Der Bildungssektor bietet Anlegern Chancen
25.04.2022    Jessica Schwarzer
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Lebenslanges Lernen ist ein Megatrend. Abgesehen davon, dass Bildung globale Chancengleichheit er­möglicht und „die mächtigste Waffe (ist), um die Welt zu verändern“, wie Nelson Mandela es einst formulierte. Der Markt für Bildung ist schon heute mehr als fünf Billionen US-Dollar schwer – und damit 16-mal größer als der Markt für Luxusgüter. Diese Zahl könnte sich bis 2030 nach Prognosen auf voraussichtlich zehn Billionen US-Dollar fast verdoppeln. Für Investoren bieten sich damit Chancen.Kolumnenkasten von Jessica Schwarzer

Zugang zu Bildung wird erleichtert

Wie viele andere Sparten auch steht die Bildungsbranche vor einer digitalen Revolution. EdTechs, das englische Kürzel für Unternehmen aus dem Bereich Bildungstechnologie, verpacken auf digitalen Plattformen Inhalte und Didaktik in Software, die sie Lernenden online zugänglich machen. Diesen einfacheren Zugang sollen möglichst alle Menschen haben. Schließlich ist Bildung eines der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.

Porträt von Jessica Schwarzer

Jessica Schwarzer: Sie ist Journalistin, Modera­torin sowie Buchautorin. Sie war lange für das „Handelsblatt“ tätig. Zuletzt erschien ihr Band „Wie wirklich jeder entspannt reich werden kann. 15 Ausreden, die nicht mehr zählen“

Das Wachstum der Weltbevölkerung und der Mittelschicht in den Schwellenländern sorgt für wachsende Studentenzahlen. Während in Kontinentaleuropa die Bildungseinrichtungen weitgehend in öffentlicher Hand sind, setzen die Schwellenländer wegen knapper Ressourcen zunehmend auf den privaten Sektor.

Drei Bereiche, die Anleger im Blick haben sollten

Der Aktienmarkt bietet viele Möglichkeiten, in Bildung zu investieren – von börsennotierten Universitäten bis hin zu neu entstehenden Online-Bildungsplattformen. Im Grunde gibt es drei wesentliche Säulen. Die zentrale konzentriert sich auf Schulen, Hochschulen und börsennotierte Universitäten sowie Weiterbildungsanbieter und Agenturen für Recruiting und Talentmanagement. 

Zu dieser zentralen Säule kommen zwei weitere, die verbunden sind und sich auf Bildungs­inhalte und -tools sowie auf Dienstleistungen für Studierende konzentrieren. Zur zweiten Säule zählen Verlage für akademische Inhalte und Bildungstechnologien, beispielsweise E-Learning-Software und -Tools für Bildungseinrichtungen. Die dritte Säule umfasst Studentenunterkünfte sowie Catering- und Schülertransportdienste.

Das Angebot wächst

Viele Bildungseinrichtungen wie Universitäten oder Anbieter von Edutainment sind börsennotiert. Zudem gibt es aktiv gemanagte Fonds – unter anderem den Edutainment ­Equity Fund der Credit Suisse sowie den CPR Invest – Education von Amundi. Außerdem bietet Rize einen Themen-ETF namens Rize Education Tech and Digital Learning an.

Das Angebot an aktiv gemanagten Fonds und ETFs ist zwar noch begrenzt, aber das Thema wird auch in vielen ESG-Produkten gespielt. In Bildung zu investieren sollte sich deshalb im Depot auszahlen. Und Invest­ments in die persönliche Bildung lohnen sowieso.

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25.04.2022    Jessica Schwarzer
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