Zeichnung Menschen die mit Viren kämpfen
24.03.2021    Miriam Rönnau
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Bereits Anfang März hatte eine aktuelle Studie von Lexware gezeigt, dass es nicht gut um deutsche Selbstständige bestellt ist. Demnach meinen zwei von drei Selbstständigen, der Politik sei es nicht gelungen, mit ihren Maßnahmen wirtschaftliche Sicherheit zu vermitteln. Damit nicht genug: 30,5 Prozent der Befragten gehen sogar davon aus, dass sie innerhalb der kommenden zwölf Monate auf ihre Ersparnisse für ihre Altersvorsorge zurückgreifen müssen.

Deutsche Unternehmen bangen um Existenz

Nun meldet sich auch das Ifo-Institut (Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e. V.) zu Wort. Aus ihrer Konjunkturumfrage geht hervor: Jedes fünfte Unternehmen in Deutschland fühlt sich aufgrund der Coronakrise bedroht. „Besonders gefährdet unter den großen Wirtschaftszweigen fühlte sich im Februar der Einzelhandel mit 34,5 Prozent der Firmen, vor den Dienstleistern mit 26,3 Prozent“, sagt der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. Weniger bedroht hingegen sieht sich der Großhandel (12,8 Prozent), die Industrie (7,5 Prozent) und der Bau (3,6 Prozent).

Am stärksten betroffen fühlen sich die Reisebranche (83,7 Prozent), Hotels (82,3 Prozent) sowie Restaurants und Gaststätten (72,3 Prozent). Darauf folgen die Vermietung von beweglichen Sachen (33,3 Prozent), die Getränkeherstellung (27,3 Prozent) sowie Werbung und Marktforschung (24,4 Prozent).

Noch entspannt beurteilen folgenden Branchen ihre Situation: Maschinenbau (5,6 Prozent), Elektrobranche (4,4 Prozent), Chemiebranche (3,9 Prozent), Autoindustrie (2,3 Prozent), Rechts- und Steuerberatung (1,2 Prozent) und die Pharmabranche (0,9 Prozent).

Stimmung insgesamt positiver

Dennoch hat das Ifo-Institut auch gute Nachrichten: Trotz des weiterhin anhaltenden Lockdowns hat sich die Stimmung im Februar insgesamt gebessert – was sich in einem Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindex Deutschland von 90,3 auf 92,4 Punkten widerspiegelt. Wesentlicher Grund sei hier die gute Industriekonjunktur. Zudem sei der vorherrschende Pessimismus bei den Erwartungen gesunken. Dennoch betont Wohlrabe: „Insbesondere Unternehmen mit Liquiditätsproblemen fürchten um ihre Zukunft.“

Abzuwarten ist, ob sich der Trend zu mehr Optimismus mit Blick auf die erneute Verlängerung des Lockdowns halten kann.

24.03.2021    Miriam Rönnau
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