Tangente neomatik von Nomos Glashütte
10.01.2022    Arne Gottschalck
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Sie sind eigentlich noch gar nichts, diese 157 Komponenten. Es können auch 1.728 sein, aus denen sich eine mechanische Uhr zusammensetzt. Die Zugfeder zum Beispiel oder die Unruh – ein System, das dafür sorgt, dass die Zeit in Schritten angezeigt wird. Patek Philippe hat mit seinem Calibre 89 so ein komplexes Werk mit 1.728 Komponenten schon mal geschaffen.

Ziemlich viele Bauteile. Und das bedeutet angesichts des lediglich begrenzten Platzes in einem Uhrengehäuse, dass die Bauteile ziemlich klein sein müssen.

die Einzelteile des Uhrwerks einer Nomos Tangente neomatik

Schlankes Herz: Das Kürzel DUW 3001 steht für das Werk der „Tangente neomatik“. Es ist nur 3,2 Millimeter hoch und eine Eigenentwicklung von Nomos

Untolerierbare Toleranzen

In der „Tangente neomatik“ von Nomos Glashütte sind die erwähnten 157 Teile verbaut. Nur 0,7 Millimeter ist etwa die Ankerwelle lang; die beiden Zapfen haben einen Durchmesser von 0,1 Millimeter. Und es geht noch kleiner: Die Zapfen der Unruhwelle haben einen Durchmesser von 0,08 Millimeter. Das entspricht der berühmten Haaresbreite. 

All die Teilchen müssen präzise gefertigt sein, weil sonst eben nicht das eine sprichwörtliche Rädchen ins andere greifen kann. Möglich macht das Hightech, aber auch Handarbeit. Denn die Finissage, die Feinbearbeitung am Ende des Produktionsprozesses, wird bei Nomos tatsächlich per Hand erledigt.  

Zahlen lügen nicht 

Minimale Größe erfordert Präzision, Präzision minimiert Reibungsverluste: So ließen sich die technischen Vorgaben der Uhrmacherei deklinieren. Im Fall der Nomos „Tangente neomatik“ liegt der Wirkungsgrad des Werks DUW 3001 bei 94,2 Prozent. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass die Reibungsverluste bei nur 5,8 Prozent liegen.

10.01.2022    Arne Gottschalck
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