Illustration Hansainvest Vordenker 2022
10.02.2022
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Zur Person

Dr. Jörg W. Stotz

ist Sprecher der Geschäftsführung & Geschäftsführer Service-KVG Financial Assets

Wie ist Ihr Geschäftsmodell aufgebaut?

Dr. Jörg W. Stotz: Wir haben uns Anfang der 2000er-Jahre früh auf das Geschäftsmodell der Service-Kapitalverwaltungsgesellschaft, kurz KVG, fokussiert und den Begriff in Deutschland mitgeprägt. Seit einigen Jahren wächst nun das Geschäft von Boutiquenfonds, also Produkten von Anbietern, die teils Nischen bedienen, aber sich besonders durch ihre klare Fokussierung auf Kernmärkte und Branchen hervorheben. Eine KVG und eine Verwahrstelle benötigt jeder Fondsmanager, kleineren Anbietern stellt sich die Frage „make or buy“ aber nicht. Also sind sie auf die Dienste einer externen KVG angewiesen, da kommen wir als Service-KVG ins Spiel.

Was macht künftig den Erfolg Ihres Unternehmens aus?

Stotz: Durch unsere jahrelange Markterfahrung kennen wir die Bedürfnisse unserer Partner, und durch eine umfassende Lizenz sind wir berechtigt, Fonds in sämtlichen relevanten Assetklassen aufzulegen. Bei uns erhalten unsere Partner also ihre Dienstleistungen aus einer Hand – mit einem seit Jahren wachsendem und individuell zugeschnittenem Angebot, etwa die Vertriebs- und Marketingunterstützung. Als Teil der SIGNAL IDUNA Gruppe arbeiten wir vor einem ruhigen Hintergrund. Diese Ruhe spüren auch unsere Kunden. Wir haben zum einen die Motivation, zum anderen aber auch die Ruhe, für unsere Partner fast alles möglich zu machen. Und das ist vermutlich auch ein Kriterium, das unsere Partner neben der persönlichen sowie individuellen Betreuung an uns schätzen.

Wie nehmen Sie die Innovationsfähigkeit Ihrer Branche wahr?

Stotz: Der Kapital- und Investmentmarkt  ist – insbesondere in den vergangenen Jahren – von  umfassender und wachsender Regulatorik geprägt. Um Innovationen zu fördern, reicht es nicht, nur nah am Marktgeschehen zu sein – man muss auch die Kompetenzen besitzen, rechtliche Belange genauestens einschätzen und prüfen zu können. Wir spüren hier aber auch eine Verantwortung für den gesamten Kapitalmarkt. Aus diesem Grund sind wir auch in den relevanten Branchenverbänden aktiv vertreten, um gemeinsam für Veränderungen einstehen zu können und den Interessen unserer Branche Gehör zu verschaffen – auch im Namen unserer Partner.

Wie steht es um die Innovationsförderung in Ihrem eigenen Geschäft?

Stotz: In den vergangenen mehr als 50 Jahren Unternehmensgeschichte waren wir mit dem eben genannten Vorgehen bereits mehrfach Vorreiter und haben Standards gesetzt. Hierfür entscheidend ist es, dass Mitarbeitende eigenverantwortlich arbeiten und eine Fehlerkultur gepflegt wird. Dazu gehört beispielsweise, dass wir im vergangenen Jahr die Fachkarriere eingeführt haben. Wir motivieren unsere Mitarbeitenden, Verantwortung zu übernehmen und ihren Bereich nach eigenem Ermessen zu gestalten. Sie sind schließlich die Spezialisten. Innovation entsteht vor allem auch durch Austausch, daher arbeiten wir in team- und abteilungsübergreifender Projektarbeit. Eine solche Überzeugung hat bereits in der Vergangenheit immer wieder zu Ideen und Innovationen geführt, denen wir den Raum zur Entfaltung und Verwirklichung geben. Innovation ohne Druck, aber voller Überzeugung.

Wie wichtig ist für Ihr Unternehmen die Digitalisierung?

Stotz:Unser Wachstumskurs und die damit verbundenen gestiegenen Anforderung an Prozesse und Strukturen sind eine enorme Motivation nach steigender Digitalisierung. Aber auch unsere Partner erwarten zunehmend digitales Angebot, etwa. bei der Datenauswertung. Diesen Anforderungen werden wir aktiv gerecht, indem wir unsere Prozesse weiter optimieren und digitalisieren. Ein Beispiel für eine gelungene Umsetzung ist unsere digitale Fondsauflegung und das Online-Reporting. Beides sind wesentliche Projekte unseres täglichen Handelns und die digitale Schnittstelle zu unseren Partnern. Dieses Angebot mit weiteren Schnittstellen zu versehen ­– sowohl im Bereich Financial Assets als auch Real Assets ­– wird uns auch in den kommenden Jahren beschäftigen. Der digitale Steuerstand ist Teil unserer Unternehmensstrategie und der formulierten Vision „Alle Freiheit dem Asset Manager“.

In welchem Bereich haben Sie den größten Bedarf an Mitarbeitern?

Stotz: IT und Fondsadministration. Die Anforderungen an die technische Infrastruktur und das digitale Angebot sind enorm gestiegen. Das Wachstum an Mandaten erhöht an dieser Stelle den Aufwand, auch im Bereich der Administration. Neben den Spezialisten werden wir weiterhin auch Quer- und Berufseinsteigern den Weg in die Welt der Fondsadministration zeigen. Wichtigstes Argument, um Menschen von HANSAINVEST als Arbeitgeber zu überzeugen, sind die Rahmenbedingungen und vor allem unsere offene und moderne Unternehmenskultur. Und davon können unsere aktuellen Mitarbeitenden als zufriedene und wertgeschätzte Mitarbeitende als wichtige Multiplikatoren am besten und glaubhaftesten berichten. Daher fördern wir die Empfehlung von neuen Mitarbeitenden.

Warum sollten die Talente gerade zu Ihnen kommen?

Stotz: Die HANSAINVEST hat sich in den vergangenen Jahren noch stärker zu einem modernen Arbeitgeber entwickelt. Hierzu gehören nicht nur moderne Büroflächen, attraktive Benefits, Mobile Office, ein gutes Image und flexible Arbeitszeiten. Viel entscheidender ist aus unserer Sicht die offene Unternehmenskultur. Wir bieten unseren Mitarbeitenden Raum zur Gestaltung, in dem sie eigenverantwortlich in einem breiten Spektrum an Tätigkeiten agieren und ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten können. Dazu gehört außerdem eine transparente Kommunikation innerhalb des Unternehmens, interdisziplinäre Projektgruppen und eine flexible sowie agile Arbeitswelt. Was viele Mitarbeitende in den vergangenen Monaten zu schätzen wussten: Die HANSAINVEST ist ein sicherer und zukunftsfähiger Arbeitgeber.

Auf welche Maßnahmen zur Mitarbeiterentwicklung und zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit setzen Sie?

Stotz: Im August 2021 sind wir in größere moderne Büroflächen gezogen. Diese überzeugen unter anderem durch den Open-Space-Charakter, der nicht nur die Kommunikation fördert, sondern insbesondere die Transparenz und die Möglichkeit des agilen und flexiblen Zusammenarbeitens verbessert. Die Mitarbeitenden sind nicht nur Teil ihres Teams und ihrer Abteilung, sondern arbeiten interdisziplinär gemeinsam an Projekten und Aufgaben. Die örtlichen Begebenheiten machen dies noch stärker möglich. Für die Entwicklung der Mitarbeitenden haben wir vor zwei Jahren ein eigenes Team gegründet. Die Kolleginnen und Kollegen organisieren nicht nur in- und externe Weiterbildungen, sondern konzipieren und strukturieren auch die komplette Arbeitswelt unseres Unternehmens neu. Ein Ergebnis ist beispielsweise die Fachkarriere oder auch die Einführung von Object and Key Results als Management-System zur zielgerichteten und modernen Mitarbeitendenführung. Bei all diesen Angeboten orientieren wir uns an den Bedürfnissen unserer Mitarbeitenden. Hierfür pflegen wir einen ständigen und regelmäßigen Austausch, ob individuell oder mit dem Betriebsrat. Dass Mitarbeitende das Gefühl haben, gehört zu werden, ist für die Zufriedenheit ­am wichtigsten ­– schließlich verbringen sie einen wesentlichen Teil des Tages mit HANSAINVEST.

Wie fällt Ihr Fazit für 2021 aus und welches große Ziel setzen Sie sich für 2022?

Stotz: Auch im Jahr 2021 konnten wir unseren Wachstumskurs der vergangenen Jahre fortsetzen: Wirtschaftlich blicken wir also durchaus erfreut zurück. Dieses Wachstum geht jedoch mit Herausforderungen einher. Uns ist wichtig, dass wir unseren Fondspartnern gleichbleibend hohe Qualität versprechen können.  Bei beispielsweise steigender Anzahl an Mitarbeitenden bedeutet das im Umkehrschluss auch, dass wir Prozesse und Strukturen anpassen müssen, um dieses Versprechen nachhaltig einhalten und erfolgreich sein zu können. In dieser Hinsicht waren die vergangenen zwei Jahre sehr wichtig für uns. In einem umfassenden unternehmerischen Wandel haben wir den Grundstein für die Zukunft gelegt, auf dem wir uns weiterentwickeln werden. In den letzten Monaten haben wir in diesem Prozess nun viel Sichtbares erreicht: Der Umzug in große moderne Büroflächen oder auch die Veröffentlichung unseres neuen Markenbilds sind ein Bestandteil unseres Wandels und machen eine Veränderung sichtbar. Daran werden wir weiter anknüpfen – auch in 2022.
10.02.2022
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