Grafik: Rentner auf Geldschein-Haufen
27.05.2020    Arne Gottschalck
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Betriebliche Altersversorgung? Zu komplex, zu hoher Aufwand, sagen Unternehmer. Und fragen: Lohnt sich das wirklich? Die Antwort lautet: ja. Denn die richtige bAV sorgt dafür, dass gerade Entscheider den Ruhestand passend finanziell vorbereiten. Wie das geht, erklären drei ausgewiesene Experten im DUB Video-Call.

Viele Firmenchefs haben die Betriebliche Altersvorsorge (bAV) auch nur für ihre Mitarbeiter im Blick, nicht aber für sich selbst, zeigt eine Erhebung von WillisTowersWatson.

Ein Doppel-Fehler. Zum einen, weil die bAV längst nicht so schwierig ist wie viele auf den ersten Blick denken. Und zum anderen: Sie ist für die meisten Geschäftsführer unverzichtbar. Denn sie zahlen oft kaum in die Rentenkasse ein und müssen daher auf jeden Fall selbst vorsorgen. Christian RemkeHolger Roth und Christian Willms kennen diese Fakten: Remke ist Sprecher der Geschäftsleitung von Metzler Pension Management, Roth CSO der Liechtenstein Life Assurance AG und Willms Vorstand der Deutschen Unterstützungskasse.

Wie steht es derzeit um die Nachfrage nach bAV-Produkten?

Überraschenderweise steigt sie, sagt Willms. Ein möglicher Grund dafür liegt für ihn darin, dass manche Unternehmer schon länger über das Thema nachdenken und es in dieser Situation nun endlich angehen..

bAV bedeutet Kapitalanlage – ein attraktives Thema mitten in der Corona-Krise?

„In fünf Jahren wird Corona eine Delle in der Geschichte sein“, sagt Remke. Eine grundsätzliche Sorge vor dem Kapitalmarkt sieht er nicht. Und Roth berichtet, dass viele Unternehmer-Kunden nichts dagegen hätten, ein wenig Kapitalmarktrisiko  für ein besseres Ergebnis einzugehen.

Ist die bAV zu kompliziert, wie es oft heißt?

Auf den ersten Blick vielleicht schon. Aber es sei, wie mit so vielen Dingen: man muss sich damit beschäftigen, Beratung annehmen, sagt Remke. Das Arbeitsrecht sei betroffen, das Steuerrecht – keine wahre Freude.

Gerade an den Kapitalmärkten ist Nachhaltigkeit ein populäres Thema. Auch bei der bAV?

„Die entsprechende Nachfrage wächst, das spüren wir“, sagt Roth. Das gelte für Österreich, die Schweiz und auch für Deutschland. Früher gab es die Sorge, Nachhaltigkeit würde den Anlagefokus verengen, berichtet Remke. Mit anderen Worten – Nachhaltigkeit würde zulasten der Wertentwicklung gehen. Aber diese Sorge habe sich als unbegründet erwiesen.

Wie groß ist der Beratungsbedarf?

Der ist groß, sagen die Diskussionsteilnehmer unisono. Immerhin steht die Altersvorsore an einer Schnittstelle aus Arbeits- und Steuerrecht. Und vor allem: Die Verträge laufen lange, sagt Remke. Entsprechend langfristig muss die Planung ausgerichtet sein. Und dazu braucht es eben gute Beratung – und in der Sache starke Vertriebe.

27.05.2020    Arne Gottschalck
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