Illustration des salted Beauty Gründers Moritz Richter.
01.07.2022
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Zur Person

Moritz Richter

startete seine Karriere als Finanzmanager bei verschiedenen Banken, bis er 2020 mit Partnern seine Firma salted gegründet hat.

Was tun Sie, um eine Service-Kultur in Ihrem Unternehmen zu leben?

Moritz Richter: Da gibt es tatsächlich die ein oder andere Story, die ganz gut zeigt, wie wir Service „leben“. Und unser interner Favorit war und ist die Verlobungsring-Story: Eine Kundin kontaktierte uns, dass sie wahrscheinlich ihren Verlobungsring in ihrer salted-Retoure verloren hat. Eine Customer-Care-Mitarbeiterin hat daraufhin zwei Stunden telefoniert, um ausfindig zu machen, wo der Ring sein könnte. Zum Schluss ist der Ring aufgetaucht. Mission erfüllt, der Ring kam glücklicherweise unversehrt zur Kundin zurück.

Was tun Sie, um Ihren Service zu verbessern?

Richter: Was das angeht, setzen wir auf eine Mischung aus In-house-Expertise und Automation. Dabei nutzen wir beispielsweise das Tool SevenSenders. Darüber informieren wir unseren Kundinnen und Kunden proaktiv über den aktuellen Sendungsstatus ihrer Bestellung und können damit die Übergabe so reibungslos wie möglich gestalten – auch bei aufkommenden Lieferschwierigkeiten.

Ein weiterer Vorteil des Tools ist es, dass wir Probleme in der Versandkette so offenlegen und unsere Prozesse dahingehend anpassen können – durch unsere Expertinnen und Experten im Team.

Was ist ihr Erfolgsfaktor, um Neugeschäft zu gewinnen?

Richter: Auch hier spielen unsere Ansprache und unsere Produkte eine große Rolle. Ein ansprechendes Storytelling gemischt mit dem Aufzeigen unserer Expertise soll das Interesse bei Neukundinnen und Neukunden wecken; unsere – mit Inhaltsstoffen aus dem Meer entwickelten – Produkte und die Möglichkeit der Personalisierung der Produkte ergänzen dies.

Wie hat sich Ihr Geschäft in den letzten Monaten entwickelt?

Richter: In der Zusammenarbeit im Team wurde Vertrauen und Freiheit als Werte an sich durch diese Zeit gestärkt. Durch Corona konnten – und mussten – wir neu lernen, wie wir als Team zusammenarbeiten wollen. Wir wissen, dass wir auf das volle Potenzial unserer Teammitglieder setzen können, wenn sie im Homeoffice arbeiten. Wir haben volles Vertrauen, dass die Freiheiten, die diese Art des Arbeitens mit sich bringt, auch auszahlen.

Mit Blick auf unsere Lieferkette hat uns in den letzten zwei Jahren unsere Flexibilität sehr geholfen. Da unsere in Deutschland hergestellten Produkte nur kurze Lieferketten erfordern, sind wir glücklicherweise recht flexibel, was unsere Bestellungen angeht.

Was macht Sie erfolgreich und was treibt Ihren Erfolg voran?

Richter: Für uns war von Beginn an wichtig, den Fokus auf salted als Marke, die nah an den Kundinnen und Kunden dran ist, zu setzen. Und genau das macht uns aus. Wir wollen gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden durchs Leben gehen – mit ihnen lernen, wachsen, scheitern. Mit allem was dazugehört. Für uns hat es oberste Priorität, dass wir die Zielgruppe, die wir erreichen, auch wirklich verstehen. Sowohl objektiv durch Daten als auch subjektiv durch Emotionen.

Wie bleibt das Unternehmen innovativ und welche Maßnahmen ergreifen Sie, um dies zu fördern?

Richter: Wir richten unseren Blick immer auf einen bestimmten Fokus, oder eine Priorität. Das ermöglicht uns, auch mal den einen oder anderen Sprint hinzulegen. Bei der Umsetzung dieser Sprints haben wir keine Angst, auch mal Fehler zu begehen. Ganz im Sinne unseres Mottos #makeitsimplebutsimplymakeit. Einfach machen und wenn es mal nicht sofort funktioniert, dann ist das auch in Ordnung. Wir gehen die Dinge immer mit Mut an. Gerade mit Blick auf Anpassungen handeln wir schnell und bleiben dadurch agil.

Auch merken wir, dass insbesondere das Feedback von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern essentiell für das Erreichen unserer Ziele ist. Da heißt es: zuhören und jegliches Feedback aufsaugen.

Was zählt zu den Schwächen, was zu den Schwächen Ihres Unternehmens?

Richter: Unsere Schwäche ist es, dass wir hier und da noch zu langsam sind, gewisse, angestoßene Projekte zu stoppen. Da lassen wir uns noch zu viel Zeit, um einen Cut zu machen. Das war in der Vergangenheit beispielsweise der Fall, wenn wir festgestellt haben, dass ein Produkt nicht so gut von unseren Kundinnen und Kunden angenommen wird. Wir arbeiten allerdings dran.

Unsere große Stärke ist es, dass wir, um zu einer Entscheidung zu gelangen, meistens alle Blickwinkel schnell und unkompliziert an einen Tisch holen. Gemeinsam überlegen wir uns dann „what’s in for salted” und probieren ein gemeinschaftliches Commitment zu erreichen – nicht immer mit 100 Prozent Übereinstimmung, aber 80 Prozent reichen schon oft aus.

Was macht Ihr Unternehmen bei Ihren Bestandskundinnen und Bestandskunden erfolgreich?

Richter: Als Direct-to-Customer-orientiertes Unternehmen ist natürlich vor allem die Interaktion mit unseren Kundinnen und Kunden das absolute A und O. Das hat uns immer ausgemacht und das wollen wir auch fortlaufend optimieren. Das fängt damit an, ein gutes Einkaufs- und Liefererlebnis zu schaffen. Nicht zuletzt punkten wir vor allem mit unserer Community-Pflege und dem richtigen, für jede und jeden passenden Produkt.

Was tun Sie, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren? Was bieten Sie aktuellen und zukünftigen Mitarbeitenden? Gibt es eine Maßnahme, die Sie mit Stolz erfüllt?

Richter: Wir setzen auf schnelle, ehrliche und stetige Kommunikation und die Chance, wirklich Teil von etwas zu sein. Bei uns ist keine oder keiner eine von vielen. Schnelle Kommunikation bedeutet für uns, dassBewerberinnen und Bewerber in der Regel nicht länger als zwei Tage auf eine Rückmeldung warten müssen.

Wir haben als Start-up im Vergleich zu größeren Unternehmen viel zu bieten: Spielwiesen, steile Lernkurven, Karrieremöglichkeiten – allerdings darf man nicht erwarten, für jede Aufgabe schon ein Tool vorzufinden. Wir fokussieren uns auf die Basics. Das geben wir Bewerberinnen und Bewerbern auch von Anfang an mit.

Das gesamte Team ist immer ansprechbar und bereit, aktiv in den Austausch zu gehen – auch die Führungskräfte. So wollen wir, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so oft es geht gehört werden. Seit Beginn gehen auch wir Gründer, mit jeder neuen Mitarbeiterin und jedem neuen Mitarbeiter in der Anfangsphase zum Lunch, um sich kennenzulernen und sich auszutauschen, das bedeutet für uns stetige Kommunikation.

01.07.2022
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