Outdoor-Uhren

Durchkommen und Ankommen

Die Männer und Frauen hinter Marken wie Globetrotter, Landrover & Co. haben es schon immer geahnt – outdoor ist in. So überrascht es nicht, dass der Trend längst auch am Handgelenk angelangt ist.

Jogger in Aktion mit der neuen Tissot T-Touch Connect Sport

30.10.2024

Sie kann alles. Ist schlag- und kratzresistent. GPS, klar, wasserdicht sowieso - Outdoor-Uhren sind so etwas wie die Antwort der Uhrenindustrie auf das Schweizer Taschenmesser. Und sie sind gefragt. Kein Wunder. Denn die Uhren lassen Herstellern wie Kunden viel Spielraum bei der Modellauswahl.

Der Draussen-Appeal

Outdoor-Uhren sind so etwas wie ein unprotokollierter Trend. Ihr gemeinsamer Nenner: In der Regel gut ablesbare Zahlen und eine gewisse geländegängige Optik. Der Rest ist Definitionssache.

Warum das Robuste, das Outdoor-Flair so eine Strahlkraft hat, zeigt etwa der Consumer-Report 2024 unter anderem des Mediums „SAZsport“ – bei dem Segment greifen auch Menschen zu, die mit Aktivitäten im Freien herzlich wenig im Sinn, aber offenbar Freude am Design haben.

Für Unternehmer ist das eine gute Nachricht. Denn sie bedeutet, dass entsprechend ausgerichtete Produkte auf potenzielle Kunden treffen. Wie groß dieses Potenzial in Zahlen ist, deutet eine Erhebung der Unternehmensberatung Deloitte an. Sie hat europaweit Konsumenten befragt. 81 Prozent von ihnen gaben an, in den vergangenen zwölf Monaten mindestens eine Outdoor- Aktivität ausgeübt zu haben, Radfahren zum Beispiel oder Wandern.

Die spannende Zahl für Unternehmen: 55 Prozent erklärten wiederum, in jenen vergangenen zwölf Monaten mindestens ein Outdoor-bezogenes Produkt gekauft zu haben. Eine weitere Erkenntnis der Erhebung liegt darin, dass Outdoor-Artikel nicht nur bei ebenjenen Outdoor-Aktivitäten genutzt werden, sondern auch im Alltag. Mit anderen Worten: Skitour oder Shopping, Outdoor geht immer.

Klare Kante - oder weniger

In die Kategorie Geländewagen am Handgelenk gehören Uhren wie die „Bear Grylls Survival“-Serie aus dem Hause Luminox, sie definiert sich aber auch über ihr kantiges Auftreten. Das Gehäuse besteht aus Stahl, ebenso die Drücker des Chronographen. Für den Antrieb sorgt ein Quarzwerk, das mit einer Batterie 50 Monate laufen kann, so der Hersteller. Ein kleiner Kompass am Armband lässt jedes Smartphone alt aussehen. Dass die Uhr bis 300 Meter wasserdicht ist, ist genau wie die Verschraubung von Krone und Gehäuse mit Doppeldichtung und Kronenschutz eine klassische Eigenschaft von Outdoor-Uhren – und erweist sich auch im Regenguss beim Hundespaziergang als praktisch.

In eine ähnlich kantige Kategorie fallen die Uhren von Traser, etwa wie die „P99 T Tactical“. Deren Ge- häuse besteht allerdings nicht aus Stahl, sondern aus Titan – also jenem Metall, das bei Radsportlern wegen seiner Leichtigkeit und Stabilität beliebt ist. Hier schlägt ebenfalls ein Quarzherz. Wasserdicht umhüllt, das ist klar in dieser Kategorie. Doch zusätzlich gegen den verstörenden Einfluss starker Magnetfelder auf die Präzision und gegen Salzwasser geschützt. Weniger Funktionen also, aber robust, auch das ist Teil des Outdoor-Uhren-Universums.

Form follows function - und auch umgekehrt

Es geht auch bunter – Swatch etwa hat Uhren im Portfolio, die ebenfalls in diese Kategorie fallen, die „Mission on Earth“ beispielsweise kommt mit der bewährten Outdoor-Optik daher, Tachymeterskala und Leuchtziffern inklusive. Natürlich sind die Uhren im Vergleich zu Traser oder Luminox eher auf der SUV- Seite einzuordnen. Aber so mancher Kunde braucht nicht mehr.

In die Subkategorie des polierten Geländewagens fällt dagegen die „Union Glashütte Belisar Datum“. Elegant im Auftritt, aber notfalls eben auch sehr robust. Die Drehlünette besteht aus kratzfestem Saphirglas, die Krone ist standesgemäß verschraubt, wasserdicht ist sie bis zu einer Tiefe von 200 Metern. Und natürlich schlägt darin das filigrane Herz eines Automatikwerks mit einer Gangreserve von bis zu 60 Stunden. Übrigens muss Outdoor-Uhr nicht zwingend den Verzicht auf den vom Smartphone gewohnten Komfort bedeuten, belegt die Baureihe „Tissot T-Touch Connect Sport“. Outdoor ist eben in.

Und wie im Outdoor-Shop gilt: Man muss kein Bergsteiger sein, um seine Freude an Funktionsjacken & Co. zu haben. Die Uhren, zumindest die Modelle der reinen Lehre, können in jedem Umfeld durchkommen – aber sie kommen sicherlich auch an bei den Kunden. Eben durchkommen und ankommen.