Barbara Meier begeisterte auf dem BIG BANG KI FESTIVAL in Berlin gleich dreifach: als Moderatorin, mit einer bezaubernden Dirndl-Modenschau und als inspirierende Panel-Teilnehmerin zum Thema „Green Goods“. Grund genug, mal genauer bei der offiziellen Fair-Fashion-Botschafterin des Bundesentwicklungsministeriums nachzufragen.
DUP UNTERNEHMER-Magazin: Nachhaltigkeit ist ein wichtiges und vielseitiges Thema. Wie sind Sie persönlich auf faire und umweltfreundliche Mode aufmerksam geworden?
Barbara Meier: Dank des ehemaligen deutschen Entwicklungsministers Gerd Müller (CSU), den ich im Jahr 2016 kennenlernen durfte. Damals habe ich ihn darauf angesprochen, was gegen den Plastikmüll in den Meeren unternommen werden könnte. Nach einer kurzen Erklärung, was schon in diesem wichtigen Thema unternommen wird, kam die Gegenfrage: Was unternehmen Sie als Model denn für faire Mode? Das hat mich zum Nachdenken gebracht, und ich habe mich gefragt: Warum stellt mir der Minister diese Frage, und sollte ich etwas in dem Bereich tun?
Zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen?
Meier: Dass ich das sogar muss. Die Modebranche steht an Platz zwei der umweltverschmutzendsten Industrien der Welt. Wenn bei uns gerade die Trendfarbe Pink ist, verfärben sich in Indien kurz zuvor die Flüsse pink, weil oft ungefilterte Färbechemikalien hineinfließen. Wir tragen diese Schadstoffe auf unserer Haut und schaden damit unserem Organismus. Außerdem arbeiten Millionen von Menschen im Textilbereich unter sklavenartigen Bedingungen. Zumeist sind es Frauen, die ihre Kinder dann nur ein paarmal im Jahr sehen. Sie arbeiten teilweise 12, 15 oder 18 Stunden am Tag, und dennoch bleibt am Ende einer Sieben-Tage-Woche fast kein Geld mehr zum Überleben.
Was tun Sie konkret dagegen?
Meier: Als Botschafterin des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung setze ich mich seit 2017 für faire und umweltfreundliche Mode ein. Ganz praktisch habe ich aktuell in Zusammenarbeit mit dem Trachtenlabel Angermaier die Capsule-Collection „Greenline X Barbara Meier“ herausgebracht. Diese nachhaltige Dirndl-Kollektion ist ein echtes Herzensprojekt von mir. Gerade als gebürtige Bayerin ist es für mich etwas ganz Besonderes, hier Tradition und Zukunft zu vereinen. Alle Kleider der Kollektion wurden auf Schadstoffe geprüft und sind ökozertifiziert.
Nachhaltige Dirndl zu bekommen war bisher fast unmöglich.
In welchem Bereich neben der Mode ist Ihnen Nachhaltigkeit besonders wichtig?
Meier: Seit der Geburt meiner Kinder ist mein Spezialgebiet zu Hause alles rund um Spielzeuge. Es gibt unendlich viel von diesem billigen Plastik-Quatsch. Wir müssen uns darüber bewusst sein, welche Auswirkungen das für uns selbst hat – da wir die Schadstoffe darin über unsere Haut aufnehmen. Weihnachten werden meine Kinder definitiv kein Plastik, sondern etwas Nachhaltiges bekommen.