Ein SUV Hybridvon Mitsubishi
02.01.2020    Joachim R. Walther
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Nachhaltigkeit und SUV – das passt in den Köpfen vieler nicht zusammen. Mitsubishi war der erste Autobauer, der etwas gegen das schlechte Image der SUV getan hat: Mit dem Outlander Plug-in-Hybrid entwickelten die Japaner 2013 weltweit das erste SUV, das die Reichweitenvorteile eines Verbrennungsmotors mit der Umweltfreundlichkeit von Elektromotoren kombinierte.

Geladen werden kann das Plug-in Hybrid Electric Vehicle (PHEV) über den CHAdeMO-Schnellladestecker oder einen handelsüblichen Typ-2-Stecker. Das Besondere: Laden funktioniert auch an der heimischen Steckdose problemlos; große Investitionen in die Lade-Infrastruktur sind nicht nötig. Seit 2013 ist im SUV-Segment viel passiert, andere Hersteller haben nachgezogen. Aber Mitsubishi hat sich seinen Vorsprung bewahrt. Der Outlander Plug-in-Hybrid beherrscht nämlich etwas Entscheidendes mehr als andere: das bi-direktionale Laden.

Ein Mobiler Pufferspeicher

Was das bedeutet? Das SUV kann ein Haus mit Energie versorgen. Denn es handelt sich bei dem Fahrzeug um einen mobilen Pufferspeicher, der die gespeicherte elektrische Energie auf Wunsch wieder in die häusliche Stromversorgung einspeist. Eine Fähigkeit, die eine neue Ära des Energiemanagements einläutet und ein wichtiger Baustein des „Dendo Drive House“-Konzepts (DDH) ist, Mitsubishis Energiekonzept.

Um die bi-direktionale Lademöglichkeit optimal zu nutzen, haben die Japaner ein ganzheitliches Energiekonzept für die häusliche Stromversorgung entwickelt. Neben einem batterieelektrischen oder Plug-in-Hybridfahrzeug beinhaltet das DDH-Konzept auch Solarmodule auf dem Hausdach sowie eine stationäre Speicherbatterie innerhalb des Gebäudes. Dazu kommt eine bi-direktionale Schnelllade-Wallbox mit CHAdeMO-Gleichstromanschluss in der Garage. Mitsubishi arbeitet gerade an der Marktreife dieses Pakets.

„ Mit der rein elektrischen Reichweite von 54 Kilometern bekommt der Outlander PHEV zudem das begehrte E-Kennzeichen.“

Deutschland ist einer der Pioniermärkte hierfür. Eine 6-kWp-Fotovoltaikanlage mit rund 50 Quadratmeter Solarfläche produziert an einem normalen Sommertag zwischen 25 und 35 Kilowattstunden, während ein durchschnittlicher Haushalt nur rund zehn Kilowattstunden täglich verbraucht. Bleibt also genügend Solarstrom, um ein oder mehrere Elektroautos zu laden. Nachts lassen sich zudem Stromkosten senken, indem Strom vom Fahrzeug ins Haus gespeist wird. Hinzu kommt ein beträchtlicher Umweltschutzeffekt aufgrund des reduzierten CO2-Ausstoßes.

Drei vollautomatische Fahrmodi

Der SUV von Mitsubishi auf einem Offroad-Gelände

Stolze Maße: Der Outlander PHEV ist 4,7 Meter lang, 1,8 Meter breit und 1,7 Meter hoch

Stolze Maße: Der Outlander PHEV ist 4,7 Meter lang, 1,8 Meter breit und 1,7 Meter hochWährend der Fahrt sorgen drei Fahrmodi für die 
ideale Kombination aus Leistung und Effizienz. Im Electric-Vehicle-Modus treiben zwei Elektromoto
ren Vorder- und Hinterachse an. Die -Antriebsbatterie ist beim Aufladen an Haushaltssteckdosen nach etwa fünf Stunden wieder voll, mit einem Schnellladegerät bereits binnen etwa 30 Minuten. Im seriellen Hybridmodus lädt der Benziner die Batterie auf. Er kommt zudem zum Einsatz, wenn kurzfristig mehr Power benötigt wird – etwa beim Überholen.

Bei hohem Tempo oder Leistungsbedarf arbeitet der Motor im parallelen Hybridmodus. Dann kommt die meiste Kraft vom Verbrenner, der die Vorderräder antreibt. Der hintere E-Motor unterstützt dabei den Vortrieb. Das Besondere: Die Systeme arbeiten vollautomatisch; der Fahrer kann sich auf den Verkehr konzentrieren. Und noch eine clevere Technik steckt im Outlander PHEV: Über die Funktion „Charge“ lädt der Benzinmotor während der Fahrt die Fahrbatterie. Das ist insbesondere dann sinnvoll, wenn man in Regionen mit Fahrverbotszonen unterwegs ist. Zudem beherrscht er die Rekuperation, also das Aufladen des Stromspeichers beim Bremsen und im Schubbetrieb. Bei alldem bleibt der Outlander seinen SUV-Genen treu. Heißt: Er verfügt über ein voll-wertiges Allradsystem, dass vor allem im Winter und im Gelände hilft.

Auch für die Langstrecke geeignet

Anders als andere Plug-in-Hybride, die Verbrenner mit unterstützendem Elektroantrieb sind, wurde der Outlander PHEV von vornherein als Elektroauto mit Verbrennungsmotor-Unterstützung konzipiert. Und dadurch ist er nicht nur sauber unterwegs, sondern auch langstreckentauglich. Bis zu 54 Kilometer elektrischer Reichweite sind mit dem neuen Plug-in-Hybridantrieb (2,4-Liter-Benzinmotor, 99 kW/ 135 PS), Elektromotor hinten (70 kW/95 PS) und vorn (60 kW/82 PS) sowie einer Fahrbatterie (13,8 kWh) möglich.

Diese Antriebskombination entspricht mit ihren Verbrauchswerten von 2,0 l/100 km und 46 g/km CO2 nach dem weltweit einheitlichen Leichtfahrzeuge-Testverfahren WLTP der neuesten Abgasnorm Euro 6d-TEMP und ist in die höchste Effizienzklasse A+ eingestuft. Mit der rein elektrischen Reichweite von 54 Kilometern bekommt der Outlander PHEV zudem das begehrte E-Kennzeichen. So kommen Arbeitnehmer, die ihn als Dienstwagen nutzen, in den Genuss der halbierten Dienstwagensteuer.

02.01.2020    Joachim R. Walther
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