Illustration mit Euro-Geldscheinen gefaltet als Boot.
27.04.2022
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Zur Person

Portraitfoto Professor Stefan May

Prof. Dr. Stefan May

leitet seit 2014 das Anlagemanagement der Quirin Privatbank. Seit 1996 ist er Professor an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Ingolstadt.

Die anhaltenden Niedrig- und Minuszinsen sind zu echten Dauerbrennern geworden. Jetzt kommen noch hohe Inflationsraten dazu. Was bedeutet das für Anleger?

Stefan May: Die Inflation setzt uns neben den niedrigen Zinsen auf zweierlei Weise zu. Als Konsumenten spüren wir aktuell heftige Preissteigerungen vor allem beim Benzin und bei den Energiekosten, die wiederum auf anderen Bereiche wie Lebensmittel durchschlagen. Das ist für viele Verbraucher eine erhebliche finanzielle Mehrbelastung. Doch die Inflation spielt nicht nur für Konsumenten, sondern auch für Anleger eine große Rolle. Wenn ich mein Geld bisher auf niedrig- oder negativ verzinsten Giro-, Tages- oder Sparkonten geparkt habe, wird es jetzt noch schneller und stärker entwertet als je zuvor. 

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Können Sie das an einem Beispiel verdeutlichen?

May: Gerne. Wenn beispielsweise 100.000 Euro auf einem Tagesgeldkonto mit einer Verzinsung von 0 Prozent liegen, dann ist dieser Betrag bei einer Inflation von 2 Prozent – von der wir momentan ja meilenweit entfernt sind, die sonst aber im Durchschnitt üblich ist – nach zehn Jahren nur noch 82.035 Euro wert. Das heißt, schon bei einer moderaten Inflation sinkt die Kaufkraft des Geldes im Laufe der Zeit um stattliche 18 Prozent; das Vermögen wird stetig weniger wert. Übrigens ist die Realverzinsung, also der Guthabenzins minus Inflation, laut Bundesbank bereits seit 2011 negativ.

Aber war nicht jüngst sogar von einer Zinswende die Rede?

May: Die zehnjährige Bundrendite hat im Verlauf des Januars den Sprung ins Plus geschafft. Sie notierte im März im Bereich von 0,35 Prozent. Wir erwarten jedoch keine große Zinswende im Jahr 2022, sondern allenfalls einen moderaten Anstieg des Renditeniveaus von Anleihen, der am Niedrigzinsumfeld nur sehr wenig ändern wird. Bis das simple Zinssparen als Anlagealternative wieder ernsthaft in Betracht kommt, ist es noch ein langer Weg. Daran wird auch die jüngst diskutierte kleine Zinsanhebung der EZB nichts ändern.

Was kann ich als Anleger tun, um Minus- oder Niedrigzinsen zu vermeiden?

May: Am Aktienmarkt investieren. Leider werden Aktien hierzulande häufig noch immer als spekulatives Teufelszeug verunglimpft – völlig zu Unrecht. Denn sie bieten attraktive Renditechancen bei langfristig überschau­barem Risiko – zumindest dann, wenn ein paar grundlegende Anlageregeln beachtet werden.

Welche sind das?

May: Wichtig ist vor allem, nicht einfach nur in ein paar Einzeltitel zu investieren. Entscheidend für den Anlageerfolg am Kapitalmarkt ist vor allem die breite Streuung. Gemeint sind hier nicht 50 oder 100 Unternehmen, sondern Tausende. So investieren wir das Geld unserer Kundinnen und Kunden beispielsweise in mehr als 13.000 Unternehmen weltweit. Diese weltweite Streuung ist essenziell, eine Beschränkung auf den deutschen oder europäischen Markt erhöht das Verlustrisiko unnötig und schränkt gleichzeitig das Renditepotenzial ein. Wenn die gewählte Anlagestrategie dann auch noch mit kostengünstigen Produkten wie ETFs umgesetzt wird, ist die Anlage perfekt.

Dafür braucht man aber einen langen Atem.

May: Fünf bis zehn Jahre sollten Anleger schon investiert sein, um Kursschwankungen und Rücksetzer, die es an den Aktienmärkten immer geben wird, ausgleichen zu können und von den vorhandenen Renditechancen um­fassend zu profitieren. Denn Studien belegen: Langfristig ist der Markt immer aufwärts gerichtet.

Viele Anleger sind sich unsicher, wann sie einsteigen sollen. Was raten Sie denjenigen?

May: Grundsätzlich ist unser Credo: Der richtige Einstiegszeitpunkt ist immer jetzt! Man sollte nicht auf bessere Gelegenheiten für den Börseneinstieg warten. Das sogenannte Market-Timing, also der Versuch, optimale Ein- und Ausstiegszeitpunkte abzupassen, ist letztlich zum Scheitern verurteilt. Das zeigen so gut wie alle objektiven wissenschaftlichen Studien.

Kann ich denn auch nachhaltig anlegen, wenn ich breit gestreut und weltweit unterwegs bin?

May: Bei uns geht das, ja. Wir bieten eine nachhaltige Anlagemöglichkeit, welche die zuvor genannten Kriterien wissenschaftlichen Anlegens mit denen der nachhaltigen Anlage verbindet. Das heißt, unsere Vermögensverwaltung „Verantwortung“ ist weder ein Öko-pur-Produkt, noch machen wir Greenwashing. Stattdessen unterstützen wir den Wandel zu einer nachhaltigeren Wirtschaft, ohne auf Rendite zu verzichten und ohne dabei mehr Risiken einzugehen als unbedingt nötig.

Aber warum sollte ich mein Geld gerade bei der Quirin Privatbank verwalten lassen?

May: Weil wir Sie unabhängig von eigenen Interessen beraten. Unsere Anlageempfehlungen basieren nicht auf sonst üblichen Provisionszahlungen, sondern ausschließlich auf den Bedürfnissen unserer Kunden, die uns über ein pauschales Honorar bezahlen. Ein weiterer Vorteil unserer Unabhängigkeit: Wir haben keine eigenen Produkte, sondern können im breiten Angebot des Markts die besten und kostengünstigsten Produkte auswählen. Mit unserem wissenschaftlich fundierten Anlagekonzept fahren wir so die Renditechancen der Märkte effizient ein. Dabei investieren wir prognosefrei, breit gestreut und langfristig orientiert.

Ist die Quirin Privatbank nur für vermögende Kunden da?

May: Nein, ganz im Gegenteil. Wer unsere unabhängige Beratung testen möchte, kann heute bereits ab 25.000 Euro Kunde bei der Quirin Privatbank werden oder, wenn er die digitale Welt bevorzugt, ab einem Euro bei unserer Tochter quirion anlegen. Wir bieten also allen Anlegern den Zugang zu einer professionellen Vermögensverwaltung. Und das wird honoriert: Wir wurden bereits mehrfach von dem Finanzberater WhoFinance zur besten Bank für Geldanlage ausgezeichnet. Mit quirion sind wir übrigens auch zum zweiten Mal in Folge Testsieger bei der Stiftung Waren­test geworden, worauf wir sehr stolz sind.

Haben Sie einen Tipp für Anleger, die ihr Geld schon angelegt haben oder die das jetzt tun wollen?

May: Wer bereits Geld am Kapitalmarkt angelegt hat, sollte diese Anlagen unabhängig auf den Prüfstand stellen lassen – zum Beispiel über unseren Vermögens-Check. Und wenn Sie noch nicht am Kapitalmarkt investiert sind: Warten Sie nicht auf einen besseren Moment; der richtige Zeitpunkt ist immer jetzt.

 

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27.04.2022
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