, wirklich nur die besten Entwicklerinnen und Entwickler für uns zu gewinnen. Im Recruiting-Prozess setzen wir im Rahmen unseres Coding Contests sehr hohe Maßstäbe an. In unserem überdurchschnittlich anspruchsvollen Auswahlverfahren ist es uns wichtig, dass wirklich nur die besten Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Angebot von uns erhalten. Dass wir uns nur mit den Besten zufrieden geben, ist im Markt bekannt und zieht Top-Entwicklerinnen und Entwickler erst recht an. Die Zusammensetzung unserer Teams resultiert in einer sehr hohen Qualität unserer Projekte. Darauf fußt die hohe Reputation unseres Unternehmens. All das ist sozusagen ein positiver Kreislauf für Spitzenleistungen. Ganz abgesehen davon bieten wir unseren Softwareentwicklerinnen und -entwicklern sehr attraktive Packages und Incentives.

Das große Ziel für 2022? Weiter profitabel wachsen und das eigene Portfolio ausbauen, sagt Dr. Mathias Wagner vom Technologiemanager und Finanzexperte CHG-MERIDIAN. Doch nur unter drei Bedingungen.

Kehl: Cloudflight bietet seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein spannendes Projektportfolio, flache Hierarchien in agilen Teams inklusive persönlicher Weiterentwicklungsmöglichkeiten – auch außerhalb der DACH-Region. Bei uns ist flexibles Arbeiten ein Bestandteil der Unternehmenskultur – sowohl zeitlich als auch räumlich. Um unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine gesunde Work-Life-Balance zu ermöglichen, ist es jederzeit möglich, Stunden flexibel zu erhöhen oder zu reduzieren oder sogar ein paar Wochen vom Strand aus zu arbeiten. Das schätzen unsere Teams und belohnen uns hierfür mit tollem Feedback – beispielsweise bei kununu. Auch auf unsere Feedback-Kultur sind wir stolz: Wir bieten unseren Leuten Offenheit und Transparenz und arbeiten dabei mit digitalen Tools wie TeamEcho und Leapsome. Des Weiteren haben wir verschiedene Austauschformate über alle Funktionen hinweg etabliert, beispielsweise Mentoring, Ask Management Anything, Coffee Talks oder Fireside Chats. Außerdem haben wir eine moderne Art der Mitbestimmung etabliert, das Trust Committee, das als Sprachrohr der Belegschaft fungiert. Sehr gut kommen auch unsere zusätzlichen Benefits an. So bekommt jede Mitarbeiterin beziehungsweise jeder Mitarbeiter, die oder der in Österreich angesiedelt ist, das Klimaticket Österreich – eine Jahreskarte für sämtliche öffentlichen Verkehrsmittel in Österreich. Auch Weiterbildungen werden gerne von uns finanziert, sodass jedes Teammitglied die Möglichkeit hat, auch außerhalb des eigenen Tätigkeitsbereichs weiter zu wachsen.

Wie fällt Ihr Fazit für 2021 aus?

Kehl: Für Cloudflight war das Jahr 2021 von großem Erfolg gekennzeichnet. Gemeinsam mit unseren Kunden konnten wir wichtige Digitalisierungsthemen wie Cloud-Nutzung, Einsatz von KI und Automatisierung von Prozessen erfolgreich voranbringen – trotz der Pandemie. Ungeachtet der vielen Einschränkungen im Privatleben wirkte Corona wie ein Katalysator für die Software-Branche. Um unser Leistungsportfolio noch weiter auszubauen, hat Cloudflight drei hochspezialisierte Unternehmen akquiriert, Cognostics, macio und Divante. Damit ist Cloudflight in der Lage, sämtliche Bereiche der digitalen Transformation von Industrieunternehmen end-to-end abzudecken. Nach dem großen Abwarten 2020 haben wir die Meldungen Ende 2020 über erste erfolgreiche Zulassungen von Covid-19-Impfstoffen als große Trendwende in der Wirtschaft erlebt. Viele Investitionen, die bis dato aufgeschoben wurden, bekamen dank der neuen Zuversicht grünes Licht. Von diesem Blick nach vorn – trotz aller Einschränkungen – hat das Jahr 2021 die Software-Branche stark beflügelt. Während hier auch anfangs noch sehr kurze Amortisationszeiten von Investitionen im Vordergrund standen, beobachten wir inzwischen wieder längerfristige, strategische Investitionen.

Welche Entwicklungen sehen Sie für 2022?

Kehl: Die Investitionen in KI-Unternehmen sind weltweit auf über das Doppelte des Vorjahres angestiegen. Darunter finden sich insbesondere in den Bereichen autonomes Fahren und Smart Mobility sowie im Medizinbereich mehrere Investments in Milliardenhöhe. Dieser Trend ist weiterhin ungebremst, daher sind auch 2022 signifikante Kapitalflüsse in diesem Umfeld zu erwarten.

16.02.2022
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