Ausbildung, Studium, Partys, Urlaub – es gibt vieles, was man mit dem ersten selbst verdienten Geld anfangen kann. Investitionen in die Altersvorsorge können dabei schnell in den Hintergrund geraten. Doch das Rentenalter macht für viele Menschen einen großen Teil ihres Lebens aus: Die durchschnittliche Rentenbezugsdauer liegt in Deutschland bei über 20 Jahren. Neben der gesetzlichen Rentenversicherung soll die private Vorsorge dafür sorgen, den Lebensstandard im Alter halten zu können.
Altersvorsorge mit Fonds
Erträge zu erwirtschaften ist aufgrund der Niedrigzinspolitik mit dem Sparen bei der Bank schwierig. Viele Anlegerinnen und Anleger versprechen sich Ertragschancen durch Aktien. Aktuell besonders beliebt sind ETF-Sparpläne, mit denen Anlegerinnen und Anleger die Möglichkeit haben, in einen Index zu investieren, ohne einzelne Titel kaufen zu müssen.
Ähnlich funktioniert dies auch mit fondsgebundenen Renten- oder Lebensversicherungen. Versicherte können ihre Prämie in einen oder mehrere Fonds investieren. Das hat gegenüber einem Fondssparplan unter anderem steuerliche Vorteile, betont Christian Nuschele von Standard Life (siehe unten). Gleichzeitig können die Ertragschancen – verglichen mit einer klassischen Renten- oder Lebensversicherung – erhöht werden.
Einmalige Auszahlung oder lebenslange monatliche Rente? Diese Entscheidung steht Anlegerinnen und Anleger, die in eine Fondspolice eingezahlt haben, in der Regel frei. Sie sollte allerdings vor dem Renteneintritt gefällt werden. Wer sich danach umentscheidet, muss für den sogenannten Rückkauf mit zusätzlichen Gebühren rechnen. In dieser Wahlmöglichkeit liegt ein wesentlicher Unterschied zum Fondssparplan, der zwar ebenfalls auf Langfristigkeit ausgerichtet ist, jedoch nur eine Kapitalauszahlung ermöglicht – auf Wunsch aber auch in Raten.
Wertzuwachs bis zum Renteneintritt
Fondsparplan und Fondspolice müssen sich jedoch nicht ausschließen, sondern können sich beim Vermögensaufbau für die private Altersabsicherung durchaus ergänzen. In beiden Fällen können abhängig von Produkt und Anbieter unterschiedlich hohe Gebühren anfallen, über die sich Anlegerinnen und Anleger vorab informieren sollten.
Wie viel Geld den Versicherten beim Renteneintritt konkret zur Verfügung steht, wird neben der Höhe der Einzahlungen und der Wertentwicklung der Fonds maßgeblich durch die Vertragsdauer beeinflusst.
Versicherte, die schon in den Anfangsjahren ihres Berufslebens in eine Fondspolice einzahlen, profitieren vom Zinseszinseffekt. Der BVI-Sparplanrechner zeigt: Wer 15 Jahre lang 100 Euro einzahlt, kann bei einer jährlichen Verzinsung von vier Prozent mit einem Wertzuwachs von 36 Prozent rechnen. Bei einer Einzahlungsdauer von 30 Jahren ist bei den gleichen Rahmenbedingungen mit einem Wertzuwachs von 91 Prozent zu rechnen. Die Altersvorsorge bleibt im gesamten Erwerbsleben ein wichtiges Thema. Ein früher Start kann sich aber bezahlt machen.