Magisches Kaschmir
Hunde, Katzen, Eichhörnchen, Rosendornen, Gürtelschnallen und Schmuck haben eins gemeinsam: Sie sind die natürlichen Feinde von feinem Kaschmir, sagt Andrea Karg. Die Allude-Inhaberin, schon immer Pionierin und Trendsetterin, gründete 2015 eine „Cashmere Clinic“, die bislang rund 27.000 Kaschmir-Strickteile repariert hat. Kaputtgeliebte Teddys, Lieblingspullis oder Decken werden von spezialisierten Kunststopferinnen gerettet. Denn das Motto lautet: „Repair before you replace“.
Nachhaltigkeit und Verantwortungsbewusstsein sind Markenzeichen des Münchner Mittelständlers, schon seit der Gründung des Unternehmens 1993. Damals raffte die studierte Juristin Karg ihre Ersparnisse zusammen und begann, Kaschmirmode zu produzieren: „Ich wollte Spaß an meiner Aufgabe haben, für Jura brannte ich nicht.“ Ihr Aha-Erlebnis: Der Kauf eines Kaschmirpullis mit ihrem Vater, da war sie 16 Jahre alt. „Das Material ist magisch“, sagt sie. Heute beschäftigt das Ex-Model rund 600 Mitarbeitende im chinesischen Xian. Warum China? Weil das Land Herkunftsort des besten Kaschmirs ist und der größte Rohmaterial-Lieferant. Auch der ökologische Footprint spielt eine Rolle. Dort wird alles vor Ort gemacht – unter Kargs Aufsicht. Mit anderen Worten: Keine Hin- und Her-Flüge für die Fabrikation. Die Kontrolle über die Produktionsschiene ist ihr wichtig.
Der Mittelständler geht neue Wege im Kundenservice
Ihre Firma wächst, organisch. Kargs Stärke ist Kontinuität, denn sie liefert an Endkunden wie an rund 700 Einzelhändler weltweit mit hundertprozentiger Sicherheit. „Keine Selbstverständlichkeit in der Branche“, sagt sie. Etwa 150.000 Strickwaren finden jedes Jahr begeisterte Abnehmerinnen und Abnehmer. Was Allude ausmacht: unendliche Farbauswahl, hochwertige Ware, exzellente Handwerkskunst. Zusätzlich geht Karg stets neue Wege im Kundenservice – mit Newslettern, persönlicher Betreuung und Innovationen wie einer Kooperation mit der Königlichen Manufaktur Nymphenburg, mit der sie eine Serie von Kaschmirkämmen entwickelte. Das feine Material ist für Karg eben eine Herzensangelegenheit.
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Virtuose Klavierkonzerte für zu Hause
Wie von Zauberhand: Starpianist Víkingur Ólafsson spielte im Juni in der Hamburger Elbphilharmonie Bachs „Goldberg-Variationen“ – und Hunderte Besitzende eines Steinway-Spirio-Flügels erlebten dies live mit: Die Tasten ihres Instruments zu Hause bewegten sich so, wie Ólafsson sie im Konzertsaal gerade anschlug. Diese Form des Privatkonzerts ist eine Weltsensation. Ermöglicht hat das kleine Wunder eine einmalige Technologie, die Steinway & Sons Spiriocast nennt: Dabei wird ein Konzert qua Software mit hochauflösenden Musikdaten in perfekter Synchronisierung auf eine beliebige Anzahl von Spirio-Flügeln in Echtzeit übertragen – wo auch immer sie sich auf der Welt befinden. Erfunden hat die Anfangsschritte für das Selbstspielsystem eine kleine New Yorker Manufaktur, weitergedacht und perfektioniert hat es Steinway. Der Mittelständler produziert in New York und Hamburg-Bahrenfeld. „Die Technologie ist sicherlich eine Revolution in der Musikwelt“, sagt Guido Zimmermann, Präsident von Steinway und selbst Bach-Liebhaber.
Herkömmliche Steinway-Flügel können allerdings nicht mit Spirion nachgerüstet werden. Denn: „Dazu müsste man ihnen mit Kreissäge und Bohrer zu Leibe rücken“, erklärt Zimmermann. Und wer sich die neue Technologie gönnen möchte, muss tief in die Tasche greifen: Die Preise für Spirio-Flügel beginnen bei 120.000 Euro. Dafür bekommt man zusätzlich zu den Livekonzerten rund 4.000 Einspielungen, die ständig aktualisiert werden, ohne Abo und kostenfrei.
Neun von zehn Profis spielen einen Steinway
Seit 1853 setzen die Flügel und Klaviere von Steinway & Sons höchste Standards in puncto Klang, Handwerkskunst, Design und Investition. Rund 625.000 Flügel wurden bis heute gebaut, circa fünf pro Tag. Neun von zehn Konzertpianistinnen und -pianisten entscheiden sich für einen Steinway, über 2.300 Musikerinnen und Musiker gehören heute zu den renommierten „Steinway Artists“. Darunter sind so klangvolle Namen wie Lang Lang, Daniel Barenboim oder Keith Jarrett. Wachstumsmärkte für den Instrumentenbauer sind Asien und arabische Länder. Der Mittelständler – im Besitz des Hedgefonds-Milliardärs John Paulson – will mittelfristig wieder an die Börse gehen. Hamburg – Tor zur (Musik-)Welt.
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Sicherheit in Luxusausführung
Die Kundschaft von Buben & Zorweg kann wohl illuster genannt werden: die Dame, die 50 wertvolle Hermès-Handtaschen besitzt. Der Herr, der die Autoschlüssel zu seiner Bugatti- und Rolls-Royce-Sammlung sicher verwahren möchte. Dann noch der Sportstar, der seine wertvolle Uhrensammlung zu Hause schützen möchte. Einer der größten Uhrensammler aus dem Kundenkreis von Buben & Zorweg besitzt 196 sehr kostspielige Chronometer. Ihm war es 189.000 Euro wert, dafür einen absolut einbruch- und diebstahlsicheren Safe zu kaufen, zwei Meter hoch, 1,8 Tonnen schwer. Ein anderer leidenschaftlicher Sammler wollte gern in die Fassade des Uhrentresors Gesteine seines Heimatlands und von seiner Besteigung des Mount Everest integriert haben.
Für Sportstars und Royals
Solche Sonderwünsche erfüllt Buben & Zorweg, Spezialist für Luxustresore und Spitzen-Uhrenbeweger. Es kann bis zu 200 Arbeitsschritte brauchen, bis so ein Tresor-Prachtstück entstanden ist. Gearbeitet wird nach Auftrag, denn: „Das ist nicht wie bei einem banalen Stahltresor“, sagt CEO Florian vom Bruch. Der Mittelständler ist ein echter Hidden Champion. Kaum jemand kennt die Manufaktur, doch die Pforzheimer sind Weltspitze mit ihrer Expertise, Qualität, Handarbeit und ihrem Service. Sie sind Weltmarktführer bei Uhrensafes samt integrierten Uhrenbewegern sowie maßgeschneiderten Einbauten. „Der Trend geht zu einem gehobenen Sicherheitsbedürfnis“, so vom Bruch. Da werden unter anderem Uhren, Familienerbstücke, Gitarren, Kunst, Autos und seltene Keramiken gesichert. „Von Wirtschaftslenkern, Menschen aus Entertainment und Sport, Royals und Staatsvertretern.“
Doch das 1995 gegründete Unternehmen bedient nicht nur die Luxus-Klientel in über 100 Ländern. Jenseits von ausgeklügelten Sicherheitssystemen bauen mehr und mehr Privatleute auf die Tresore fürs schicke Heim, um ihre Lieblinge sicher in ihrer Nähe zu wissen. Doch das ist nicht alles: „Es geht auch um Design und Ästhetik“, so der gebürtige Oberfranke vom Bruch. Die Design-Spannbreite reicht von Art déco bis Rock ’n’ Roll, von Eleganz bis zu komplett unsichtbar, verborgen zum Beispiel hinter einem Spiegel. Sicherheit garantiert die Zertifizierung durch den Verband der Sachversicherer (VdS), Europas größte unabhängige Institution für Sicherheit.
Mittelständler mit deutscher Ingenieurskunst
Buben & Zorweg steht für „German Engineering“, wie vom Bruch es nennt. Das zeigt das zweite Standbein, die Uhrenbeweger. Die Firma verfügt über eine Bibliothek für die individuellen Einstellungen von rund 12.000 Uhren, um diese sachgerecht und zuverlässig bewegen zu können. Bereits 1998 entwickelte das Unternehmen eine Time-Mover-Technologie, mit der die speziellen Motoren der Armband-Uhrenbeweger bis zu 30 Jahre zuverlässig laufen. Dabei simuliert sie das menschliche Trageverhalten. Unter Uhrenkennern und im Fachhandel gilt das als führend. Das Rezept ist ein magnetisch abgeschirmter Motor und eine intelligente Software mit integrierten Ruhe- und Schlafphasen, das alles mit einem sehr leisen Betriebsgeräusch.