Urushi-Meister Manfred Schmid im Lexus Cabrio
26.04.2021    Ralf Bielefeldt
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Es gibt Cappuccino. Echt guten Cappuccino. Der Meister kocht ihn selbst. Er plaudert dabei. Über Berufung und wie wichtig es ist, das zu tun, was man will, und nicht, was andere erwarten. „Die falsche Arbeit lässt dich von innen sterben“, sagt Manfred Schmid und schaut dem Gegenüber direkt in die Augen. Interessiert, aufrichtig, fokussiert. Das ist Teil seiner Profession.

Arbeitsschritte, die Jahre dauern

Der Mann aus Bremen ist Urushi-Meister. Einer der ganz wenigen außerhalb Japans, aus dem das extrem aufwendige Kunsthandwerk kommt. Urushi ist ein natürlicher Lack, gewonnen aus Lackbäumen, die nur in Asien wachsen. 24 Jahre müssen sie sich strecken; dann wird in die Rinde geritzt. Das weiße Harz ist klebrig und verfärbt sich an der Luft goldbraun. „Der Lack sieht aus wie flüssiger Honig“, sagt Schmid. Die Verarbeitung ist allerdings alles andere als zuckersüß. 

Urushi-Meister Manfred Schmid im Lexus Cabrio

Liebe zum Detail: Urushi-Meister Manfred Schmid mit dem Takumi-Meisterstück Lexus LC 500 Cabriolet in der Überseestadt Bremen. Der Lexus besticht mit feinster handgenähter Lederausstattung im Innenraum, exklusiven Oberflächen und edlen Verkleidungen

Hingabe, Genauigkeit und Geduld: Jeder Aspekt des Entstehungsprozesses von Urushi-Kunstwerken wie Schalen, Schüsseln oder Schreibgeräten unterliegt höchster Sorgfalt und beispielloser Kunstfertigkeit. Schmid, der auch als Coach arbeitet, steht damit ganz in der Tradition der Takumi-Meister, die mit jahrzehntelanger Berufserfahrung, handwerklicher Exzellenz und Präzision ein elementarer Teil der Lexus-Fertigung sind.

Leidenschaft, Perfektion und Können sind das Fundament des Takumi-Handwerks, das jeden Lexus zu einem außergewöhnlichen Erlebnis macht. Mindestens 60.000 Stunden hat jeder Takumi-Meister seiner Passion gewidmet. Das macht 7.500 Arbeitstage. Zeiteinheiten, die für Urushi-Meister Schmid nicht abwegig klingen: „Ein Kunde hat sich einmal eine große Kugel als Kunstobjekt gewünscht. Allein für die Textilverklebung mit Seide brauchte ich drei Jahre.“

Höchste Präzision

Die Holzrohlinge, gefertigt nach seinen Entwürfen von einer befreundeten Tischlerin, werden mit einer Paste aus Urushi und Tonpulver oder lackgetränkten Geweben grundiert. Bis zu 30 Schichten des Baumharzes trägt der Meister auf. Hauchdünn mit einem Pinsel aus japanischem Haar. Alle Schichten zusammen werden nicht dicker als einen halben Millimeter. Jede aufgetragene Lackschicht muss drei Tage trocknen, unter staubfreien Bedingungen und bei 30 Prozent Luftfeuchtigkeit. Erst dann poliert der Meister – hoch konzentriert und oft genug verzweifelt. „Ist das Harz nicht ausgehärtet, schmiert der Lack ab. Trage ich einen My zu viel ab, kann ich von vorn anfangen.“ Gutes braucht eben Zeit und Liebe. 

Schmid sinkt in den präzise geformten Fahrersitz des Lexus LC 500 Cabriolet. Prüfender Blick gen Handschuhfach und Armaturenbrett. „Die Metalloberflächen könnte man mit Urushi überziehen.“ Dafür hat er gerade erst eine neue Technik entwickelt. „Transparenter Baumlack auf Edelstahl. Sieht aus wie feinster funkelnder Bernstein.“ Der 5,0-l-V8 grollt auf beim Start. Eigentlich mag Schmid moderne Sportwagen nicht. Zu männlich, zu wichtig, zu laut. Aber der Lexus ist anders. „Meine Kunden sind keine Angeber. Sie kaufen meine Objekte nicht als Statussymbol“, sagt Schmid. „Sie sehen die Perfektion des Handwerks, sind begeistert von der Technik, der präzisen Arbeit und finden den tiefen Lack wirklich schön.“ Ansichten, die Lexus-Kunden teilen dürften.

26.04.2021    Ralf Bielefeldt
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