Fuhrpark: Illustration eines E-Autos
08.03.2022    Maresa Wolbert
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Deutschland im E-Boom: Im Verlauf des Jahres 2021 wurden mit rund 356.000 Einheiten mehr Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb neu zugelassen als jemals zuvor. Das macht sich auch in den Fuhrparks bemerkbar. Immer mehr Unternehmen stellen ihre Flotten und Firmenwagen auf Elektromobilität um.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Durch E-Autos lassen sich Betriebsstoffe sparen. Je nach Verbrauch und Laufleistung kostet eine Stromladung weniger als eine vergleichbare Betankung mit Diesel oder Benzin. Wer sich E-Fahrzeuge anschafft und hält, profitiert zudem von steuerlicher Förderung und Kaufprämien. Weiterer Pluspunkt: Stromer fördern die Nachhaltigkeit eines Unternehmens. Das verbessert das Image bei Kunden und Mitarbeitenden. Letztere profitieren bei privater Nutzung des Dienstwagens von niedri­geren Steuern als bei Benzinern – auch das trägt zur Attraktivität eines Arbeitgebers bei.

NEUERUNGEN 2022

Für Fuhrparkverantwortliche und für Autofahrer gab es zuletzt wichtige Änderungen. Ein Überblick.

Höhere Kosten: Die CO2-Abgaben steigen von 25 auf 30 Euro pro Tonne CO2. Das wirkt sich auch auf die Benzin- und Dieselpreise aus. Plug-in-Hybride: Die elektrische Mindest­reichweite neuer Plug-in-Hybrid-Modelle steigt – und zwar von 40 auf 60 Kilometer. Verkehrsrecht: Seit November 2021 gilt ein neuer Bußgeldkatalog – und es drohen empfindlichere Strafen. Wer etwa innerorts 16 bis 20 km/h zu schnell ist, zahlt 70 Euro statt bisher 35 Euro. Maskenpflicht: Corona als Anlass: Seit Jahresbeginn gehören zwei Mund-Nasen-Bedeckungen zwingend in jeden Kfz-Verbandskasten.

 

Wie wirtschaftlich ein Elektrofuhrpark wirklich ist, lässt sich über die Kilometerleistung ablesen. E-Modelle zahlen sich besonders dann aus, wenn sie viele Kilometer zurücklegen. Allerdings stehen regelmäßige Langstreckenfahrten dem sinnvollen Einsatz einer E-Flotte bislang eher entgegen, da es immer noch an der Reichweite und der Lade-Infrastruktur hapert – trotz aller Investitionen. Es kann für Fuhrparkmanager also durchaus sinnvoll sein, die Flotte nur zum Teil umzustellen oder auf Hybridfahrzeuge zu setzen.

Volle Flexibilität dank Auto-Abos

Ein weiterer Trend auf dem Flottenmarkt sind Auto-Abos. Sie sprechen Autofahrer an, die ein Fahrzeug länger als einen Mietwagen, aber deutlich kürzer als die übliche Leasingdauer von zwei bis vier Jahren ­nutzen möchten. 2020 umfasste der Markt für Auto-Abos laut des Verbands markenunabhängiger Mobilitäts- und Fuhrparkmanagementgesellschaften (VMF) rund 50.000 Verträge. Für 2025 erwartet der VMF eine deutliche Steigerung auf 400.000 bis 700.000 Auto-Abos. Rund ein Drittel der Abonnements soll auf gewerbliche Kunden entfallen. 

Zwar kommen Auto-Abos teurer als das klassische Leasing. Im Vergleich zum Mietwagen sind sie aber deutlich günstiger. In Fuhrparks können Abomodelle durchaus sinnvoll sein – etwa um konjunkturelle Schwankungen auszugleichen oder Projektgeschäfte pünktlich bedienen zu können. Auch um saisonale Ausschläge abzufedern oder Wartezeiten auf bestellte Fahrzeuge zu überbrücken, können sich Auto-Abos im Portfolio eines Fuhrparks durchaus lohnen.

Vernetzte Kontrolle

Ob Feedback zum Fahrverhalten in Echtzeit, Fahrzeug-Analysen oder Warnungen vor technischen Störungen: Telematiksysteme gehören längst zu einem modernen Flottenmanagement – eigentlich. Denn laut einer Umfrage im Auftrag des Unternehmens Geotab von 2021 werden in deutschen Pkw-Fuhrparks kaum digitale Flottenlösungen eingesetzt. In Lkw-Flotten sind Telematikanwendungen hingegen bereits die Norm. 

Die Vorteile für Unternehmen sind vielfältig. Beispielsweise können Fuhrparkmanager dank einer lückenlosen Dokumentation aller Einsätze und Fahr­zeugdaten Touren effizienter planen und koordinieren. So sparen sie Zeit, Geld und Kraftstoff – und verbessern zudem die CO2-Bilanz. Es gibt in Deutschland also durchaus Nachholbedarf – aber auch gute Chancen, Flottenkosten- und -effizienz zu optimieren. Höchste Zeit also, dass der Telematiktrend tatsächlich auch in allen Fuhrparks Einzug häl

08.03.2022    Maresa Wolbert
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