Starinvestor Jim Rogers
07.07.2021    Martin Hintze
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Die Lehre aus der Geschichte sei klar: „Nie zuvor wurde so viel Geld gedruckt. Wenn Länder wie die USA so viele Schulden machen, bekommen sie ein riesiges Problem“, erklärt Jim Rogers im Interview bei der Finance Week des DUP Unternehmer-Magazins. „Ich genieße die Vorteile der lockeren Geldpolitik. Mein Kinder werden dafür zahlen.“

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Seit der Finanzkrise 2008 seien weltweit die Schulden „durch die Decke gegangen“. Die nächste Krise werde „die schlimmste meines Lebens“, so Rogers. In der Geschichte der USA habe es insgesamt drei Zentralbanken gegeben. Die ersten beiden seien verschwunden, weil sie zu viele Fehler gemacht hätten. Das stünde auch der Fed bevor. „Die Fed weiß nicht, was sie tut. Eines Tages wird die Politik sie dafür zur Verantwortung ziehen.“

„Heiße Investment-Tipps werden dich ruinieren“

Der bekennende Rohstoff-Fan hat auch eine klare Meinung zur Lage an den Finanzmärkten: „Ich würde nicht in Anleihen investieren. Bei Immobilien gibt es eine Blase. Aktien sind sehr hoch bewertet. Rohstoffe sind eine Alternative und definitiv günstiger als andere Anlageklassen“, sagt Rogers. Gold würde er nicht als sicheren Hafen bezeichnen. „Wenn es um Investments geht, darf man nie das Wort sicher benutzen.“ Momentan bevorzugt er Silber statt Gold, das auf historischer Basis billiger sei.

Bei der Frage, ob es an den Börsen weiter so steil bergauf geht, ist der Starinvestor skeptisch: „Alle langen Boom-Märkte zeigen das gleiche Bild. Neue Investoren springen auf und verspekulieren sich. Wir kommen an das Ende eines langen Bullenmarktes, der in den USA bereits seit zwölf Jahren läuft. Ich weiß nicht genau, wann er endet, aber wenn ich ein neuer Investor wäre, wäre ich sehr besorgt.“ Sein Tipp an alle Anleger: „Heiße Investment-Tipps werden dich ruinieren. Wenn du reich werden willst, sei langweilig und springe nicht jeden Tag hin und her.“

Jim Rogers zählt zu den bekanntesten Anlagestrategen der Welt. 1973 gründete er zusammen mit George Soros den legendären Hedgefonds Quantum. Der 78-Jährige lebt mit seiner Frau und zwei Töchtern in Singapur.

07.07.2021    Martin Hintze
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