Das Wachstumschancengesetz hat den Bundesrat passiert – das ist auch eine gute Nachricht für Altersvorsorgesparer, die auf die staatlich geförderte Basisrente setzen. So müssen nicht schon bei Rentenbeginn ab 2040 die gesamten Auszahlungen mit dem persönlichen Steuersatz versteuert werden. Die neue gesetzliche Regelung sieht nun eine volle Besteuerung erst ab dem Jahr 2058 vor. Hinzu kommt: Die Absetzbarkeit der Beiträge zur Basisrente liegt seit 2023 bei 100 Prozent – unter dem Strich bieten die auch unter dem Namen "Rürup-Renten" bekannten Policen eine beachtliche Nachsteuerrendite.
Selbstständige und gutverdienende Angestellte profitieren
Wie groß die Steuerersparnis ausfällt, hängt von der Höhe des zu versteuernden Einkommens und dem persönlichen Steuersatz ab. Nicht nur für Selbstständige ist die Basisrente interessant, auch gutverdienende Angestellte haben häufig den Höchstbetrag für Altersvorsorgeaufwendungen noch nicht ausgeschöpft. Die Basisrente kann frühestens ab dem 62. Lebensjahr bezogen werden und wird nur als monatliche Rente lebenslang ausgezahlt. Eine Hinterbliebenenrente kann aber als Zusatzbaustein in die Basisrente eingeschlossen werden.
Freie Wahl der Kapitalanlage mit staatlicher Förderung
Lebensversicherer bieten die Policen in verschiedenen Produktvarianten an. „Da die Basisrente nicht die Bedingung einer Bruttobeitragsgarantie besitzt, hat man völlige Freiheit bei der Wahl der Anlagestrategie. Ein staatlich geförderter Wertpapierkauf, wenn man so will“, sagt Michael Hauer, Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP). Aus Renditegesichtspunkten sind daher insbesondere für junge und kapitalmarktaffine Vorsorgesparer fondsgebundene Rentenversicherungen mit und ohne Garantie erste Wahl.
Förderquote für den Versicherten bei gut 37 Prozent
Die staatliche Förderquote ist ein wichtiges Argument für den Abschluss einer Basisrente. Das zeigt der Versicherungsprofi-Musterfall eines ledigen, kinderlosen 34-jährigen Arbeitnehmers mit einem Bruttogehalt von 70.000 Euro. Er investiert monatlich 400 Euro in eine fondsgebundene Basisrente ohne Garantie. Die Extra-Rente soll ab dem 67. Geburtstag fließen. Für die steuerliche Abzugsfähigkeit der Beiträge bleibt genügend Spielraum. Die Förderquote für den Versicherten liegt nach Berechnungen des IVFP bei 37,5 Prozent. Von den monatlich 400 Euro zahlt der Altersvorsorgesparer netto also nur rund 250 Euro aus der eigenen Tasche.
Im Marktdurchschnitt 572 Euro Rente
Im Marktdurchschnitt kann der Versicherte bei einer Bruttowertentwicklung von angenommenen sechs Prozent und einer Aktienquote von mehr als 50 Prozent, einer Rentengarantiezeit von zehn Jahren und einer dynamischen Rente mit einer monatlichen Nettorente von 572 Euro rechnen. Im Alter von 81 Jahren und drei Monaten übersteigt die Summe der Nettorenten die Summe der Nettobeiträge – bei den besten Tarifen entsprechend früher.
Fondstarife im Expertencheck
Das IVFP hat den Markt für Basisrenten untersucht und insgesamt 104 Tarife von 41 Anbietern anhand von bis zu 78 Kriterien analysiert. Das Gesamtrating setzt sich aus vier Teilbereichen zusammen, denen die Kriterien zugeordnet wurden: Unternehmensqualität (35 Prozent), Rendite (35 Prozent), Flexibilität (20 Prozent) sowie Transparenz und Service (10 Prozent).
Der FOCUS MONEY-Versicherungsprofi berücksichtigt nur die Ergebnisse der fondsgebundenen Tarife mit und ohne Garantie – sie bieten die höchsten Renditechancen. Auf Basis der vom IVFP untersuchten Kriterien schneiden bei den Fondspolicen ohne Garantie die Versicherer Allianz, Canada Life, Ergo Vorsorge, HDI, LV 1871, Nürnberger, R+V und Volkswohl Bund am besten ab. Bei den Tarifen mit Garantie können Allianz, Ergo Vorsorge, LV 1871, Stuttgarter, Swiss Life und Württembergische mit der Gesamtnote „Exzellent“ glänzen.